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Merkels und Amerikas Akzeptanz des russischen Regimes machte die Paläste in Russland möglich

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Das Recherchenetzwerk Correktiv hat die Nawalny-Doku über „Putins Palast“ mit deutschen Untertiteln versehen. Wie zu erwarten jammern nun die übelsten Kreml-Propagandisten, dass Nawalny westliche Hilfe hatte. Mal abgesehen davon, dass die Kreml-Propagandisten es als selbstverständlich betrachten, sich von Russland helfen zu lassen, müssen wir die Frage beantworten, woher denn das ganze Geld stammt für diesen Palast und all die anderen Paläste und die jungen Mädchen, die geliefert werden.

Bis zur Ukraine-Krise 2014 bekam Russland von der NATO-Sphäre den roten Teppich ausgerollt. Selbst danach gingen in Europa die Gas-Käufe weiter. Russisches Kapital durfte im Westen investiert werden. Sieht man auch nur ein bisschen unter die Oberfläche, erkennt man, wie dumm dieses Spielchen ist, welche Supermacht denn jetzt „die Guten“ sein sollen.

Es gibt schlicht keine gute oder auch nur akzeptable Supermacht.

Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte vor Jahren noch Putins Plädoyer für eine eurasische Freihandelszone:

„…die Gestaltung einer harmonischen Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok. In Zukunft kämen eventuell auch eine Freihandelszone oder gar noch tiefere wirtschaftliche Integrationsformen in Frage.“

„Zweitens: eine gemeinsame Industriepolitik, welche sich auf die Zusammenballung der Technologie- und Ressourcenpotentiale Russlands und der EU stützen soll.“

„Die Idee eines gemeinsamen Energiekomplexes in Europa pocht buchstäblich an die Tür.“

Mit dem deutschen Ex-Kanzler Schröder und Figuren wie dem ehemaligen Stasi-Funktionär Matthias Warnig baute man bereits fleißig an einer einheitlichen eurasischen Energie-Infrastruktur. Die „Welt“ berichtete über die „gelöste Heiterkeit“, die ein Vorschlag des Chefs des russischen Energiekonzerns Rosneft bei der deutschen Energieindustrie ausgelöst haben soll. Igor Setschin, der bereits als Nachfolger Putins gehandelt wurde, folgte einer Einladung der Deutschen Energieagentur (dena) nach Berlin und empfahl die Lieferung von Atomstrom aus Kaliningrad über eine Ostsee-Anbindung.

Im Oktober 2012 gab Rosneft die Übernahme der drittgrößten russischen Ölfirma TNK-BP für rund 55 Milliarden US-Dollar bekannt. TNK-BP gehörte je zur Hälfte der britischen BP und vier russischen Milliardären. Den Verkauf der Anteile der russischen Milliardäre hatte die Rothschild-Beraterfirma organisiert. Mit der Übernahme steigt Rosneft zum weltgrößten Energiekonzern auf. Im Zuge der Krise in der Ukraine 2014 verhängte die US-Regierung gegen Setschin ein Einreiseverbot und Kontosperren.

In Wirklichkeit waren Setschins Vorschläge nicht, wie die Welt suggerierte, lediglich ein schräger Plan der in der Vergangenheit nur „diskutiert“ wurde. Es war vielmehr Teil der Agenda, eine eurasische Energie-Infrastruktur zu schaffen. Deutschland sollte ohne Atomkraft und möglichst ohne Kohle- und Gaskraftwerke völlig abhängig werden vom Osten. Ein französischer Geheimdienstbericht erklärte, dass die 3000 bis 4000 Kilometer neu zu bauenden, immens teuren Stromleitungen in Deutschland nicht wirklich haufenweise Öko-Strom aus Windräderparks im Meer befördern sollen, sondern hauptsächlich Atomstrom aus Osteuropa und Russland.

Der Ex-Bundespräsident Köhler forderte mehrfach diese Art der Globalisierung:

„Die dritte Aufgabe lautet: Ganz Europa soll so zusammenwachsen, dass unsere Grenzen uns nicht länger trennen, sondern verbinden. Hans-Dietrich Genschers Vorschlag, einen Raum der Sicherheit, der Freiheit und des Wohlstands von Vancouver bis Wladiwostok zu schaffen, bleibt zukunftsweisend und lässt sich erreichen, wenn die Europäische Union mit Russland und den anderen GUS-Staaten eine Partnerschaft für Gesamteuropa entwickelt, die auf intensivem Dialog, guter Nachbarschaft und weitsichtiger Zusammenarbeit gründet. Das alles ist möglich.“

Der ehemalige Präsident des Europäischen Rates, Hermann van Rompuy, forderte im Dezember 2012 eine Anbindung der EU an Russland für „Global Governance“:

„Russland und die EU haben viel zu gewinnen durch eine Kooperation. Die Wirtschaft beider Seiten sind eng miteinander verbunden. Wir müssen weitere Fortschritte machen für ein neues Abkommen, um unsere zukünftige Zusammenarbeit auf eine solide rechtliche Basis zu stellen. Die EU und Russland können gemeinsam einen entschiedenen Beitrag leisten für Global Governance.“

