spot_img

Die Geheimnisse der Spanischen Grippe

Datum:

Die Verharmloser bei der aktuellen Pandemie mit SARS-Cov-2 ziehen gerne Vergleiche mit der Schweinegrippe H1N1, weil sich letztere als wesentlich weniger gefährlich erwiesen hat als zunächst befürchtet.

H1N1 ist verwandt mit der tödlichen Spanischen Grippe von 1918 und 1919, die von den Verharmlosern entweder ignoriert oder wegerklärt wird.

In „Pandemic: Tracking Contagions, from Cholera to Ebola and Beyond” erklärt Sonia Shah, dass in den vergangenen 50 Jahren mehr als 300 Infektionskrankheiten neu entdeckt oder wiederentdeckt wurden, und das auch an Orten, wo sie noch nie zuvor zu finden waren. Der Virologe Stephen Morse von der Columbia University gab zu, dass er sogar die Möglichkeit in Betracht zieht, dass die Viren vom Weltall auf die Erde gelangen. 90 Prozent der Experten erwarteten eine neue Pandemie. Bis zu 1 Milliarde Erkrankte und 165 Millionen Tote seien zu erwarten. Militärische Analysten rechnen auch mit einer Kombination aus (Hacker-)Sabotageattacken auf die Stromversorgung und biologischen Waffen, wo die Menschen aus ihren Behausungen herausgelockt werden, wo sie sich leichter anstecken. Das Buch „Crisis in the Red Zone“ von Richard Preston ist der Nachfolger eines Bestsellers aus den 90er Jahren, der als Inspiration herhielt für die Filme Outbreak und Contagion. Es ist im Prinzip eine Aneinanderreihung von Einzelschicksalen mit groben Erklärungen zu Ebola und anderen Erregern.

Ab 1918 fegte die sogenannte Spanische Grippe über die ganze Welt und tötete zwischen 50 und 100 Millionen Menschen. Im britisch kontrollierten Indien sollen mehr als 17 Mio. Menschen an der Spanischen Grippe gestorben sein. Für viele andere Länder sind zuverlässige Schätzungen schwierig wegen dem Mangel an Bürokratie und weil der Informationsfluss damals von den Regierungen streng zensiert wurde, um Panik zu vermeiden. In Spanien durften die Zeitungen frei berichten, wodurch der Eindruck entstand, das Land sei übermäßig betroffen; daher der Name „Spanische Grippe“. Zu den bekannteren Opfern zählt auch Fred Trump, der Großvater des US-Präsidenten Donald Trump. Influenza-Pandemien haben normalerweise eine verhältnismäßig geringe Tödlichkeit. Es wurde versucht, Erklärungen zu finden wie etwa geschwächte Immunsysteme zu der betreffenden Zeit, Mangelernährung, mangelnde Hygiene und die sogenannte „bakterielle Superinfektion“ die zusätzlich aufgetreten sein soll.

