Bild: Cnbrb/CC BY-SA 3.0
Großbritanniens Feinde könnten einen vom Coronavirus inspirierten Bioterrorangriff durchführen, warnte der neue Chef des MI5 gestern. Ken McCallum sagte, die Gegner Großbritanniens hätten zur Kenntnis genommen, wie die globale Pandemie „die Welt auf den Kopf gestellt“ habe – und könnten in Zukunft versuchen, auch tödlichen Viren Waffen herzustellen.
Solche Bedrohungen existieren schon längst, aber die Öffentlichkeit erhält kaum Informationen darüber. Von Anfang der COVID-Pandemie an suchten Geheimdienste weltweit nach Informationen, ob es sich dabei bereits schon um einen Angriff handeln könnte. Zudem wollen die Länder nun sehr vorsichtig agieren mit Maßnahmen zur Eindämmung, um Reserven zu haben im Falle eines weiteren Angriffs mit einem weiteren Virus.
In seiner ersten Rede seit seiner Amtsübernahme als Generaldirektor des MI5 sagte er, dass Großbritannien einer „bösen Mischung“ von Bedrohungen gegenüberstehe, die „vielfältiger und in gewisser Weise schwer zu erkennen“ seien, und dass staatlich unterstützte feindliche Aktivitäten auf dem Vormarsch seien.
Der Spionagechef sagte, Russland sorge für „Schlechtwetterausbrüche“, aber China ändere „das Klima grundlegender“ – und behauptete, der MI5 werde seine Reaktion auf den kommunistischen Staat verstärken.
Herr McCallum, 45, ein Glasgower, der 24 Jahre beim MI5 verbracht hat, sagte, dass die Möglichkeit eines Bioterroranschlags eine Bedrohung sei und dass die verheerenden Auswirkungen des Coronavirus gefährliche Ideen bei Großbritanniens Feinden auslösen könnten.
„Ich würde heute weder eine Botschaft übermitteln wollen, dass diese Bedrohung jetzt unmittelbar auf uns zukommt, noch würde ich eine Botschaft der Selbstgefälligkeit übermitteln wollen, dass dies nicht passieren könnte.“
Er sagte, der MI5 habe „vorausschauend geforscht“ und Verteidigungen gegen ein mögliches „terroristisches Interesse an biologischen Stoffen“ und anderen Materialien aufgebaut. Eine Sicherheitsquelle fügte hinzu:
„Terroristen würden gerne das von Covid verursachte Chaos wiederholen“,
aber der MI5 habe keine Informationen darüber, dass andere Länder zur Zeit Bio-Waffen entwickeln.
McCallums Kommentare kamen inmitten von Warnungen über die Sicherheit von Labors, die tödliche Krankheitserreger entwickeln und erforschen. Ken McCallum sagte, dass die Gegner Großbritanniens zur Kenntnis genommen haben werden, wie die globale Pandemie „die Welt auf den Kopf gestellt hat“ und in Zukunft versuchen könnten, Waffen aus tödlichen Viren herzustellen.
Hamish de Bretton-Gordon, ehemaliger Kommandeur des britischen Regiments für chemische und biologische Verteidigung, sagte, dass Eindämmungslabors, die mit tödlichen Krankheitserregern umgehen, polizeilich überwacht werden sollten.
Er fügte hinzu:
„Tödliche Viren könnten aus einem Forschungslabor gestohlen werden oder entkommen. Die Fähigkeit, Viren zu manipulieren, wird für Despoten, Terroristen und Menschen, die Terror erzeugen wollen, immer mehr verfügbar.“
McCallum, der im April Chef des MI5 wurde, sagte, seine Spione hätten zur Bekämpfung des Coronavirus beigetragen, indem sie die Forschung auf toxische Chemikalien neu ausgerichtet hätten, um herauszufinden, wie das Virus in Tröpfchenform verbreitet werden könne.
Medizinisch ausgebildete MI5-Beamte traten ebenfalls von ihren gewöhnlichen Pflichten zurück, um den NHS zu unterstützen.
Er fügte hinzu, dass seine Mitarbeiter dazu beitragen, „die Integrität“ der britischen Impfstoffforschung zu schützen, und warnte vor russischer Desinformation, um die Glaubwürdigkeit westlicher Impfstoffe zu untergraben. Der Spionagechef sagte, der MI5 verteidige sich gegen Bedrohungen für Großbritanniens Wirtschaft, Forschung und Infrastruktur.
Bevor er Chef der Spionagebehörde wurde, war er im Vorfeld und während der Olympischen Spiele 2012 in London für alle Ermittlungen zur Terrorismusbekämpfung zuständig.
