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Totaler Verrat von Reitschuster: „Man kann in Russland völlig frei seine Meinung sagen.“

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Kommentar

Unverzeihlich. Absolut unverzeihlich. Nicht mehr entschuldbar. Totaler Verrat. In einem Interview mit Max Otte behauptet Boris Reitschuster:

„Man kann in Russland auch völlig frei die Meinung sagen. Und wenn man jetzt nicht ein bekannter Oppositionspolitiker ist, dann wird einem da auch nichts passieren. Aber man kann Nachteile erlangen.“

Reitschuster geht es um eine Relativierung der Zustände in Russland. Er will Vergleiche ziehen mit dem Westen, die so nicht funktionieren. In Russland würden prominente Dissidenten als „Ausnahme“-Fälle mal eingeknastet und erschossen, was es bei uns so nicht gibt, aber bei uns bekämen Dissidenten halt auch wie in Russland „Nachteile“, was mit einem autoritären Regime vergleichbar wäre. Bereits das ist grob falsch. Es geht sehr schnell mit Mafia-Methoden oder KGB-Methoden in Russland. Unzählige Leute, die meist überhaupt nicht prominent genug sind oder kaum überregional bekannt sind, wurden bereits verprügelt, schleichend vergiftet, bedroht oder unter Vorwänden verurteilt und ins Gefängnis geworfen. Reitschusters neue Fans und Ottes Fans halten prominente russische Dissidenten für dreckige West-Agenten. Deshalb haben diese Fans auch nie Probleme damit, wenn solche Dissidenten erschossen und vergiftet und eingeknastet werden. Ist man kein prominenter West-Agent-Dissident, würde einem in Russland als Bürger bei freier Meinungsäußerung nichts Schlimmes passieren. Man bekäme höchstens Nachteile. Und das ist eine krasse Falschdarstellung. 

Reitschuster kann nicht so ahnungslos sein, dass er nicht mitbekommen hat, wie z.B. Covid-Aktivismus, so wie ihn Reitschuster betreibt, per Gesetz in Russland streng verboten wurde. Egal, ob man ein prominenter Oppositionspolitiker ist, oder nicht. Reitschuster lügt entweder das Publikum knallhart an, oder weiß nicht, wovon er redet. Selbst „Respektlosigkeit“ gegenüber dem Regime steht jetzt unter Strafe, oder die Äußerung von nicht genehmen Sichtweisen über die Geschichte. Das sind nicht nur „Nachteile“ die man erleidet. Es scheint Reitschuster darum zu gehen, die Verhältnisse im Westen zu übertreiben und die Verhältnisse im Osten zu untertreiben.

Normale Dissidenten werden am laufenden Band bestraft, wenn sie tatsächlich Meinungen äußern, die darauf abzielen, andere Menschen zu beeinflussen um eine Veränderung der Machtzustände zu erreichen. Gerade eben erst wurden tausende Demonstranten weggeprügelt und verhaftet, weil sie es wagten, ihre Meinung zu Nawalny zu äußern. Sobald du irgendetwas Organsiertes machst, giltst du als Staatsfeind. Sobald due prominent wirst, giltst du als West-Agent und wirst erschossen oder verhaftet. Russland ist nach wie vor ein Intelligence State. Wenn ein russischer Normalbürger mal ablästert, wandert er noch nicht ins Gefängnis. Aber sobald irgendein organisierter Widerstand beginnt, weiß das Spitzelnetz sofort Bescheid und geht dagegen vor. Insbesondere Einflüsse aus dem Ausland werden wie zu besten KGB-Zeiten abgeblockt. Besucher müssen registriert werden, Ausländer werden von Agenten auf der Straße beobachtet und verfolgt usw.

Es herrschen feinste Stasi-Methoden in Russland. Das volle KGB-Stalin-Spektrum ist auch fast schon erreicht, denn eine Anklage führt in 99% der Fälle zu einer Verurteilung und Inhaftierung in dem Horror-Gefängniskomplex, wo Folter und Misshandlung an der Tagesordnung sind. Reitschuster faselt von „Nachteilen“ und er klingt wie jeder billige Regime-Apologet. Man müsse nur im vorgegebenen Rahmen bleiben mit seiner Meinungsäußerung und nicht prominent sein, dann wäre alles in Ordnung. Aber genau das bejammert Reitschuster im Westen. Er will keinen Rahmen akzeptieren und keine Einschränkungen und er will endlich prominent und berühmt sein.

Es scheint auch, als schubst Reitschuster hier den inhaftierten Nawalny oder den getöteten Nemtsow sprichwörtlich unter den Bus. Es seien nur Ausnahmefälle. Prinzipiell ätzen Russenpropagandisten im Westen gegen ALLE Dissidenten in Russland und unterstellen jenen, sie arbeiten an einer „Farbenrevolution“ für George Soros. Wird aber ein Russenpropagandist im Westen auf Social Media gelöscht oder wird von seinem Verlag fallengelassen, fängt das Geheule an.

Reitschuster wartet gar nicht ab, ob Otte eine Antwort darauf hat zu dem Thema, wie die Verhältnisse denn aussehen in Russland und wie sich das vergleichen lässt mit Deutschland.

Es kann der Tag kommen, an dem der Ost-West-Konflikt richtig aufflammt und Kreml-Propagandisten im Westen, die in die Falle getappt waren, richtige Strafen kassieren. Dann werden die Massenmedien bei uns lästern: Ein Normalbürger könne doch seine Meinung frei äußern und dem passiert nichts. Prominente Oppositions-Leute hingegen hätten halt „Nachteile“.

