spot_img

Trump wählt nur Optionen für den Iran, die das Militär ihm vorgibt

Datum:

Kommentar

Auch wenn viele glauben, der Präsident der USA sei fast wie eine Art gewählter König für vier oder acht Jahre, so ist das Amt hauptsächlich eine Fassade. Der „Chef der Exekutive“ ist praktisch blind und angewiesen auf ein Heer an Beratern, Generälen, Ministern, Geheimdienstlern, Autoren von Briefings usw.

Kurz vor der Tötung eines iranischen Militärs und Nationalhelden bekam Donald Trump vom US-Militär verschiedene Optionen präsentiert, von denen er sich eine aussuchen durfte. Das US-Imperium funktioniert so, dass für jede Option bereits im Voraus die Reaktionen des Gegners berechnet werden und darauf die nächsten Optionen der USA.

Die unmittelbaren Folgen der von Trump gewählten Option sind ein Näherrücken der verschiedenen Alliierten des Irans, das Ende des Atomvertrages und diverse weitere Eskalationen. Die eigentliche, geheime US-Führung gibt dann Trump erneut eine Reihe von Optionen, wie etwa das Bombardieren von 52 Zielen (darunter „kulturell bedeutende Ziele“) und die krassest-möglichen Sanktionen. Der Iran wird daraufhin wohl die Straße von Hormus schließen, worauf die USA dann wieder weitere Optionen präsentieren, von denen Trump sich eine aussuchen darf.

Col. Fletcher Prouty beschrieb in seinem Buch ausführlich dieses „Secret Team“ und wie es Präsidenten und Minister und fast 100% der CIA hinters Licht führt.

Viele Beobachter meinen, dass „Trumps Entscheidung“ die iranische Regierung sogar stärken könnte, sowohl im Inland als auch zusammen mit den iranischen Verbündeten. Es ist praktisch garantiert, dass die Militärs genau diese Reaktionen eingeplant haben. Das Spiel funktioniert nur, wenn genügend Menschen im Iran bereit zum Kämpfen sind und die USA sich irgendwie als Opfer präsentieren können. Ob dazu ein neuer „Golf von Tonkin“-Vorfall nötig ist, oder ein neues 9/11 ist die interessante Frage.

Der ideale Vorfall wäre entweder Terror mit einer Massenvernichtungswaffe oder ein massiver Cyber-Angriff oder ein begrenzter biologischer Angriff ungeklärter Herkunft.

John McCains Berater Charlie Black erdreistete sich, vor den Präsidentschaftswahlen 2008 öffentlich zu erklären, dass ein weiterer Terroranschlag ein “großer Vorteil” wäre. Viele weitere Neokonservative, darunter auch der ehemalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sehnte neue Anschläge herbeisehnen. In Auszügen aus ehemals vertraulichen, inzwischen unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz veröffentlichten Tonbändern, ist Donald Rumsfeld zu hören, wie er gegenüber von Militäranalysten verlautbart, dass neue Terroranschläge eine “Korrektur” darstellen würden für die kriegsmüde Stimmung in der Bevölkerung sowie im Kongress. Der ehemalige Sprecher des US-Repräsentantenhauses Newt Gingrich sagte während eines Auftritts in einem Buchladen in Long Island:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]“Je erfolgreicher sie gewesen sind beim Abfangen und Stoppen von Bösewichtern, umso weniger Beweise gibt es dafür dass wir uns in Gefahr befinden. Folglich, je besser sie darin waren, sicherzustellen dass es keinen Anschlag gibt, umso einfacher kann man sagen: Naja, es hätte sowieso nie einen Anschlag gegeben. Und es ist fast so als ob sie ab und an einen Anschlag hätten durchschlüpfen lassen sollen, nur um uns zu erinnern [was die Gefahr ist].”[/penci_blockquote]

Außerdem forderte der Schreiber Stu Bykofsky von der Zeitung Philadelphia Daily News offen “ein weiteres 9/11” das “Amerika helfen würde” um “eine Gemeinschaft der Entzürntheit und nationaler Entschlossenheit” wiederherzustellen. Lt.-Col. Doug Delaney, Vorsitzender des Kriegsstudienprogramms am Royal Military College in Kingston, Ontario, sagte zum Toronto Star:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]“Der Schlüssel zur Unterstützung der Entschlossenheit im Westen ist ein weiterer Terroranschlag wie 9/11 oder die Anschläge in London auf das Transitsystem vor zwei Jahren.”[/penci_blockquote]

Die gleiche Haltung wurde explizit in einem Memo der republikanischen Partei von 2005 ausgedrückt; neue Anschläge wurden herbeigesehnt welche den Krieg des Präsidenten gegen den Terror “rechtfertigen” und “sein Image als ein Führer des amerikanischen Volkes wiederherstellen” würden. Im Juli 2007 erklärte der ehemalige republikanische Senator Rick Santorum, dass eine Serie von “unglücklichen Ereignissen” innerhalb des folgenden Jahres geschehen und die Wahrnehmung des Krieges durch die amerikanischen Bürger verändern würde. Nur einen Monat zuvor sagte der neue Parteivorsitzende der Republikaner in Arkansas Dennis Miller, dass es mehr Anschläge auf amerikanischem Boden geben müsse damit Präsident Bush wieder die Zustimmung im Volk erlangt.

