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Von der Monarchie zur Kryptokratie

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Auszug aus „Der Geführte – Ausländische Geheimdienste im Dritten Reich“

Die politische Mitte, die Linken, die Rechten, die Libertären und sogar die Anhänger der klassischen Verschwörungsmedien gehen fest davon aus, dass der Adel seine Macht verloren hätte an Politiker und Unternehmer. Niemand ist systematisch der offensichtlichen Frage nachgegangen, ob der Welfen-Adel einfach rechtzeitig sein Geld, seine Geheimdienste und sein Wissenschafts-Netz (Royal Society) verwendet hat, um über Agenten Firmen hochzuziehen und Politiker verdeckt zu kontrollieren.

·         Linke glauben, der Adel verlor seine Macht an den neuen Geldadel sowie an mittlere und kleinere Unternehmer, das sogenannte „Kapital“. Früher besaß der Adel die Produktionsmittel, die Straßen und den Grund und Boden, später dann die Unternehmer. Nicht-linke Politiker, so die Vorstellung der Sozialisten, seien im Bunde mit dem Kapital oder unter dessen Kontrolle.

·         Konsumenten der gewöhnlichen Verschwörungsmedien glauben, der Adel hätte seine Macht verloren an Großkapitalisten und Politiker. Vornehmlich jüdische Kapitalisten. Dabei werden scharenweise nicht-jüdische Großunternehmer ignoriert, oder als Marionetten der Juden bezeichnet.

·         Die Normalos aus der politischen Mitte glauben, der Adel hätte seine Macht verloren an Kapitalisten und Politiker. Vornehmlich an Politiker.

·         Die Rechten glauben ebenfalls, dass der Adel seine Macht einbüßte an Politiker und Unternehmer. Es bestehen sogar Sympathien gegenüber den vergangenen und aktuellen Generationen an Adeligen.

·         Libertäre denken genauso, der Adel sei einer modernen Ära von Politikern und Unternehmern gewichen. Es ist den Libertären bekannt, dass in der Vergangenheit unter den Aristokraten die Produktivität sehr gering war und die Liberalisierung einen massiven Produktivitäts-Schub ermöglichte. Libertäre hatten bisher nie politische Macht und mussten sich immer an die Konservativen klammern aus Angst vor den Sozialisten. Inzwischen befürworten radikale Libertäre sogar, zur Aristokratie zurückzukehren als „Übergangslösung“ auf dem Weg in das freiheitliche, staatenlose Utopia, weil ein Adeliger seinen Besitz mehr pflegen würde als der Politiker seinen Verwaltungsbereich für die Dauer der Amtsperiode.

In einer klassischen, adeligen Diktatur waren die Herrscherklasse und die vorgeschriebene Ideologie leicht zu verstehen, und man durfte sich als Untertan nicht beschweren. In einer modernen Demokratie darf man sich über alles beschweren, es gibt eine breit gefächerte Reihe an Ideologien, die man sich aussuchen darf, aber es wirkt alles schrecklich kompliziert. Auf dem Papier geht alle Macht „vom Volke aus“ aber das Volk kann nur Kreuzchen auf Wahlzettel malen für die Parteien, deren Funktionäre man nicht wirklich kennt. Die „Herrschaft des Rechts“ klingt gut, aber man müsste ein spezialisierter Jurist sein, um auch nur einen einzelnen Rechtsbereich überhaupt verstehen zu können. Die Parteien sind stetig im Wandel mit neuen Personen, wechselnder Agenda und ihre zugrundeliegenden Ideologien sind schwammig und konfus. Der Bürger kann nur raten, wie groß der Einfluss ist, den die Wirtschaft oder die Gewerkschaften auf die Politiker ausüben und darüber hinaus verweisen die Politiker auch noch auf den Einfluss des Auslandes, der Europäischen Union, NGOs, der NATO, der WHO, der WTO usw.