Der ehemalige Journalist Reitschuster, der früher vor allem für Spionageabwehr gegen russische Geheimdienste bekannt war, will nun der größtmögliche Populist werden und berichtet, was sein aktuelles Ziel-Klientel hören will: COVID sei künstlich übertrieben für einen „Great Reset“ des Weltwirtschaftsforums, also eine westliche Verschwörung, und deshalb könnte man die Covid-Maßnahmen nun einfach weg-reden und wegprotestieren. Als jemand, der sich mit Geheimdiensten auskennt, muss ihm eigentlich aufgefallen sein, dass die Russendienste oder irgendwelche anderen Dienste weltweit trotz weitreichender Infiltration bisher keine ernsthaften Belege zutage gefördert haben dafür, dass jemand die himmelschreiend dumme Idee verfolgt hätte, mit 100 Ländern eine Fake-Pandemie zu inszenieren. Unendlich einfacher wäre es, einen Virus (wie SARS-Cov-2) loszulassen mit 0,7% bis 1,2% Todesrate, schneller Verbreitung und Mutationspotenzial. Bei diesem Fall wäre es aber nun aussichtslos, zu versuchen die Pandemie wegzumaulen. Und dann bekäme Reitschuster ja keine Spenden mehr. Auch sollte ihm aufgefallen sein, dass gerade die schlimmsten Kreml-Huren in westlichen „alternativen“ Medien COVID als Fake abtun, und sich weigern, die COVID-Bekämpfungsmaßnahmen in Russland angemessen zu Kenntnis zu nehmen.

Genauso wie „Gunnar Kaiser“ fällt Reitschuster nichts besseres ein, als den Ostblock-Freund Max Otte schwafeln zu lassen über den Great Reset.

Der „Great Reset“ sei keine Verschwörungstheorie, mahnt Otte, sondern ein Masterplan des einflussreichen Weltwirtschaftsforums.

Erstens sind auch viele mächtige Ost-Firmen Teil des Great Resets und zweitens weiß auch der WEF-Autor Klaus Schwab, dass Covid die Agenda teilweise verlangsamt und teilweise beschleunigt. Daraus ableiten, dass Covid fake sei, kann man daraus nicht.

Die Situation ist kompliziert, aber das Publikum anscheinend sehr schnell überfordert. Man will einfache Antworten und man will vor allem eine Heilsbringer-Hoffnungsporno-Religion.

Alles, was Otte bemault, ist im Ostblock wesentlich schlimmer, und es gibt seit 100 Jahren eine Kooperation der Blöcke und ein Gleichgewicht, das vehement verteidigt wird, aber dennoch empfahl er in seinen Büchern eine Annäherung an den Ostblock. Otte landete vor über 10 Jahren einen Bestseller mit einem Buch über den Finanzcrash. Nun legt er nach mit “Weltsystemcrash” und sitzt zudem in der parteinahen AfD-Stiftung, was die “alternativen” Medien begeistert. Ich bin das ganze Buch von ihm durchgegangen (es ist recht kurz) und habe mir Notizen gemacht. Das Buch hätte genauso gut von Jürgen Elsässer stammen können. Oder von jedem Standard-Neurechts-Blogger. Schuld an allem sei die Supermacht USA, stattdessen seien China und Russland (Eurasien) die Hoffnung. Neben dem deutschen Pass hat er noch einen amerikanischen. Auffällig in seiner Vita sind seine Mitgliedschaften in der Organisation Atlantik-Brücke und American Council on Germany.

Otte wird beworben u.a. von Tichys Einblick und dem Finck-Netzwerk.

Die Atlantik-Brücke geht zurück auf John J. McCloy, ein Rockefeller-Unterling, der zunächst wichtige Geschäfte vermittelt hatte zwischen US-Firmen, den Nazis und den Japanern. Als es zum Krieg kam, galt er plötzlich als Geheimdienstler, beteiligte sich rege am Kampf gegen Deutschland und wurde hinterher zu einem leitenden Verwalter der neuen Bundesrepublik. McCloy war zudem Direktor der einflussreichen Organisation Council on Foreign Relations (CFR). McCloy begnadigte u.a. den Nazi-Industriellen Friedrich Flick, der erneut große Karriere machte und dessen Konzern illegal einen Haufen Geld gab an Politiker wie Helmut Kohl (CDU) und Otto Graf Lambsdorff (FDP). Einige Mitglieder wie Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein, Karlheinz Schreiber und Dieter Holzer waren in die Schwarzgeldaffäre der CDU Ende der 1990er Jahre involviert.

Die Atlantikbrücke ist ein Quasi-Ableger des CFR und des britisch-königlichen Chatham House (Royal Institute of International Affairs). Angela Merkel ist Mitglied, Friedrich Merz ist dort Mitglied, Sigmar Gabriel, Andreas Dombret (Vorstand Deutsche Bank), Wolfgang Ischinger und eine breite Reihe weiterer Schwergewichte. Nur der Vorstand kann neue Mitglieder auswählen. Man beschränkt sich auf nur rund 500 Mitglieder. Was überzeugte also den Vorstand, ausgerechnet Otte zum Mitglied zu machen? Bei der Schwester-Organisation American Council on Germany ist Otte auch noch dabei.

Otte studierte an der American University in Washington D.C.,eine der führenden Einrichtungen für Personen, die später in den diplomatischen Dienst gehen. In den frühen 1960er Jahren gab es dort noch offen einen Think Tank der CIA und des Verteidigungsministeriums. Otte bekam an der Uni eine Reihe an Stipendien und Preise. Darauf folgte noch ein Abschluss an der elitären Princeton University. Deren ältestes Gebäude heißt Nassau Hall, benannt nach dem britischen König William III. von Oranien-Nassau, der eng mit dem Welfen-Adel kooperierte um den britischen Thron und das Empire zu erobern. 

AlexBenesch
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