Der deutsche Top-Manager und Rothschild-Vertreter Dr. Klaus Mangold saß früher im Aufsichtsrat des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna, der zusammen mit der russischen Sberbank und dem Autohersteller Gaz dabei war, den deutschen Autohersteller Opel zu übernehmen. Interessantes Detail: GAZ gehört mehrheitlich dem umstrittenen Oligarchen Oleg Deripaska. Magna Electronics wurde im Laufe der Jahre unter der Leitung von Frank Stronach eines der größten Unternehmen der Autozulieferindustrie Nordamerikas mit Milliardenumsatz. Stronach hatte weitere große Pläne mit der Sberbank und Deripaska. Siegfried Wolf, der ehemalige Geschäftsführer von Magna, wechselte 2010 zum russischen Autokonzern GAZ. Wolf soll nach den Wünschen von Stronach österreichischer Bundeskanzler werden. Die neue Partei Team Stronach holte aus dem Stand immerhin 10% der Stimmen in Österreich.

Kaum ein Konzern ist in Österreich legal so stark mit Steuergeldern gefüttert worden wie Magna. Stronach, der selbsternannte Patriot, brachte sein Vermögen ins Schweizer Steuerparadies Zug, wo auch viele reiche Russen ihr Geld bunkern und Briefkastenfirmengeflechte beheimatet sind. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart wollte vor wenigen Jahren gegen Deripaska ermitteln und ließ Mangolds Büro im Honorarkonsulat der Russischen Föderation in Stuttgart durchsuchen, Computer und Unterlagen des Sekretariats von Mangold beschlagnahmen. Was die LKA-Beamten fanden, ist geheim. Niemand traut sich anscheinend, darüber zu sprechen.

Mangold forderte beim St. Petersburg International Economic Forum exakt jene Schritte hin zu einer europäisch-russischen Wirtschaftsregierung von Lissabon bis Wladiwostok, die wir bereits u.a. vom ehemaligen russischen Präsidenten Vladimir Putin gehört haben.

Von 2000 bis 2010 war Mangold Vorsitzender des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft, einer Organisation, die Exporte deutscher Firmen in osteuropäische Länder fördern soll. Im Januar 2004 wurde Mangold Co-Chairman der deutschen Dependance der Investmentbank Rothschild. Im Jahr 2005 wurde Mangold Honorarkonsul der Russischen Föderation in Baden-Württemberg. Zudem ist er derzeit im Ausschuss für Seltene Erden beim BDI tätig.

Mangold lamentierte, dass Europa sich noch nicht genügend in Richtung Russland orientiert und möchte u.a. ein stark vereinfachtes Visumverfahren, weitaus offenere Grenzen für russische Produkte, ein „Kooperations- und Partnerschaftsabkommen“ sowie eine Konzentration von Industrie.

Ein Reich von Lissabon bis Waldiwostok ist exakt das, was der sowjetische Überläufer Anatoliy Golitsyn bereits Mitte der achtziger Jahre als Teil der Langzeitpläne der Roten Aristokratie bezeichnete:

“Die Erschaffung eines einzigen Europa vom Atlantik bis zum Ural, einschließlich eines wiedervereinigten, neutralen Deutschlands.”

Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse verkündete im November 1991, nur zwei Jahre nach dem offiziellen Ende des kalten Krieges:

“Ich denke, dass die Idee des Gemeinsamen Europäischen Hauses, die Errichtung eines vereinten Europas, und ich möchte heute unterstreichen, eines Großeuropas, ein großes, vereintes Europa vom Atlantik bis zum Ural, vom Atlantik bis Wladiwostok, das unser gesamtes Hoheitsgebiet miteinschließt, dass dieses Projekt unvermeidbar ist. Ich bin sicher dass wir es schaffen werden, auch einen vereinten militärischen Raum zu schaffen. Um es präziser auszudrücken: Wir werden ein vereintes Europa schaffen, dessen Sicherheit auf den Prinzipien einer kollektiven Sicherheitsstruktur aufbauen wird.”

Ein Gastartikel in der Ausgabe vom 25. November 2012 der Gulf News mit der Überschrift “Need for Europe-Russia institutional integration” (Notwendigkeit einer Integration russischer und europäischer Einrichtungen) vom ehemaligen russischen Außenminister und überzeugten Globalisten Igor S. Iwanow enthält die vehemente Forderung nach einer Ost-West-„Konvergenz“.

„Ohne einen fundamentalen Neustart werden sich die Beziehungen zwischen Russland und Europa weiterhin verschlechtern, bis hin zu einer Art passiven Vernachlässigung.“

Um diese Situation zu ändern, müssten „Russland und Europa identifizieren wo die eigenen Interessen zusammentreffen“, eine „politische Kooperation“ anstreben sowie „politische Integration.“

1969 schloss Iwanow ein Studium der spanischen und englischen Sprache am Moskauer Maurice-Thorez-Institut für Fremdsprachen ab. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften (IMEMO). 1973 trat er in den diplomatischen Dienst der Sowjetunion ein, ging an die Handelsabteilung der russischen Botschaft in Spanien. 1983 wechselte er als Berater, später Assistent des Ministers in das Außenministerium in Moskau. 1991 wurde er russischer Botschafter in Madrid. 1994 übernahm Iwanow das Amt des Ersten Stellvertretenden Außenministers. Vom 11. September 1998 bis 8. März 2004 war er Außenminister Russlands. Gewöhnlich ist eine solche Karriere von Anfang an eng mit dem KGB verbunden.

