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Analyse des Schock-Interviews zwischen General Michael Flynn und Alex Jones

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Die Skandalnudel Alex Jones interviewt die Skandalnudel General Flynn und beide versuchen natürlich, sich gegenseitig zu überbieten in ihren Bekundungen, größtmögliche US-Patrioten zu sein und genau zu wissen, wie man die linke Weltverschwörung aus Democrats und Chinesen bezwingt. Flynn machte einst große Karriere während der Bush-Administration in den Kriegen im Irak und Afghanistan, die Jones damals noch heftigst kritisierte. Später machte der demokratische Präsident Obama schließlich Flynn zum Chef des Geheimdienstes DIA. Donald Trump wollte ihn in seine Administration berufen, aber er verhedderte sich unter Eid in Widersprüche über seine Russlandkontakte und geriet in große Schwierigkeiten. Kürzlich begnadigte ihn Trump und er startete eine Medienoffensive, wo er die Mythen verbreitete über eine angeblich gestohlene Präsidentschaftswahl. Er lehnte sich ziemlich weit aus dem Fenster und hoffte, das Militär könnte vielleicht irgendwie die Wahlen in den entscheidenden Bundesstaaten wiederholen. Es ist denkbar, dass Flynn von denselben manipulierten Verschwörungsmedien (John Birch Society) beeinflusst ist, die das Fundament bildeten für Jones. Umgekehrt betrachten Linke solche Gestalten wie Flynn und Jones als Teil einer rechten Weltverschwörung. Beide hatten immer wieder auch Sympathien für das Putin-Regime bekundet, dass in der rechten Szene als Vorbild gilt im Kampf gegen die vermeintliche linke Weltverschwörung.

Flynn sagt in dem Interview, dass er wegen seiner Besorgnis über den Sozialismus in Amerika überhaupt erst in die Politik gehen wollte. Er habe auch jetzt noch (nach zig Niederlagen von Trumps Anwälten vor Gericht) „keinen Zweifel daran“, dass Trump weitere 4 Jahre Präsiden sein werde. Andere Länder (gemeint sind selbstverständlich kommunistische) hätten sich in die Wahlen eingemischt, was logischerweise miteinschließt, dass die Democrats mitschuldig wären.

Flynn klingt so, als sei de Beweislage völlig eindeutig, kann aber nichts vorweisen, als das übliche Geschwafel. Er ist dumm genug, die Firma Dominion in dem Zusammenhang zu beschuldigen, die manche der Wahlcomputer bereitgestellt hat. Infowars ist dumm genug, diese Vorwürfe zu senden. Nach der Drohung von Dominions Anwälten gegen Fox News und andere rechte Medien, machten die Medien in den meisten Fällen sofort einen Rückzieher und sendeten Gegendarstellungen. Anwälte von Dominion und dem Hersteller Smartmatic behalten sich vor, wegen Verleumdung Klage zu erheben und dementsprechend könnten auch Flynn und Jones verklagt werden. Jones hat bereits rund 20 Verleumdungsklagen am Hals wegen den Behauptungen, das Sandy-Hook-Massaker sei fake gewesen und die betroffenen „Eltern“ nur Schauspieler der linken Weltverschwörung. Dann laufen noch Prozesse gegen seine Ex-Frau und bald wohl noch gegen seine zweite Frau. Klagen von Dominion und Smartmatic kann sich Jones nicht leisten, aber er lernt nichts dazu und würde sich unter Eid genauso herumwinden, wie bei den SandyHook-Prozessen.

Flynn stellt die Tatsachenbehauptung auf, dass Wahlmaschinen-Hersteller sich teilweise im Besitz der Kommunistischen Partei Chinas befänden. Auch das geben die Fakten nicht her. Es gibt Geldströme die über die UBS-Bank zwischen Ost und West abgewickelt wurden, aber es gibt keinen kriminellen Zusammenhang mit den Wahlen und keine chinesischen Besitzverhältnisse bei den US-Wahlcomputern. Flynn scheint sich einfach zu bedienen bei Medien wie Infowars und Fox und füttert diese Meinungen und Narrative dann einfach wieder zurück an Infowars und Fox.

Auf RECENTR haben wir uns bereits das angesehen, was Flynn hier völlig verzerrt darstellt:

Eine Untersuchung der bei der Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen hat ergeben, dass die Firma, der Dominion Voting Systems gehört, weniger als einen Monat vor der Wahl 400 Millionen Dollar von einem Ableger der Schweizer Großbank namens UBS erhalten hat. Die UBS Group ist einer der mächtigsten Banken in der westlichen Welt. Der Zahler der 400 Millionen Dollar war UBS Securities LLC, eine Tochtergesellschaft der Schweizer Investmentbank UBS. Der Empfänger der Zahlung war Staple Street Capital, die zuvor Dominion Voting Systems im Jahr 2018 gekauft hatte. Die Zahlung erfolgte am 8. Oktober 2020. Viele Aktivisten verwechselten die UBS Securities Co. Ltd (mit Sitz in Peking) mit der UBS Securities LLC (mit Sitz in New York). Die Zahlung fand stat durch die New Yorker LLC. Auf der Dominion-Webseite heißt es: Das Unternehmen hat keine Besitzer-Verhältnisse mit UBS. Die Trump-Administration hatte vier Jahre lang Zeit, die Zusammenhänge zu prüfen und mögliche Spionage aufzudecken. Nach der Wahl einen Eintrag bei der SEC hervorzuziehen, beweist praktisch nichts, außer Investments.

Flynn betrachtet sein Geschwurbel als klaren Beweis. Er beschuldigt noch Serbien, Italien, Spanien, Iran und Deutschland. Wer nicht mit Flynn konform geht, sei ein Lügner. Er berachtet sich als großen Held, hatte aber anscheinend keine Probleme damit gehabt, unter George W. Bush Karriere zu machen (dessen Vater das Tor nach China aufgestoßen hatte) und unter dem linken Democrat Barack Obama.

Flynn deutet an, dass er ein COVID-Leugner ist. COVID ist für ihn wohl auch Teil der linken Weltverschwörung. Flynn und Jones sitzen in derselben Echokammer und spielen sich die immergleichen Bälle zu. Das Publikum aus der Echokammer will genau diese Narrative hören und fühlt sich bestätigt durch Flynn und Jones. Durch das Publikumsinteresse fühlen sich wiederum Flynn und Jones bestätigt.

Einen realistischen Weg im Kampf gegen die vermeintliche linke Weltverschwörung hat er nicht anzubieten. Die Gerichte haben längst abgewunken. Militärisch wird wohl niemand die Wahlen in den Swing States umkippen und wiederholen. Also bleibt nur Jammern und Aktivismus und die Empfehlung, Republicans zu wählen. Es demonstrieren zwar einige Trump-Anhänger, aber dies hat keine Konsequenzen.

AlexBenesch
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