Von COLONI zu wahlberechtigten Steuerzahlern

Die klassische Monarchie und Aristokratie entlehnte ihre Herrschaftstechniken dem alten Römischen Imperium und anderen Reichen der Antike. Ganz unten in der Hierarchie waren die Sklaven und etwas darüber die Leibeigenen. Die Leibeigenschaft gab es bereits im alten Persien, Mesopotamien, Ägypten, Indien und China. In der Spätphase des Römischen Reichs und im frühen Mittelalter bezeichnete man Untertanen, die gewisse Rechte hatten, komplizierte Verträge mit Landbesitzern abschlossen und Steuern nach einem mathematisch genauen System bezahlen mussten, als „Coloni“. Darunter befand sich die Klasse der „coloni adscripticii“ die beinahe komplette Sklaven waren, aber zumindest an den Grund und Boden des Landbesitzers gebunden waren und nicht beliebig wie eine Sache irgendwo hin verkauft werden durften. Die Adscripticii durften sich nicht beschweren und nicht flüchten. Ein solches System gab es in Russland bis ins 20. Jahrhundert hinein, als es dann abgelöst wurde durch den Sozialismus, der sich auch nicht fundamental unterschied. Russland betrachtet sich heute noch als „das dritte Rom“ bzw. den legitimen Nachfolger des byzantinischen östlichen Römischen Empires, das noch länger existierte als der westliche Teil. Das weströmische Reich war durch mehrere Seuchenausbrüche geschwächt worden und konnte seine langen Grenzen nicht mehr verteidigen. Römische Eliten machten sich in Europa breit und aus ihnen gingen die europäischen Adelsfamilien und Königshäuser hervor. Die Bauern sollten die Lebensmittel produzieren, der Klerus die Glaubensangelegenheiten verwalten und der Adel war zuständig für „Sicherheit“, was zwangsläufig Spionage und Spionageabwehr miteinschloss. Man musste Spitzel haben unter den Bauern, die rechtzeitig vor irgendwelchen Aufständen warnen konnten, Agenten und Infomanten in den Städten, sowie im Militär. Die Bauernaufstände gingen längst nicht immer von den Bauern selbst aus, sondern immer wieder von Stadtbewohnen und Adeligen. Bedienstete konnten allerhand Geheimnisse überhören und weiterleiten. In den flächenmäßig kleinen deutschen Fürstentümern konnte man experimentieren mit der Aufweichung oder gar Abschaffung der Leibeigenschaft, ohne größere Risiken einzugehen. England und Schottland waren die ersten Länder, in denen alle Leibeigenen befreit wurden. In der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts machte sich Heinrich II. daran, die Macht der Barone einzuschränken, und unternahm so den ersten Schritt zur Errichtung einer neuen Gesellschaftsstruktur, die den Feudalismus ablösen sollte. Das Ende der Leibeigenschaft begann mit dem Bauernaufstand 1381. Sie war in England bis 1500 als persönlicher Status weitgehend ausgestorben und wurde vollständig beendet, als Elisabeth I. 1574 die letzten verbliebenen Leibeigenen befreite. 1714 gelangten die Welfen aus dem Haus Hannover auf den britischen Thron und wenige Jahrzehnte später geschah die Amerikanische Revolution, die an der Spitze eine abgesprochene Angelegenheit war. Die britischen Generäle ließen George Washington und dessen Continental Army mehrfach entkommen, man verlockte dadurch die Franzosen, ein Vermögen in Washington zu investieren und letztendlich musste Frankreich riesige Gebiete in Nordamerika billig an die neuen USA verkaufen. Die Angloamerikaner hatten die Nase vorn bei der Transformation eines althergebrachten Systems der Leibeigenschaft hin zu der modernen, geheimdienstlich verwalteten Schein-Demokratie und dem geheimdienstlich verwalteten Schein-Kapitalismus. Das höhere Freimaurertum war nichts anderes als eine Art zweiter inoffizieller Adelsstand mitsamt geheimdienstlicher Komponente. Die USA nutzten in hohem Umfang Sklaven aus Afrika und führten damit unter dem Deckmantel der Demokratie alt-römische Praktiken fort. Im Zuge der Feudallastenablösung wurde die persönliche Leibeigenschaft in Deutschland erst ab Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehoben. Noch länger blieb die Grundherrschaft mit ihren Fronen und Naturalabgabeverpflichtungen erhalten. Im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel der Welfen wurde die Leibeigenschaft allerdings bereits 1433 aufgehoben. Im Welfen-Königreich Hannover (siehe auch der spätere Thron Britanniens) wurde sie 1833 aufgehoben. Im Großherzogtum Hessen wurde die Aufhebung der Leibeigenschaft zum 13. Juli 1813 rechtskräftig. Es wurde eine Entschädigungsleistung der ehemaligen Leibeigenen an die vormaligen Leibherren vorgesehen. Im Herzogtum Holstein war Hans Graf zu Rantzau der erste holsteinische Gutsherr, der für seine Bauern seit 1739 Schritt für Schritt die Leibeigenschaft auf Dauer abschaffte. Am 27. Dezember 1808 unterschrieb die Fürstin Pauline zur Lippe die Verordnung zur Aufhebung der Leibeigenschaft im Fürstentum Lippe. 1708 hatte der Mecklenburg-Schwerinische Herzog Friedrich Wilhelm die Abschaffung der leibeigenschaftlichen Abhängigkeit der Bauern von ihren Grundherren bewirkt. Im Herzogtum Nassau wurde die Leibeigenschaft 1808 aufgehoben. Im Herzogtum Oldenburg erfolgte die Aufhebung 1814.

