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Russlands Unterhaus, die Staatsduma, wird teilweise zur Fernarbeit zurückkehren, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, kündigte ihr Sprecher Wjatscheslaw Wolodin am Dienstag an.
Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem in der vergangenen Woche acht Abgeordnete mit dem Coronavirus ins Krankenhaus eingeliefert worden waren, womit sich die Gesamtzahl der ins Krankenhaus eingelieferten Abgeordneten auf 18 erhöht habe, zitierte Interfax Wolodin bei der Sitzung der Staatsduma am Dienstag.
Alle Ausschusssitzungen und Rundtischgespräche werden nun per Videokonferenz abgehalten, sagte Volodin. Er forderte auch die Fraktions- und Ausschussvorsitzenden auf, die Zahl der Besucher, die sie in das Duma-Gebäude bringen, zu begrenzen.
Anfang dieses Monats bat Volodin die Abgeordneten mit erhöhtem Risiko einer schweren Coronavirusinfektion, von ihren Büros entfernt zu arbeiten.
„[Europäische] Parlamente haben nicht die erste Frau im Weltraum oder Entdecker der arktischen Wildnis und der Meerestiefen unter ihren Mitgliedern. Deshalb sind sie alle still und leise in ihren Villen eingeschlossen, und Sie eilen an die Front“, sagte Volodin auf einer Plenarsitzung am 15. September. „Bitte, erfüllen Sie die Anweisungen der Staatsduma … [kehren] Sie in Ihr Büro zurück und nehmen Sie von dort aus an den Diskussionen teil“,
sagte er.
Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 60 Abgeordnete der Staatsduma mit dem Coronavirus infiziert worden und haben sich davon erholt.
Letzte Woche starb der 67-jährige Abgeordnete der Kommunistischen Partei der Republik Tschetschenien, Vakha Agayev, an Komplikationen, die durch Covid-19 verursacht wurden, und markierte damit den ersten durch das Coronavirus verursachten Todesfall in der Staatsduma.
Die meisten russischen Beamten kehrten wie gewohnt an ihren Arbeitsplatz zurück, nachdem die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Juni zu sinken begann, obwohl Präsident Wladimir Putin weiterhin von seiner Residenz in Nowo-Ogaryowo außerhalb Moskaus aus mit begrenzten öffentlichen Auftritten arbeitet.
Russland bestätigte am Dienstag 8.232 neue Coronavirus-Fälle, der höchste eintägige Anstieg seit Mitte Juni.
