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Das Morgengrauen der verrückten COVID-Revoluzzer

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Kommentar

Jeder Hobby-Ché-Guevara, der mal das Buch „Rules for Radicals“ gelesen hat, und jeder „Eurasien“-Spinner der Putin für einen großen Zaren und Dugin für einen brillanten Rasputin hält, fühlt sich nun noch stärker dazu berufen, den Pöbel aufzuheizen und irgendwie zu mobilisieren für die große Revolution.

COVID 19 hat die Politiker, Parteien und Ideologen so kalt erwischt wie ein Kübel Flüssigstickstoff. Die Kommunisten, wie etwa aus Wolfgang Wodargs ranghoch besetzem Think Tank hatten fest gerechnet mit einer rot-rot-grünen Mehrheit 2021 und einer großen Party. Auf der eigenen Webseite hat man gezeigt, dass man drei nackte Teenager in der Badewanne für die ideale Party hält:

Jetzt hat der Virus ihnen die Tour vermasselt (aktuell hätte man nur rund 40%) und Wodarg stusst nun sogar auf rechten Youtube-Kanälen, dass man das Virus einfach ignorieren solle und man würde dann nichts Außergewöhnliches bemerken.

Und wo wir gerade bei Hobby-Ché-Guevaras sind:

https://youtu.be/toN-SDWC7EI

Ken Jebsen drillte seinem Publikum ein, bloß ja keine Panik zu bekommen wegen dem Virus, sondern auf jeden Fall Panik zu schieben wegen einer Corona-Diktatur in Deutschland. Heldenhafte (kommunistische) Experten wie Wolfgang Wodarg (der mal früher was mit Medizin am Hut hatte) hätten gezeigt, dass es überhaupt keinen Grund gäbe für einen harten Lockdown und deshalb müsse man damit rechnen, dass eine faschistische Machtergreifung durch Merkel unmittelbar bevorstünde. Es sei vergleichbar mit Deutschland in den 1930er Jahren und man dürfe nicht tatenlos herumstehen….. sondern zu Jebsens ganz besonderer COVID-Demo gehen.

Demos sind verboten wegen der Pandemiebestimmungen, aber Ken Jebsen channelte seinen inneren Lenin und wähnte sich bestens ausgestattet mit dem Stuss von Wodarg und der diskreditierten Heinsberg-Studie. Am liebsten hätten die Massen ihm zuströmen, und sich direkt mit der Staatsgewalt anlegen sollen. Je mehr der Staat reagiert bei dieser offenen Konfrontation, umso mehr fühlen sich die Jebsen-Jünger bestätigt in ihrer Befürchtung eines offenen Faschismus. Aus dem großen Spektakel wurde natürlich nichts. Die Ideologen drehen auch immer hohler, weil sie nicht mehr alles und jeden in ihre simplen Schubladen abheften können. Die Publikation „Neues Deutschland“, einst das „Zentralorgan der SED“, nennt Jebsen einen „bekannten rechten Verschwörungstheoretiker„.

Glaubte Jebsen überhaupt seine eigene Propaganda über Mussolini-Merkel und ihre Corona-Diktatur? Ist ihm wirklich entgangen, dass auch in seinem hochverehrten Russland ein harter Lockdown herrscht und Putin höchstpersönlich erklärte, es gäbe „keine andere Wahl“ um den Ausbruch des Virus einzudämmen? Oder erzählt er seinem Publikum bewusst einen Haufen Stuss und Agitprop, um die Menschen zu mobilisieren und in die ihm genehme Richtung zu scheuchen? Hätte er gerne die Bildung von Kommunisten-Räten in Berlin und dem Rest der Republik? Glaubt sein Youtube-Publikum, er sei fähig, genau zu wissen, welche Widerstands-Techniken mit welchem Timing einzusetzen seien? Glaubt sein Youtube-Publikum, dass er und seine Genossen in der Lage wären, ohne Lockdown den Virus auszubremsen und Jobs und Wohlstand vom Himmel regnen zu lassen?

Ich traue auch der Bundesregierung nicht über den Weg. Aber wer zur Hölle ist Ken Jebsen???

Jemand, der anscheinend wirklich Jebsens Propaganda oder zumindest ganz ähnliche Propaganda geglaubt hat, ist die Medizinjuristin Beate Bahner die kürzlich in der Psychiatrie landete. Sie hatte einen Eilantrag ans Bundesverfassungsgericht eingereicht, zu bundesweiten Demonstrationen aufgerufen (entgegen der Quarantänebestimmungen), eine „Corona-Auferstehungs-Anordnung“ veröffentlicht und sie redete vom Recht auf Widerstand nach Artikel 20 des Grundgesetzes.

Die links angehauchten Technik-Nerds von Heise.de berichteten unbeeindruckt über die überhebliche Bahner und ihre populistische Querfront bei einem öffentlichen Auftritt nach dem psychiatrischen Zwangsaufenthalt:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Offenbar hätte sie gerne gehabt, dass Ken Jebsen vor Ort ist, sie rief mehrmals nach ihm und wurde belehrt, dass ja auch noch andere Kameras da seien. Das Bad in der Menge gefiel ihr sichtlich.[/penci_blockquote]

Glaubt sie selbst ihre eigene (bzw. Jebsens) Propaganda? Oder hat sie nur taktisch die Sorge vor einer „Corona-Diktatur“ künstlich aufgebauscht, um Stimmung zu machen und in politisches Kapital umzumünzen?

