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Israel erlebt blitzschnelle Ausbreitung von COVID, massive Arbeitslosigkeit

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Mitte März 2020 zählte Israel zu den am stärksten von COVID betroffenen Ländern des Nahen Ostens, dann schein man die Lage im Griff zu haben. Inzwischen steht man im internationalen Vergleich wieder katastrophal da.

Premierminister Netanjahu verkündete am 19. März den nationalen Notstand und einen Lockdown. Ab dem 26. April galten Lockerungen; diese wurden schrittweise ausgeweitet. Seit Ende Juni steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder. Am 6. Juli, einem Tag mit 1385 registrierten Neuinfektionen, gab die Regierung neue Distanzregelungen bekannt. Anfang September, als auch das neue Schuljahr anfing, wurden an einem einzigen Tag fast 3200 Neuinfektionen registriert und insgesamt fast 1000 an oder mit Covid.19 Gestorbene registriert. Gemessen an der Bevölkerungszahl von neun Millionen ist Israel damit das am stärksten betroffene Land der westlichen Welt. Als besorgniserregend hoch gilt die Rate von zuletzt neun Prozent positiv Getesteten. Überproportional betroffen sind Regionen, in denen viele ultraorthodoxe oder arabische Israelis wohnen.

Eine Analyse des genetischen Materials der SARS-CoV-2 Viren von verschiedenen Erkrankten in Israel ergab im Mai 2020, dass sieben von zehn an einem Virenstamm erkrankt waren, der aus den USA nach Israel eingeschleppt worden war.

Bis Anfang Mai galten in Israel sehr strenge Ausgangsbeschränkungen, Mitte Mai wurden in Israel nur noch 16 Neuinfizierte pro Tag gezählt. Dann wurden abrupt Lockerungen erlaubt (wohl auch angesichts der schwierigen Wirtschaftslage mit einer Arbeitslosenrate von rund 20 Prozent); die Schulen wurden geöffnet.

Als während der ersten Hitzewelle des Jahres Temperaturen bis zu 42 Grad herrschten, hob das Gesundheitsministerium die Pflicht zum Tragen von Masken zeitweise auf. Später ignorierten viele Menschen diese Pflicht. Seitdem das Bußgeld auf 500 Schekel (etwa 130 Euro) verdoppelt wurde, halten sich wieder alle an die Maskenpflicht.

Mitte September 2020 hatte Israel, gemessen an der Bevölkerungsgröße, eine der höchsten Neuinfektionsraten der Welt erreicht. Bei etwa 46.370 aktiven Fällen waren allein 5.238 Neuinfektionen am 17. September erfasst worden. 577 Patienten waren in kritischem Zustand. So wurde wenige Stunden vor Beginn der Rosch ha-Schana Feiertage am 18. September ein zweiter Lockdown angeordnet.

Der Inlandsgeheimdienst Schin Bet erhielt mit einer neuen Verordnung die generelle Erlaubnis, individuelle Informationen der Bürger zu sammeln. Schin Bet griff auf die Handy- und Bewegungsdaten der Menschen und registrierter Patienten zu. Die Daten waren nicht anonymisiert. Menschen, die laut diesen Daten als Kontaktperson infizierter Personen identifiziert wurden, erhielten eine Aufforderung, sich unverzüglich in Quarantäne zu begeben.

Am 18. März 2020 wurde damit begonnen, Massenüberwachungsinstrumente einzusetzen. 400 Personen, die mit Coronavirus-Trägern in Kontakt gestanden hatten, wurden per SMS darüber informiert, dass sie in Quarantäne gehen müssen. Die Massenüberwachung zielt darauf ab, Personen, die sich in den vergangenen zwei Wochen im Umkreis von zwei Metern für 10 Minuten oder mehr von jemandem befanden, der sich als Coronavirus-Träger herausgestellt hat, zu alarmieren. Die Selbstquarantäne dauert 14 Tage; wenn also der Vorfall 10 Tage früher stattfand, muss die Selbstquarantäne vier Tage lang dauern. Das elektronische Verfolgungsprogramm stieß auf scharfe Kritik, auch bei Regierungsmitgliedern. Seine Rechtmäßigkeit ist vor dem Obersten Gerichtshof angefochten worden.

Am 19. März traf die erste Lieferung von 100.000 Coronavirus-Tests ein, die offenbar der Geheimdienst Mossad im Ausland organisiert hatte. Weiter sicherte der Dienst nach Recherchen der New York Times medizinische Schutzausrüstung und das technische Wissen zum Bau von Beatmungsgeräten und zum Aufbau einer eigenen Produktionsanlage zur Maskenproduktion. Zwei der Sondereinsätze seien gescheitert – so hätten in Deutschland Behördenvertreter eine Lieferung aufgehalten, bevor der Mossad sie aus der Fabrik schaffen konnte, eine weitere sei gescheitert, als indische Zollbeamte eine Lieferung Desinfektionsmittel aufhielten.

Am 2. April 2020 wurde Bnei Berak, der Ort mit dem höchsten Anteil an Infizierten, als erste israelische Stadt zur beschränkten Zone erklärt und durch die Polizei abgeriegelt. Von den etwa 200.000 meist ultraorthodoxe Einwohnern hatten sich bis dahin 7030 mit dem Virus angesteckt.

Anfang Mai wurden die Schulen wieder geöffnet, Mitte Mai die Strände, mit der 22. Woche sind wieder Bar- und Restaurantbesuche möglich. Moshe Bar-Simon-Tow als Generaldirektor des Gesundheitsministeriums stellte wieder einen Anstieg der Infektionsraten fest, über einen längeren Zeitraum und in verschiedenen Teilen des Landes. Weder die Hitzewellen noch die Luftfeuchtigkeit haben die Krankheit zum Verschwinden gebracht. Es wird über die Schließung einiger Schulen oder Jahrgänge oder vorzeitige Sommerferien nachgedacht.

Ein zweiter Lockdown trat am 18. September 2020 um 14 Uhr in Kraft. Die Masse der Bevölkerung darf einen Radius von einem Kilometer um ihre Wohnadresse, außer für Notfälle, Arbeit oder Einkäufe, nicht verlassen.

aus wikipedia

AlexBenesch
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