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Deplatforming vs. Eigensabotage

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Kommentar

Reguläre Medien brauchen Unterhaltungs-Stars, um politische Botschaften zu vermitteln an ein Publikum, das freiwillig keine Sachbücher liest und sich kaum dazu aufraffen kann, auch nur eine oberflächliche politische Sendung anzuschauen. Viele Stars sind ohnehin eher links, „Künstler“ eben aus den Großstädten, hedonistisch, sie reisen international viel und leben in Luxushotels und Luxus-Villas. Sie interessieren sich demnach nicht für Landesgrenzen oder für wegfallende Industriejobs, die nach Fernost oder Mexiko ausgelagert wurden. „Konservativ“ bedeutet für sie soviel wie „keine Sex-Partys“, keine Drogen und keine künstlerische Freiheit. Die politischen Nachrichtenmedien gehören sowieso den großen Unterhaltungs-Mediengiganten, also ist es naheliegend, Politik zu inszenieren wie Lifestyle oder wie einen kitschigen Hollywood-Film.

Die abtrünnigen, konservativen oder verschwörungsinteressierten Stars bilden sich meistens auch nicht wirklich, sondern wiederholen nur, was sie auf FOX News oder im Internet aufgeschnappt haben. Dabei laufen sie regelmäßig in die Falle und ruinieren ihre Karriere. Hinterher beklagen sie „Deplatforming“, wenn der Schaden erst einmal da ist. Egal welcher Promi, sie landen alle im gleichen Sumpf schlechter Internetmedien.

Aktuelles Beispiel ist „der Wendler“, dessen Beruf seichte Unterhaltung war, und dann anfing, aufgeschnappte Verschwörungs-Inhalte aus dem Netz vor dem Publikum zu wiederholen, das ohnehin die gleichen Inhalte bereits aufgeschnappt hat. Die Verschwörungs-Influencer brauchen Promis, um Aufmerksamkeit zu erhalten, aber sehr schnell sind die Promis keine Promis mehr. Der Wendler hat vielleicht noch nie Bücher gelesen über Pandemien und biologische Waffen, aber er ist sich total bombensicher mit seiner Meinung zu COVID, die er nachplappert. Jetzt wird er überall fallengelassen und auf Schadensersatz verklagt. Geht er tatsächlich pleite, wie einige vermuten, ist er kein Promi mehr und auch nicht mehr von Wert für die „alternativen“ Medien. Seine neuen Freunde können ihn genauso schnell fallenlassen wie RTL. Auch Verschwörungsmedien orientieren sich an Trends und Geld.

Der durchgeknallte Charlie Sheen wollte auf dem Höhepunkt seiner Karriere unbedingt zu Alex Jones in die Sendung und sich zu 9/11 äußern. Er sei neuerdings clean. Dann stellte sich heraus, dass seine Drogen-Binge-Partys außer Kontrolle liefen, er sich HIV einfing und seine Ex-Frau bedrohte. Er hasste Hollywood, obwohl Hollywood für seinen Spaß bezahlte und er ein Riesenglück hatte, als wenig talentierter Schauspieler Millionen einzusacken. Sheen hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe den Schauspieler Corey Haim vergewaltigt, als Sheen 19 und Haim 13 Jahre alt waren.

Xavier Naidoo mag eine moralische Person sein, aber er konnte nie wirklich singen, als Theologe kann man ihn auch vergessen (Mannheim ist für ihn das neue Jerusalem) und im Bereich Verschwörungen ist er ein Totalausfall. Er hat sich das gleiche Standard-Material vorm Rechner angesehen wie alle anderen auch in der Szene. Die Dokus auf Youtube über „rituellen Missbrauch“, bei denen Personen mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung und damit verbundenem beschädigten Erinnerungsvermögen unbrauchbare Aussagen machen. Naidoo hätte selber forschen könne, aber leider blieb er Konsument und Wiederholer. Er glaubte QAnon-Material über gefolterte Kinder und Adrenochrom, obwohl dieser Unfug von Leuten zusammengebastelt wurde, deren Bildung aus identischen Verschwörungsvideos besteht wie sie Naidoo gesehen hat. Die Erde sei darüber hinaus eine Scheibe, Aliens besuchen uns und die große Weltverschwörung werde angeführt durch katholische Jesuiten. Hört auf Xavier, den Experten.

Es gibt viele vereinsamte, frustrierte Menschen, die auf schlechte Verschwörungsmedien hereinfallen und dann denken, mit Nachplappern betreiben sie nützlichen Aktivismus. Im Extremfall verlieren Promis nicht nur ihren Promi-Status, sondern enden einsam, frustriert, psychisch krank und pleite als Aktivisten, die niemand wirklich braucht, in den Randbereichen des Internets.

Alternative Medien benutzen Promis genauso schamlos wie die Massenmedien. Das Rekrutierungs-Tool schlechthin sind Krisen, wie 9/11 und der Krieg gegen den Terror, die Finanzkrise, die Flüchtlingskrise oder COVID. Auch bei den großen Unterhaltungskonzernen werden Promis sehr schnell fallenglassen. Ist eine Schauspielerin nicht mehr jung und sexy? Dann wird sie nicht mehr für große Rollen gebucht, egal welche politischen inspirierenden „glaub-an-dich“-Botschaften sie früher verbreitet hat. Setzt sich ein Schauspieler ein für die muslimischen Insassen in chinesischen Internierungslagern, gibt es kaum noch Rollen in Hollywood-Blockbustern, weil die Chinesen sich da eingekauft haben. Ändert sich der Musiktrend, lassen die Buchhalter aus den großen Firmen reihenweise Musiker fallen, egal wie links diese Musiker waren. It’s just business.

AlexBenesch
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