„Konvergenz“ ist ein Schlüsselbegriff für politische Eliten weltweit, besonders jene die verbunden sind mit einflussreichsten West-Organisationen wie dem Royal Institute for International Affairs (RIIA), dem Council on Foreign Relations (CFR), World Policy Conference (WPC), Trilateral Commission (TC), Carnegie Endowment for International Peace (CEIP) und Bilderberg.

Mr. Iwanow hat Verbindungen zu all den genannten Organisationen und ist einer von immer mehr „ehemaligen“ Kommunisten, die ohne mit der Wimper zu zucken als Globalisten unterwegs sind und sich sowohl mit milliardenschweren russischen Oligarchen, als auch westlichen Konzernchefs, Wall Street-Bankern, Vorsitzenden von einflussreichen Stiftungen und Lichtgestalten der elitären Think Tanks abgeben.

Die Konvergenz-Strategie wurde in deutlichen Worten vom ehemaligen Präsidenten der Ford-Stiftung und Mitglied des Council on Foreign Relations, H. Rowan Gaither, ausgesprochen. Er gestand dem Ermittler des US-Kongresses Norman Dodd im Jahr 1953, dass er und weitere Personen innerhalb und außerhalb der Regierung zusammenarbeiten, „um das Leben derart in den Vereinigten Staaten zu verändern, dass wir bequem mit der Sowjetunion verschmolzen werden können.“  (William H. McIlhany’s The Tax-Exempt Foundations, Arlington House, 1980).

Neben Ford wurden auch die Rockefeller- und Carnegie-Stiftungen untersucht, weil es offensichtlich geworden war, dass von ihnen zahlreiche subversive Gruppierungen, Individuen und Bewegungen finanziert wurden. Vor seinem Tod im Jahr 1987 wurde Dodd interviewt vom Autor und Filmemacher G. Edward Griffin für einen Dokumentarfilm mit dem Kongressabgeordneten Lawrence P. McDonald (R-Georgia) als Produzenten.

Genosse Iwanows Gastartikel in der Gulf News erschien ursprünglich bei Project Syndicate, ein Projekt des Globalisten George Soros und dessen Open Society Foundation. Der Milliardär verfügt über beinahe 500 Zeitungen in über 150 Ländern und ist Mitglied bei TC, WPC, CEIP und Bilderberg.

Iwanow nahm jahrzehntelang an Treffen des CFRs teil, schrieb für das CFR-Journal Foreign Affairs, war im Vorstand der Euro-Atlantic Security Initiative (EASI) des Carnegie Endowment, saß im Vorstand von Ted Turners United Nations Foundation, sprach zum World Economic Forum und verkehrte mit vielen Weltregierungsbefürwortern des Royal Institute for International Affairs (RIIA). Inzwischen wurde er Präsident des Russian International Affairs Council (RIAC), der russischen Roundtable-Gruppe.

Einer seiner alten Kumpane im britischen diplomatischen Corps ist Sir Roderic Lyne, ehemaliger britischer Botschafter für Russland und großer Befürworter der Ost-West-Konvergenz, insbesondere einer Integration von Russland und der EU. Lyne ist inzwischen Vizepräsident des RIIA, Vorstandsmitglied der russisch-britischen Handelskammer und Berater für JP Morgan Chase. Sein Artikel in der Publikation Europe’s World von 2006 hatte den Titel „Russland in der EU? Wir sollten niemals nie sagen.“

Lyne war zusammen mit Strobe Talbott (CFR) und Koji Watanabe Autor des bedeutenden Berichts der Trilateral Commission “Engaging with Russia: The Next Phase”, in dem mehr Konvergenz und Integration gefordert wird.

Quellenverzeichnis:

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article128754550/Der-grosse-Schwenk-zu-einer-besseren-Welt.html

EU Leader Calls for Global Governance with Russia

https://www.youtube.com/watch?v=oVTTvmCiDkg

https://recentr.com/2014/06/rosneft-atomstrom/

https://recentr.com/2013/10/das-dreieck-aus-rothschild-manager-klaus-mangold-dem-russenoligarch-oleg-deripaska-und-frank-stronach/https://youtube.com/watch?v=XBUEqFm1-Zc%3Ffs%3D1%26hl%3Dde_DE

William F. Jasper (New American) http://www.thenewamerican.com/world-news/europe/item/13785-convergence-globalists-push-russia-eu-merger

https://youtu.be/3g_thFMymp0

Weltoktober, Torsten Mann

Gazprom – das unheimliche Imperium, Jürgen Roth

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