Die Welt wird komplizierter

Der Unmut über Ausbeutung richtete sich während der Leibeigenschaft natürlich gegen die Großgrundbesitzer bzw. den Adel. Demokratie und Kapitalismus machten die Welt und die Ausbeutungsverhältnisse um einiges komplizierter. Politik wurde zu einer Seifenoper und Reality Show mit viel zu vielen Darstellern. Der Kapitalismus und die Industrialisierung schufen neue Jobs in den Städten, die aber sehr schlecht bezahlt waren. In der neuen Welt betrachteten die Bürger sich nun gegenseitig als politische Gegner und wirtschaftliche Konkurrenten. Der Adel hatte das nötige Geld, die geheimdienstlichen Strukturen und auch die Wissenschaft (über Organisationen wie die Royal Society) um in der neuen Ära die wichtigen Industrien und Politiker zu kontrollieren. Es überstieg die zeitlichen Kapazitäten und den Bildungshorizont des einzelnen Bürgers, tausende von Politikern gründlich zu untersuchen, die konfusen Ideologien zu verstehen und die Konsequenzen politischer Programme abzuschätzen. Auch heute wissen Politikwissenschaftler, dass Wähler keine Wahlprogramme lesen, sondern grob nach Gefühl, nach ideologischer Präferenz und nach oberflächlichen Sympathien für politische Kandidaten ihr Kreuz machen. Gäbe es ein kurzes Quiz, das auf dem Wahlzettel einigermaßen korrekt beantwortet werden muss, um die Stimme gültig zu machen, wären wohl dauerhaft mehr als zwei Drittel der Wahlzettel ungültig. Und unser Nachwuchs wird immer dümmer: Eine Umfrage mit 7500 Schülern aus Deutschland ergab, dass viele den wesentlichen Unterschied nicht nennen können zwischen der Bundesrepublik, der DDR und Nazideutschland.2 Nur die Hälfte wusste überhaupt, dass der NS-Staat zweifellos eine Diktatur war. Nur ein Drittel der Kinder bewertete die DDR als diktatorisch. Es war dabei unerheblich, ob die Schüler irgendwelche Pflichtbesuche in Gedenkstätten absolviert hatten, oder Wanderausflüge ins Grüne. Im Prinzip ist dieser gravierende Bildungsmangel vergleichbar mit Analphabetismus oder der Unfähigkeit zu grundlegenden Rechenarten. Wie zu erwarten, spulte die Politik nach dieser vernichtenden Studie das übliche Programm ab und erklärte, Schuld an den Zuständen seien die Bundesländer und deren Schulen, sowie mangelnde Steuergelder. Nur mehr Steuergelder für mehr Gedenkstätten und mehr Schulunterricht könnten diese Zustände beenden.

AlexBenesch
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