Trumps Freunde und 9/11

Donald Trump profilierte sich im Wahlkampf bei einer Klientel als rigoroser Aufklärer über die Hintergründe von 9/11, speziell die saudische Spur. Nach großspurigen Ankündigungen kam es aber zu keinen neuen Enthüllungen, sondern massenhaften Verkäufen von Waffen an das saudische Regime und einer Säuberungsaktion.

Einer von Trumps wichtigsten Verbündeten ist der ehemalige Bürgermeister Rudolph Giuliani, der in der fraglichen Zeit die Verantwortung für New York hatte und zum Ziel von Verdächtigungen wurde.

Zudem gibt es eine weitere Verbindung, die von Belang ist: Trumps langjähriger Freund ist Stephen Schwarzman, Mitglied der Geheimorganisation Skull&Bones und Vorsitzender der Blackstone Group.

Das ISGP hält fest: Die Blackstone Group hielt die Hypothek für das Gebäude 7 des World Trade Center-Komplexes. In dem Gebäude befanden sich Büros diverser Regierungsbehörden wie CIA, das Verteidigungsministerium, die SEC und das New Yorker Emergency Management. Peter Peterson von Blackstone ist Mitglied der Pilgrims Society, der Trilateral Commission und war Vorsitzender des Council on Foreign Relations. Sir Ronald Grierson von Blackstone wurde ausgebildet an Oxford, diente in der Spezialeinheit SAS, arbeitete bei der Warburg-Investmentbank, General Electric und diente bei der Europäischen Kommission.

Ehemals angestellt bei Blackstone bis 1998 war Jonathan Colby, Sohn des ehemaligen CIA-Direktors. Später ging er zur Carlyle Group, die mit hochkarätigen Neocons besetzt ist. Er diente zudem bei der Nationalen Sicherheit unter Henry Kissinger, der nach 9/11 vorgeschlagen wurde als Leiter der Untersuchungskommission.

Kissinger und Leute vom CFR spielen in der Trump-Administration eine unauffällige, aber wichtige Rolle.

Stephen A. Schwarzman ist ein unscheinbarer, wenig in der Öffentlichkeit bekannter Mann und würde nie soviel Staub aufwirbeln wie sein langjähriger Freund Donald Trump, dabei ist er mit über 10 Milliarden $ nicht nur reicher als der Präsident, sondern der Vorsitzende der Blackstone Group und Anführer von Trumps “Strategic and Policy Forum”, eine Art Bindeglied zwischen dem Weißen Haus und den Bossen der Wirtschaft. Er besuchte die Yale-Universität und er ist Mitglied der äußerst gruseligen Geheimgesellschaft Skull & Bones, die seit weit über 100 Jahren die Schaltstellen der Macht mit ihren Leuten besetzt hat.

Trumps ganzes Leben drehte sich um Casinos, Immobilien und Showbiz, er jagte Dollars und Frauen. Vom Iran hat er genauso wenig Ahnung wie vom Rest der Region. Er umgab sich mit soviel Personal aus dem Orbit des Bush-Clans, dass man ohnehin eigentlich von einer Bush-Administration sprechen müsste. Wobei George W. Bush auch nicht wirklich die Fäden zog, sondern der eine Deep State.

Ob ein erweiterter Iran-Krieg Trump die Wiederwahl beschert, ist dem Imperium genauso recht wie irgendein Democrat im Weißen Haus.

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Geheimdienste schufen die moderne Verschwörungsmythologie

Rechtsextreme, eine Mehrheit der Muslime und zu einem gewissen Grad auch die Linken basieren ihre Sicht auf die...

Worin Krahs China-Träume enden würden

Kommentar Maximilian Krah darf nicht mehr im Wahlkampf für die AfD auftreten und sein Assistent ist nun in Haft...

SPIEGEL: Geheimdienstler haben angeblich Video von Bystron (AfD) mit mutmaßlicher Übergabe von Bargeld

Kommentar Als die CDU im Spendensumpf steckte, raunte Helmut Kohl noch etwas von Ehre und verschwieg die Geldquellen, bei...

US-Geheimdienste ergründen seit Jahren die Russenkontakte von rechten Parteien in der EU

Kommentar James Clapper, 2016 noch der amerikanische Direktor der gesamten nationalen Geheimdienst-Community, wurde vom Kongress angewiesen, eine Untersuchung einzuleiten über...