Das US-Militär hat den Flugzeugträger USS Nimitz neben anderen Kriegsschiffen in den Persischen Golf entsandt. Die Entscheidung, die Nimitz in den Persischen Golf zu entsenden, fiel vor der Ermordung von Mohsen Fakhrizadeh-Mahabadi – einem Physikprofessor und dem Leiter des iranischen Atomprogramms. Der Iran beschuldigte Israel am Freitag, durch die Ermordung einen Krieg provozieren zu wollen. Ein amerikanischer Beamter und zwei weitere Geheimdienstmitarbeiter bestätigten gegenüber der New York Times, dass Israel hinter dem Angriff stehe. Israel scheint zu seiner Politik der Ermordung iranischer Nuklearwissenschaftler zurückzukehren, die unter dem Druck der Obama-Administration ausgesetzt wurde, damit der Iran dem Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) zustimmt, dem multinationalen Nuklearabkommen, das auf dem Papier seine nuklearen Aktivitäten einschränkt.
Fakhrizadeh-Mahabadi wurde bei einem Hinterhalt mit einer Explosion und anschließendem Maschinengewehrfeuer auf der Straße zwischen der Landstadt Absard und der Hauptstadt Teheran getötet.
Das iranische Staatsfernsehen berichtete, dass Sprengstoff, der in einem Pickup versteckt war, vor dem Auto explodierte und die Trümmer Hunderte von Metern weit verstreute, bevor bis zu sechs bewaffnete Männer aus einem anderen Auto kamen und das Feuer eröffneten, berichtete die Times. Die bei dem Angriff Verletzten wurden in ein örtliches Krankenhaus gebracht, aber die Sanitäter waren nicht in der Lage, Fakhrizadeh-Mahabadi wiederzubeleben. Israel hat Berichten zufolge darauf gedrängt, dass die scheidende Trump-Administration dem iranischen Atomprogramm einen schweren Schlag versetzt, indem sie wichtige Reaktoren bombardiert.
Doch Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman, der sich am vergangenen Sonntag im Geheimen mit Netanjahu und US-Außenminister Mike Pompeo getroffen haben soll, zögert, dem Plan zuzustimmen, berichtete Middle East Eye. Wenn die Trump-Administration ihrem Militär befiehlt, den Iran anzugreifen, könnte dies zu einer Eskalation in der gesamten Region führen, an der Israel, die Saudis und die Golfstaaten beteiligt wären.
Der designierte Präsident Joe Biden, der sein Amt am 20. Januar antreten wird, hat sich bereits verpflichtet, zum iranischen Atomabkommen von 2015 zurückzukehren, aus dem sich die Trump-Regierung zurückgezogen hat. Das Attentat erfolgte nur wenige Tage, nachdem die israelischen Verteidigungskräfte angewiesen worden waren, sich darauf vorzubereiten, dass die USA möglicherweise noch vor dem Ende der Amtszeit von Trump als Präsident einen Militärschlag gegen den Iran anordnen.
Führende israelische Beamte warnten vor „einer sehr heiklen Periode“ in den kommenden Wochen, da Trump sich darauf vorbereitet, die Macht an Biden abzugeben.
Der Iran unternahm umfangreiche Anstrengungen, um sein Atomwaffenprogramm zu verbergen und die Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation und die Welt über das fortgesetzte Streben der Islamischen Republik nach Atomwaffen nach 2003 zu täuschen.
So übertrug der Iran beispielsweise nuklearbezogene Projekte von seinem Militär auf die zivile Nuklearbehörde des Landes, um den Anschein zu erwecken, diese Aktivitäten seien Teil eines friedlichen Atomprogramms.
