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Neues Buch wirft Putin vor, beim KGB in Dresden linke Terrorgruppen für den Westen verwaltet zu haben

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In ihrem neuen Buch „Putin’s People: How the KGB Took Back Russia and Then Took On the West“ erklärt  Catherine Belton den Zusammenbruch der Sowjetunion als einen „Inside-Job“ der KGB-Männer und Putins Aufstieg zur Präsidentschaft als eine sorgfältig geplante KGB-Operation.

Lange Zeit hieß es in Berichten, dass Putin in der Stadt Dresden, wo er 1985 als Auslandsnachrichtendienstoffizier eingesetzt wurde, kaum mehr tat, als Deutsch zu lernen und Bier zu trinken. Inzwischen weiß man, so Belton, dass er an der Führung von Agenten, der Rekrutierung von Agenten, Operationen zum Technologie-Diebstahl und sogar an der Leitung linker Terrorgruppen beteiligt, die auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs Attentate verübten.

Gleichzeitig war Putin in Maßnahmen des KGB eingeweiht, um seinen Einfluss im Falle des Zusammenbruchs des Sowjetimperiums zu bewahren, der von einigen weitsichtigen Offizieren vorhergesehen wurde. In der Hauptsache bedeutete dies die Einrichtung von Schmiergeldfonds mit „vertrauenswürdigen Hütern“ und „befreundeten Firmen“ sowie den Aufbau komplexer Schmuggelunternehmen und Agentennetzwerke im Ausland. Was Putin und der KGB in den 1980er Jahren vorhatten, ist, so Belton, „eine Blaupause für alles, was später kommen sollte“.

Belton taucht auch tief in die Welt der post-sowjetischen Figuren ein, die Donald Trump lange vor seiner Kandidatur für das Weiße Haus umzingelten und KGB-Taktiken anwandten, um den zukünftigen Präsidenten in ein Netz finanzieller Verpflichtungen zu verwickeln.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]“Am Anfang war das Geschäft mit Trump wahrscheinlich nicht mehr als ein bequemes Vehikel, um Gelder in die USA zu leiten“,[/penci_blockquote]

schreibt Belton . Sie zeichnet seine Kontakte nach zu Persönlichkeiten wie dem Bauunternehmer Agas Agalarow, dem Antiquitätenschmuggler Schalwa Tschigirinskij und dem Ölhändler Tamir Sapir, die alle „im Halbdunkel zwischen den russischen Sicherheitsdiensten und dem Mob operierten“. Allmählich vertieften sich diese Beziehungen, und Belton deutet an, dass „irgendwann Trump zu einer politischen Gelegenheit wurde“. Putins KGB-Männer haben laut Belton 800 Milliarden Dollar „auf Offshore-Bankkonten gebunkert“.

Agaralow ist ein aserbaidschanisch-russischer schiitisch-muslimischer milliardenschwerer Geschäftsmann und Immobilienhändler. Er war Mitglied der Kommunistischen Partei Aserbaidschans. Im Januar 2013 besuchten Agalarow und sein Sohn Las Vegas, Nevada, nachdem Donald Trump, der Besitzer des Schönheitswettbewerbs, bei der Miss Universe 2012 angekündigt hatte, dass der nächste Wettbewerb bei Agalarow in Moskau stattfinden würde. Im November 2013 verlieh Präsident Wladimir Putin Agalarow den russischen Ehrenorden. Während seines Aufenthalts in Moskau trafen sich Phil Ruffin, der Partner des Trump International Hotel Las Vegas, und Trump mit Agalarow und dessen Sohn im Ritz-Carlton. Trump und Agalarow planten ein 3-Milliarden-Dollar-Projekt, wobei die staatliche russische Sberbank sich bereiterklärte, 70% der Finanzierung zu übernehmen. Agalarow hat als Liaison zwischen Trump und Putin gedient.

Agalarows Sohn Emin half bei der Organisation des Treffens der russischen Anwältin Natalia Veselnitskaja am 9. Juni 2016 mit Donald Trump Jr., Jared Kushner und Paul Manafort im Trump Tower. Nach dem Treffen überwies Agalarow 1,2 Millionen Dollar an eine von Emin kontrollierte Bank in New Jersey, eine Überweisung, die von den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden untersucht wird.

Die Forscherin Regine Igel zeigte die Verbindungen auf zwischen dem KGB und der Stasi zu den Kreisen der Terrorgruppe RAF und weiteren militanten linken Gruppen:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Erstaunlicherweise hat so gut wie keiner der Autoren, die umfangreiche Bücher zur Roten Armee Fraktion (RAF) veröffentlicht haben, MfS-Akten konsultiert. […] Selbst die hierzu mit den wenigsten Vorbehalten belastete einschlägige Untersuchung, Das RAF-Phantom aus dem Jahr 1992, geht zwar von einem Mitmischen von Geheimdiensten aus, schaut aber selbst noch in seiner 2008 überarbeiteten Neuauflage lediglich in Richtung westlicher Geheimdienste. Der Blick auf die andere Seite des Kalten Krieges bleibt hier unkritisch getrübt und der Glaube an SED-Propaganda ungebrochen. Dazu besteht unter der Mehrheit der orthodoxen Linken stillschweigende Einigkeit. […] West und Ost reagierten auf Veränderungen in der internationalen Lage des Kalten Krieges bereits Mitte der 1960er-Jahre. KGB-Chef Andropov rüstete sich angesichts der neu ausgebrochenen Unruhen in der Welt für eine antikapitalistische Offensive und kurbelte paramilitärische Guerilla-Ausbildungen für geheime Kampfeinsätze an. Die CSSR wurde das Hinterland für den italienischen Terrorismus, die DDR für den deutschen und internationalen. Zentren der Militanz formierten sich mit dem Segen des KGB und der aktiven Förderung durch die Stasi und ihrer führenden Aktivisten: Giangiacomo Feltrinelli, Wadi Haddad, Carlos, Abu Daud, Abu Nidal und die Japaner Masao Adachi und Fusako Shigenobu. Hier stößt man in Akten des MfS und anderer östlicher Geheimdienste auf erstaunlich viele Neuigkeiten. Zürich, Paris, Prag, Ostberlin und Mailand wurden in Europa zu den entscheidenden logistischen Orten.[/penci_blockquote]

AlexBenesch
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