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Baked Alaska, ein Q-Anon-Schamane und die erschossene Ashli Babbitt: Ein Querschnitt durch eine gründlich manipulierte Aktivisten-szene

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Kommentar

Es war eine Mischung aus unterschiedlichen Aktivisten und enttäuschten Wählern, die zu den Protesten am Kapitol kamen und teilweise die Absperrungen durchbrachen und das Kapitol verwüsteten. Was sie alle gemeinsam haben, ist, dass sie ihre Informationen aus den immergleichen Quellen beziehen und ihre ideologischen Fundamente aus dem vereinheitlichten Standard-Repertoire stammen. Alles bewegt sich in einem sehr enge Rahmen, was genauso im linken Spektrum der Fall ist und einen Aktivismus hervorbringt, der letztendlich zu nichts führt. Die Menschen konsumieren FOX News, OAN, Newsmax oder Infowars, bestätigen sich gegenseitig in Foren bei hochtrabenden QAnon-Fantasien über den großen „Sturm“ und glauben an die große kommunistische (jüdische) Weltverschwörung, basierend auf uralter Verschwörungsliteratur, die ursprünglich von angloamerikanischen Geheimdiensten verbreitet worden war, um u.a. die völkische Szene in Deutschland und Österreich zu manipulieren, sowie um rechte Kreise in den USA und Britannien abzulenken.

Baked Alaska

Anthime „Tim“ Gionet alias „Baked Alaska“ ist das Paradebeispiel für einen ungebildeten narzisstischen Selbstdarsteller, der von einer Ideologie zur anderen wechselt und nie eigene Ideen hat. Er entstammt der Party-Szene in Los Angeles und dröhnte sich voll mit Alkohol und Drogen. Danach arbeitete er für Buzzfeed, setzte sich ein für BlackLivesMatter, hielt sich für einen „Libertären“ und unterstützte den Politiker Rand Paul. 2016 wurde er Tour-Manager für Milo, den neurechten Shooting-Star, der mit Geld der Mercer-Familie aufgebaut worden war. Gionet fand immer mehr Erfolg als Trump-Propagandist und arbeitete für etabliertere Propagandisten wie Mike Cernovich. Mal war er ein Radikaler, dann distanzierte er sich wieder und beschrieb sich als Aussteiger aus der alt.right-Szene und als Aktivist gegen Extremismus. Bei der „Unite the Right“-Kundgebung marschierte er und brüllte: „Sie werden uns nicht ersetzen“, „Hitler hat nichts falsch gemacht“ und „Ich bin stolz, weiß zu sein!“ Er wurde dauerhaft von Twitter ausgeschlossen, nachdem er ein Foto von Laura Loomer, einer jüdischen rechtsextremen politischen Kommentatorin, in einer Gaskammer veröffentlicht hatte. Da seine Karriere als Trump-Trommler am Abflauen war, distanzierte er sich von der ganzen Angelegenheit, nur um bald darauf wieder der rechtsextremen Groyper-Bewegung beizutreten. 2020 machte er Agitprop als Corona-Leugner und filmte sich, wie er illegal ohne Maske andere Menschen belästigt, wofür er von seinen Fans mit zehntausenden Dollars belohnt wurde. Ob er das Geld wieder mit Drogen verprasste, ist unbekannt.

Jake Angeli, der QAnon-Schamane

Jake Angeli ist ein Schauspieler und kostümiert sich bei seinem Aktivismus sich mit allerhand verschiedenen Kultur-Elementen und hat im Prinzip keine eigene Identität und keine eigenen originären Gedanken. Er kleidete sich im Stile amerikanischer Ureinwohner, ist Trump-Supporter, QAnon-Gläubiger und hat mehrere nordisch-germanische Tätowierungen. Das Internet, speziell die QAnon-Sekte, sei sein Erweckungserlebnis gewesen. Wochen vor dem sogenannten „Million Maga March“ am 12. Dezember startete er ein Crowdfunding, das ihm die Fahrtkosten nach Washington in Höhe von 800 Dollar ersetzen sollte. Es kamen gerade mal 50 Dollar zusammen.

Ashli Babbitt

Ashli Babbitt wurde im Kapitolgebäude von einem Polizeibeamten erschossen. Es zirkulieren mehrere Handyvideos von dem Vorfall. Sie steht umringt von männlichen Aktivisten, man sieht den Polizisten mit ausgestreckter Waffe sekundenlang innehalten und dann feuern. Sie stellte anscheinend keine unmittelbare Bedrohung dar, auch wenn andere Aktivisten die Polizeibeamten angegriffen hatten mit Metallrohren, Reizgas und Pfefferspray. Babbitt fällt zu Boden und eine Sekunde später sieht man weitere Polizisten hinter ihr und den Aktivisten, die durch den Schuss theoretisch auch gefährdet wurden. Babbitt war glühende Anhängerin des QAnon-Theoriegebäudes. Sie diente früher in der Luftwaffe und war im Irak stationiert. Später war sie mit ihrem Mann an einer Firma für Swimming Polls beteiligt und geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Sie versumpfte in den QAnon-Kreisen und sah sich immer mehr als Aktivistin.

Ein Polizeibeamter des Kapitols ist gestorben, nachdem er angeblich mit einem Feuerlöscher auf den Kopf geschlagen worden war. Der Gewerkschaftsvorsitzende der Truppe, Gus Papathanasiou, sagte gegenüber WUSA9, dass Officer Sicknick während der Unruhen einen Schlaganfall erlitten habe, während die New York Times berichtete, dass er auch vom Feuerlöscher getroffen wurde. Ein anderer Beamter teilte der Times mit, ein chemischer Wirkstoff wie Reizgas oder Pfefferspray habe möglicherweise zu seinen Verletzungen geführt.

AlexBenesch
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