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Boris Reitschusters Kernthema ist nun abgekupferte COVID-Besserwisserei, obwohl er genau weiß, dass es die Domäne von Russlandpropagandisten ist

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Kommentar

Boris Reitschusters Kernthema war jahrelang das russische Regime und russische Einflussoperationen. Jetzt ist es abgekupferte COVID-Leugnung, obwohl ja gerade die schlimmsten Putin-Propagandisten im Netz die federführenden COVID-Leugner waren. Vor wenigen Jahren beklagte Reitschuster noch die russische Fake-Kampagne um „unsere Lisa“, aber bisher scheint ihm noch nicht aufgefallen zu sein, dass sein COVID-Agitprop sich völlig überschneidet mit den Pro-Putin-Influencern, die die Pandemie für fake erklären, aber sich um eine überzeugende Erklärung drücken, warum denn Putin auch Lockdowns und PCR-Tests einsetzt und warum Agitprop gegen die Maßnahmen in Russland strengstens verboten ist.

In einem aktuellen Gastbeitrag auf Reitschusters Seite wird ein bekanntes Narrativ verwendet: Wenn die Pandemie irgendwann unter Kontrolle ist, sei dies nur der Beweis dafür, dass sie immer fake war. So hieß es auch bereits in einem wahrscheinlich gefälschten Memo, das aus der Regierung stammen soll und von Reitschuster gepostet worden war.

Die COVID-Leugner haben sich zurechtgebastelt, wie sie ihr eigenes Versagen in einen Sieg umdeuten wollen. Wenn die Impfungen und Einschränkungen stark wirken, die Zahlen nach unten gehen, die Kontaktverfolgung wieder klappt und sich die Pandemie zu Ende neigt, wollen die Leugner erzählen, es handle sich nur um Theater und es hätte keine echte Bedrohung gegeben. Die Maßnahmen und Impfungen hätten keinen wesentlichen Effekt gehabt. Die Übersterblichkeit sei im Rahmen. Im Endeffekt hält man starr an der irrsinnigen Hypothese fest, zig Länder hätten gemeinsam eine Fake-Pandemie inszeniert. Also nicht nur Merkel stecke in der Verschwörung mit drin, sondern Putin, Bolsonaro, die Franzosen, der Iran, China, Japan usw.

Diejenigen, die unterstellen, zig Länder hätten sich erfolgreich verschworen zu einer koordinierten Fake-Pandemie, bei der kaum jemand sterben würde, merken dass sie keinen nennenswerten Effekt haben auf die Politik und die Lockdowns. Null. Weder mit Demos, noch über die AfD oder mit Online-Aktivismus.

Man weiß, dass die Pandemie irgendwann vorbei ist und will sich vorsorglich schon mal als Sieger der Debatte verkaufen. Bei der nächsten Krise (Cyber) geht dann das Spiel von vorne los. Die Schlaumeier hätten im Prinzip so gut wie nichts gemacht in der Pandemie und das einfach laufen lassen. Ganz großes Kino.

Ich weiß nicht, bei welchem Klientel sich Reitschuster beliebt machen will, aber das beduetet einen gravierende Abhängigkeit von den Stimmungslagen des Publikums für die Zukunft. Wenn die Russen oder US-Republicans die nächsten Narrative festlegen, dann wird Boris kaum sein Publikum enttäuschen können.

In dem Gastbeitrag wird noch Werbung gemacht für Markus Krall, der immer den Verfall des Westens anprangert, aber ständig den Osten als Lösung anpreist. Ist Reitschuster inzwischen gesponsert von dem Fink-Netzwerk? Der Virus sei ja langweilig, heißt es, die PCR-Tests irrelevant usw. Ich traue der Bundesregierung auch nicht. Aber es gibt auch null Anlass, Leuten wie Reitschuster zu trauen. Schwadroneure müssen nur schwadronieren, keine Pandemie bekämpfen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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