Die „alternative“ Szene braucht COVID-Märtyrer, hätte sich aber wohl eher jemand jüngeren und überzeugenderen gewünscht als Bahner. Das COMPACT-Magazin von Elsässer und andere Publikationen verlassen sich auf die Schilderungen Bahners über ihre Verhaftung und Unterbringung in der Psychiatrie, die so klingen, als sei sie behandelt worden wie Nelson Mandela oder ein Gefängnisinsasse in einer sonnigen Bananenrepublik. Die COMPACT ist schnell dabei, Märtyrer-Figuren aufzubauen, hat aber weder Interesse noch Tränen übrig für die ganzen misshandelten und gefolterten Häftlinge in Mütterchen Russland.

Wie gesagt, die „alternativen“ Gestalten brauchen Märtyrer, aber die Bundesregierung weiß natürlich, dass man Märtyrer leicht verhindern kann, indem man einfach stur nach Standard-Dienstweg die Rebellen behandelt.

Bahner hält sich selbst und ihren Mini-COVID-Aufstand offensichtlich für etwas ganz Besonderes. In einer Audiodatei bezeichnete sie sich als „der größte Staatsfeind“, der von „dunklen Mächten“ verfolgt wird. An einer Stelle mutmaßt sie, die ihr zugeteilte Ärztin habe sie womöglich deshalb zehn Minuten warten lassen, weil sie ihre Anweisungen „von ganz oben – oder den USA“ erst noch habe entgegennehmen müssen. Fehlt eigentlich nur noch, dass sie Namen dropped wie George Soros oder Bill Gates und sich den Ritterschlag von den Truthern verpassen lässt.

In Wirklichkeit ist sie nur eine von vielen Gestalten, die in etwa den gleichen Agitprop verbreiteten und den Wunsch hatten nach Demonstrationen und Widerstand. Wenn sie ihre Bedeutung und die Geschichte ihrer psychiatrischen Einweisung zu stark übertreibt, taugt sie nicht mehr als COVID-Märtyrerin, sondern taugt umgekehrt der Bundesregierung als Beispiel für eine hysterische Fake-Märtyrerin.

Bei ihrem jüngsten Auftritt in der Öffentlichkeit verlas sie ihren Aufruf „Shutdown beenden leicht gemacht“ in dem sie die Menschen zu gemeinsamen Picknicks auffordert:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Und dann esst und trinkt gemeinsam, erzählt Euch die besten Witze, seid albern und lacht wie verrückt miteinander! Das ist das beste Mittel gegen Schockstarre! Und dann fallt Euch alle in die Arme und haltet Euch fest – ganz lange, ganz fest. Wir brauchen das jetzt dringend, denn die meisten von uns hat dieser Horrorfilm zutiefst erschüttert und entsetzt. Und dann esst und trinkt einfach weiter und lacht und tanzt und singt den ganzen Tag und die ganze Nacht und die nächsten Wochen und Monate und Jahre – und überhaupt sooft Ihr könnt! [/penci_blockquote]

Solche Picknicks sind verboten. Wer sich bei einem solchen Picknick von der Polizei erwischen lässt, und dann, unterbrochen von manischem, gackernden Lachen über die eigenen Witze, den Polizisten irgendeinen Stuss erzählt, den man aus dem Internet aufgeschnappt hat, der könnte wie Bahner in der Psychiatrie landen.

Und der Begriff „Horrorfilm“, den sie verwendet, impliziert ja, dass die Pandemie ein komplettes Fake sein soll. Ist ihr und Jebsen und Jürgen Elsässer bekannt, dass auch in Russland harter Lockdown herrscht? Der russische Lockdown zeigt, dass die Hobby-Ché-Guevaras völlig versagt haben mit ihrem COVID-Aktionismus und mit ihrer Einschätzung zum Putin-Regime.

COVID-Terroristen

Neben einer Reihe an Spinnern, die weltweit momentan 5G-Mobilfunkmasten abfackeln, die ihrer Meinung nach etwas zu tun haben mit COVID, plotten mehrere Terroristen spektakulärere Anschläge.

Die US-Bundespolizei FBI verhinderte den Plan eines Rassisten im US-Bundesstaat Missouri, ein Krankenhaus anzugreifen, in dem Corona-Patienten behandelt werden. Der bereits als Extremist bekannte Timothy Wilson wollte einen Bombenanschlag verüben und starb bei einer Schießerei mit den Beamten.

Der deutsche Verfassungsschutz jammert, dass bei uns in Deutschland Reichsbürger, Rechtsextreme und Pro-Russland-Prepper inmitten der Pandemie versuchen könnten, einen Sturz des Systems herbeizuführen.

