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Der Shaver-Mord als Betriebsunfall von MKULTRA

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In der Nacht des 4. Juli 1954 wurde im texanischen San Antonio ein dreijähriges Mädchen vergewaltigt und ermordet. Der dringend Tatverdächtige war Jimmy Shaver von der nahegelegenen Lackland-Luftwaffenbasis. Er war in der unmittelbaren Nähe der Leiche ohne Hemd, mit Kratzern und Blut aufgefunden worden in einem trance-ähnlichen Zustand. Er erklärte, keine Erinnerungen zu haben über den Vorfall. Ein Zeuge sagte aus, Shaver sei an dem betreffenden Abend sichtlich “high” auf irgendeiner Substanz gewesen.

Bevor die Polizisten Shaver ins Bezirksgefängnis bringen konnten, traf ein Wachtmeister eines anderen Bezirks mit der Anweisung der Militärpolizei ein, ihn in Gewahrsam zu nehmen. Gegen vier Uhr morgens befragte ein Marschall der Luftwaffe Shaver, und zwei Ärzte untersuchten ihn und stimmten zu, dass er nicht betrunken war. Einer sagte später aus, dass er “wahrscheinlich nicht normal war … er wirkte äußerlich sehr gelassen, was ich unter diesen Umständen nicht von ihm erwartet hätte”. Er wurde in das Bezirksgefängnis gebracht und wegen Vergewaltigung und Mordes eingebuchtet.

Die Ermittler verhörten Shaver bis zum Morgen. Als seine Frau zu Besuch kam, erkannte er sie nicht wieder. Seine erste Aussage machte er um 10.30 Uhr, wobei er darauf bestand, dass ein anderer Mann für den Mord verantwortlich sei: Ein Fremder mit blonden Haaren und Tätowierungen. Nachdem der Marschall der Luftwaffe in das Gefängnis zurückgekehrt war, unterzeichnete Shaver jedoch eine zweite Aussage, in der er die volle Verantwortung für die Tat übernahm. Obwohl er sich immer noch an nichts erinnerte, argumentierte er, er müsse es wohl getan haben.

Zwei Monate später, im September, waren Shavers Erinnerungen immer noch nicht zurückgekehrt. Der Kommandant des Basiskrankenhauses ordnete eine psychiatrische Untersuchung an, die von Dr. Louis Jolyon West, dem Leiter der psychiatrischen Dienste auf dem Luftwaffenstützpunkt, durchgeführt werden sollte. Es fiel West zu, zu entscheiden, ob Shaver zum Zeitpunkt des Mordes rechtlich zurechnungsfähig gewesen war. West war derjenige, der an einem MKULTRA-Teilprojekt arbeitete. Zwei Wochen lang durfte West den Angeklagten Shaver bearbeiten, inklusive Hypnose und Drogen. Shaver landete auf dem elektrischen Stuhl und beteuerte bis zuletzt seine Unschuld. Hätte die Jury von Wests Verwicklungen in MKULTRA gewusst, hätte sie wahrscheinlich Shavers Aussagen, die West aus ihm unter Drogeneinfluss und Hypnose extrahierte, anders bewertet und sich nicht für eine Verurteilung entschieden.

Shaver hatte sich anscheinend früher wegen chronischer Migräne gemeldet für ein zweijähriges, “experimentelles” Behandlungs-Programm bei der Luftwaffe. Die Akten zu ihm sind anscheinend verschwunden.

Die Stiftung von Dr. West

Die amerikanische “Stiftung für das Falsche-Erinnerungen-Syndrom” machte sich die Problematik dissoziativer Personen und implausibler Erinnerungen zunutze, um das Thema „ritueller Missbrauch“ als Luftnummer und Hexenjagd darzustellen. Einer psychisch und physisch normalen Person kann man nicht einfach durch ein paar Therapie-Sitzungen falsche, höchst traumatische Erinnerungen an satanischen Missbrauch einreden. Bei dissoziativen Personen können aber sehr wohl Erinnerungsverfälschungen und Pseudoerinnerungen auftreten.

Unter den Gründungsmitgliedern und im Beraterstab der Stiftung finden oder fanden sich Psychiater, die nachweislich einst Mind Control-Experimente für die CIA durchgeführt haben. Louis Jolyon West und Martin Orne sind zwei davon. Martin Orne forschte zum Beispiel über Amnesien und dissoziative Zustände. Auch West (der Arzt aus dem Shaver-Fall) hatte unter anderem ein Projekt zum ausdrücklichen Studium dissoziativer Zustände für die CIA durchgeführt, das Top Secret MKULTRA Teilprojekt Nr. 43, “Psychophysiologische Studien über Hypnose und Suggestibilität” mit einem Beiblatt “Studien über dissoziative Zustände” im Jahr 1956. […] Zu den Mind Control-Instituten der CIA gehörten auch die Universitäten John Hopkins, Harvard und Yale. An der Johns Hopkins Universität beispielsweise unterrichtet auch der FMSF-Berater Paul McHugh.

AlexBenesch
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