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Meuterei und Pleitewelle bei Infowars wegen fanatischem Trump-Kurs

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Kommentar

Ungefähr zwei Jahre lang schien Infowars auf einem Höhenflug inmitten des Hypes um Donald Trump, der einfach nur aus Marketing-Gründen in Übereinstimmung mit der Republikanischen Partei stärker den Konsumenten gewöhnlicher Verschwörungsmedien zugezwinkert hatte, um deren dringend benötigte Wählerstimmen abzugreifen. Bis zu 45 Millionen $ Umsatz pro Jahr wurden geschätzt, aber nun ist die Party vorbei. Das Geld ist verblasen, die Zuschauer konsumieren lieber FOX News, OAN und Newsmax und die eigene Belegschaft (inklusive Alex Jones‘ eigener Sohn) meutert wegen dem fanatischen Trump-Kurs.

Bei einer Pro-Trump-Kundgebung in Washington DC Anfang dieses Monats traf Alex Jones auf einen Star der Pro-Trump-Rechten: Den ehemaligen nationalen Trump-Sicherheitsberater Michael Flynn. Dieser beschwor Fantasien über die Ausrufung des Kriegsrechts und eine Wiederholung der Wahlen unter militärischer Aufsicht, allerdings wollte Flynn bei der Veranstaltung nichts mit Alex Jones zu tun haben. Jones ließ sich benutzen von den Republicans und nun brauchen sie Alex Jones nicht mehr.

Wie viele Millionen $ verprasst wurden an Star-Anwälte für einen anhaltenden Sorgerechtsstreit gegen seine Ex-Frau, ist eine interessante Frage. Dazu kommen noch Anwaltskosten für gefühlt 20 Gerichtsfälle gegen die Angehörigen des Sandy Hook-Massakers die Alex Jones wiederholt als Schauspieler des linken Deep State beschrieben hatte. Kürzlich erklärte er, Angestellte müssten gefeuert und Sendungen im Programm gestrichen werden. Am 17. Dezember folgte die plötzliche Entlassung des Moderators David Knight.

Zunächst machte Jones Geldprobleme für Knights Ausstieg verantwortlich. Als Knight dies auf Twitter bestritt, behauptete Jones, Knight habe die Website wegen seiner Gesundheitsprobleme, einschließlich eines Herzinfarkts von 2018, verlassen. Knight erzählt eine andere Geschichte. Kurz vor seiner Entlassung hatte er den häufigen InfoWars-Gast Steve Pieczenik angegriffen, ein Liebling von Jones, der regelmäßig abstruse Behauptungen aufstellt, wie zum Beispiel dass Trump alles unter Kontrolle hätte und mit seinem Masterplan doch noch den Deep State bzwingen würde. Knight beschuldigte Pieczenik , ein „CIA-Betrüger“ zu sein.

Knight griff auch Trump selbst an und behauptete, dass der Präsident die amerikanischen Freiheiten einschränkte, indem er „Bump Stock“-Pistolengriffe verbot, einige Coronavirus-Beschränkungen unterstützte und Impfstoffe förderte. Knight behauptete, Jones und InfoWars hätten diese Probleme ignoriert.

https://youtu.be/3xDLKQz916A

Als Knight weiterhin Jones ‚frühere Erklärungen für seine Entlassung bestritt, änderte Jones seinen Kurs und behauptete in einer Montagsausstrahlung, er habe Knight tatsächlich entlassen, weil er die redaktionelle Haltung von InfoWars für Trump kritisiert hatte.

InfoWars scheint auch die große Abendshow gestrichen zu haben, die man auch im herkömmlichen Fernsehen etablieren wollte zu einer festen Größe. Laut Knight hatte die InfoWars-Show keine Chance gegen Tucker Carlsons Fox News-Show. Fox ist besser produziert, hat mehr Gäste von Format und bietet genügend Verschwörungs-Content. Infowars hat kein Alleinstellungsmerkmal mehr und könnte künftig unter Joe Biden wieder versuchen, an die alte Linie anzuknüpfen.

Selbst Jones‘ eigener Sohn Rex hat die Website verlassen und sich letzte Woche bei einem Auftritt in einer rechten Internet-Show darüber beschwert, dass InfoWars sein Talent nicht entwickelt und seine eigenen Angriffe auf Trump unterdrückt hat.

„Ich habe viele Ansichten über Trump, die sie nicht mochten, und sie wollten nicht, dass ich über einige Dinge spreche“, sagte der jüngere Jones. „Sie wollten nicht, dass ich ihn kritisiere.“

AlexBenesch
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