Nach dem Brand in einer Baugrube im Berliner Ortsteil Charlottenburg, bei dem freiliegende Versorgungskabel (Strom und Kommunikation) schwer beschädigt wurden, hat der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, meldet der Tagesspiegel. Ein Bekennerschreiben auf der Webseite Indymedia soll zeigen, dass Linksextremisten damit das Heinrich-Hertz-Institut und das Institut für Nachrichtentechnik treffen wollte, um Widerstand zu leisten gegen die „Corona-App“. Ist es den verstrahlten Linksextremisten klar, dass es heute, gäbe es noch eine DDR und Sowjetunion mit real existierendem Sozialismus, den sozialistischen Bürgern strengstens verboten sei, aufzubegehren gegen Pandemie-Schutzmaßnahmen? Was hätte Honecker gemacht? Und was Erich Mielke? China reagierte auf COVID natürlich extra-brutal, und mit Corona-App und mit Niederknüppelung von Kritik. Und wir sollen glauben, dass die Kommunisten uns mehr Freiheit bringen würden als Merkel?

Der Verfassungsschutz jammert, dass Linksextremisten nun generell zu Plünderungen und Sabotageakten gegen die Stromversorgung aufrufen.

Querfront der Stusser

Sowohl Kommunisten, als auch Rechtsextremisten, Putin-Stiefellecker und alternative „Truther“ realisieren mitten in der COVID-Pandemie, dass ihre bisherigen Rezepte und Revolutions-Ideen nicht funktionieren. Da kommt kein Trump, um uns alle zu retten, sondern wurstelt sich irgendwie durch seinen Tag durch. Putin ist abgetaucht. Die AfD ist im Niedergang und Thema Migrationsproblem lässt sich nicht mehr melken wie in den letzten Jahren. Jetzt soll die große Querfront die Lösung bringen und die finanziell geschädigten der Pandemie eingesammelt werden, um die Wut in politisches Kapital umzumünzen.

Dazu müsste es der COMPACT aber gelingen, die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Kommunisten und Sozial-National-Patriotisten wie vom rechten AfD-Flügel die tollen Rezepte hätten, wie man eine bessere Wirtschaft aufzieht.

Wie gesagt: Ich traue der Bundesregierung, Großkonzernen und anderen Regierungen nicht über den Weg. Aber wer zur Hölle ist Jürgen Elsässer??? Ein ehemaliger Lehrer, Hobby-Ché-Guevara aus dem Kommunistischen Bund, der als Linker nie eine erfolgreiche Revolution miterleben durfte, es dann später als Neurechter probierte und nun mit einer Querfront die Revolution anstrebt.

Der ehemalige Lehrer Björn Höcke, der ein paar Revisionisten-Bücher gelesen hat und sich für unersetzlich hält (so ähnlich wie Bahner), hat bisher in seinem Leben bewiesen, dass er eine Schulklasse managen kann und Partei-Intrigen.

Jürgen Elsässers COMPACT-Talk mit dem AfD-Politiker MdB Robby Schlund und Martin Müller-Mertens berührte die Frage, wie rechts-sozialistisch die AfD werden könnte und was das konkret überhaupt hieße. Zudem ist Schlund fest davon überzeugt, dass es zur Bildung einer “eurasischen Union” mit Russland kommen werde. Robby Schlunds Frau ist russischer Herkunft.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]Elsässer: “Also einen Schuss Sozialismus erkenne ich auch in den letzten zwei Jahren von Björn Höcke. Er hat ja gesagt, sozusagen, der Kampf gegen den Globalismus, gegen die Finanzmächte, den die Linken schmählich verraten haben, den müssen jetzt wir wieder aufgreifen im Interesse des kleinen Mannes. Sein Konzept heißt solidarischer Patriotismus. Wir haben da auch so ne Sonderausgabe rausgebracht. […] Ist das zuviel Sozialismus? Diese Anleihen, die jetzt auch Martin genannt hat, wo man sich im Prinzip positiv auf das DDR-Erbe bezieht, obwohl man nicht sozialistisch oder kommunistisch werden will.”[/penci_blockquote]

Die Hoffnung auf Papa Putin scheint vergebens. Der ist nämlich seit Wochen abgetaucht und lässt seine Unterlinge den unpopulären, aber laut Putin alternativlosen Lockdown verwalten.

Forsa hatte kürzlich bei dem AfD-Fiasko in Thüringen ermittelt, dass die CDU in Thüringen bei Neuwahlen gegenüber der Landtagswahl 2019 knapp zehn Prozentpunkte verlieren würde. Die FDP käme gar nicht mehr in den Landtag. Die Linkspartei könnte sechs Prozentpunkte gewinnen, käme somit auf 37 Prozent. Die SPD würde neun Prozent einfahren und die Grünen sieben Prozent. Zusammen wäre das eine rot-rot-grüne Mehrheit von 53%. Höcke war also der „Königsmacher“ für die Kommunisten. In einer pro-russischen Querfront hätten LINKE, SPD, Grüne und die AfD zusammen in Thüringen 77%. Elsässer kann es egal sein, welche Ideologie jemand vertritt. Hauptsache Pro-Moskau.

AlexBenesch
AlexBenesch
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