Der britische Professor John Oxford behauptete, der Ursprung hätte in einem Militär- und Krankenlager in Frankreich gelegen, wo Vogel-Viren mutiert und dann auf den Menschen übertragen worden wären. Zuerst könnte die Krankheit aber in Haskell County im US-Bundesstaat Kansas aufgetreten sein, da ein Landarzt mehrere betroffene Patienten behandelte und das U.S. Public Health Service alarmierte, von dem er aber ignoriert wurde. Mindestens drei Männer aus Haskell County landeten im Army-Ausbildungslager Camp Funston, wo sich die Krankheit ausbreitete. Später gab es Ausbrüche in weiteren Lagern sowie in deren Umgebung. Mit US-amerikanischen Truppentransportern gelangte die Krankheit offenbar nach Frankreich. Claude Hannoun, ein Experte vom Pasteur Institut, meint, der Virus stamme aus China, sei in den USA mutiert und dann mit den US-Soldaten nach Frankreich gekommen. Bis zu 20% der Infizierten verstarben. Beobachter notierten auffällige innere und äußere Blutungen sowie Blutungen unter der Haut. Zu der Zeit vermutete man Dengue-Fieber oder Typhus. Warum bestehen dann Wissenschaftler heute darauf, dass es nur eine Grippe war und dass keine anderen Erreger mit im Spiel waren? Bei längst vergangenen Seuchen geben genügend Wissenschaftler zu, dass es sich durchaus um einen Mix aus Erregern gehandelt haben kann. Warum also nicht in die gleiche Richtung ermitteln bei der Spanischen Grippe? Weil das Auftreten von mehreren Erregern fast unweigerlich bedeuten würde, dass es sich um eine systematische Kampagne bzw. einen systematischen Angriff handelte. Ein zufälliges gemeinsames Auftreten ist unwahrscheinlich. Zudem war der Ausbruch am stärksten im Sommer und Herbst auf der nördlichen Hemisphäre, obwohl eine Grippe normalerweise im Winter verheerender ist. Es wird noch seltsamer: Die Spanische Grippe befiel fast gar keine Menschen, die älter als 65 und wenige, die jünger waren als 20. Nach gewöhnlicher Influenza-Logik ergibt dies keinen Sinn, da normalerweise Kleinkinder und alte Menschen am meisten betroffen sind. Die Spanische Grippe attackierte jedoch gerade diejenigen, die im kriegstauglichen Alter sind, und das während dem Zweiten Weltkrieg. Forscher gehen davon aus, dass der Erreger auch ein sogenanntes „Cytokine-release syndrome“ (CRS) auslöste, bei dem weiße Blutzellen des Immunsystems massenhaft Zytokine ausschütten, eine bestimmte Art Protein das andere Immunzellen anregt und Entzündungen sowie schlimmere Folgen hervorruft.10 Menschen über 65 Jahre und Kleinkinder haben schwächere Immunsysteme und deshalb sei bei diesen Menschen das Cytokine-release syndrome nicht aufgetreten, so die These. Unter anderem die Vogelgrippe kann CRS auslösen, Varianten von Ebola, sogenannte Monoklonale Antikörper die sich künstlich herstellen lassen, sowie Adoptive T-Zellen-Therapie aus der Krebsforschung. Die Vogelgrippe H5N1 löst CRS aus und CRS tritt auch auf bei dem Hantavirus pulmonary syndrome. Wie bereits erwähnt, vermutete ein britischer Professor die Vogelgrippe als Ursprung bzw. Vorläufer der Spanischen Grippe. Hantaviren können hämorrhagische Fiebererkrankungen auslösen, was die Schilderungen über exzessive Blutungen erklären könnte. Nagetiere in Amerika tragen die Hantaviren mit sich. Bei einer Studie aus dem Jahr 2006 am Northwick Park Hospital in England wurden sechs Versuchspersonen schwer krank wegen CRS, erlitten Organversagen und heftigen Entzündungsreaktionen nach der Einnahme des Medikaments TGN1412, das als Hoffnung galt für die Behandlung von Blutkrebs (Leukämie). Handelte es sich also insgesamt einfach nur um die zufällige Verbreitung einer mutierten Vogelgrippe? Hat irgendjemand gezielt eine Mutation herbeigeführt und den Erreger verbreitet, wohl wissend, dass hauptsächlich Menschen im berufs- und kampffähigen Alter betroffen sein werden? Waren verschiedene Erreger gleichzeitig in Zirkulation, entweder aus Zufall oder als gezielte Attacke? Die Weltbevölkerung war zu dem Zeitpunkt bereits relativ groß. Zu groß nach den Wünschen des Adels? Der Krieg an sich reduzierte bereits das Bevölkerungswachstum, aber die „Spanische Grippe“ verstärkte diesen Effekt nochmals. Der Leiter der US-amerikanischen „Health and Sanitation Section of the Emergency Fleet Corporation“ Lt. Col. Philip Doane erklärte die Deutschen für verantwortlich:

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]„Für deutsche Agenten wäre es ganz einfach, den Krankheitserreger in einem Theater oder einem anderen Ort, wo viele Menschen versammelt sind, freizusetzen. Die Deutschen haben Epidemien in Europa gestartet. Es gibt keinen Grund, warum sie mit Amerika behutsamer umgehen sollten.“[/penci_blockquote]

Belege für Doanes These gibt es keine. Aus aufgehobenen Gewebeproben der US Army sowie aus exhumierten Leichen aus Alaska stückelten amerikanische Forscher später angeblich das Genom des Erregers der Spanischen Grippe zusammen. Jeffery Taubenberger vom Pathologie-Institut der US-Streitkräfte gelang als erstem die vollständige Sequenzierung.11 Seine Partnerin Ann Reid hatte zunächst über ein Jahr lang keinen Erfolg bei der Suche mit Hilfe neuer Methoden wie der PCR-Technik. Proben von nur 77 Soldaten standen zur Verfügung, von denen jedoch nur sieben in die engere Auswahl kamen, da die anderen 70 Männer an einer bakteriellen Lungenentzündung verstorben waren, die als Folge der Viruserkrankung galt, und keine Aussichten boten, dass noch Virenfragmente erhalten blieben im Gewebe. Bei den Gewebeproben eines einzelnen Soldaten gelang erstmals, Teile von Viren-DNS nachzuweisen. Später gelang ein weiterer Treffer bei den Proben eines anderen Soldaten. Der Forscher Johan Hultin extrahierte aus der Leiche einer Frau, die lange im Permafrostboden Alaskas gelegen hatte, weitere DNS. Das heißt, in zehn Jahren Arbeit wurde lediglich nachgewiesen, dass drei Personen aus der damaligen Zeit eine Infektion hatten mit einem Virus aus der Kategorie Influenza A, der von einer Art Vogelgrippe abstammt, die zusätzlich das CRS auslösen kann. Ob noch weitere Erreger damals kursierten, ist damit nicht geklärt. Ob jemand gezielt die Vogelgrippe zu einem Kampfstoff gegen Menschen mutierte, ist ebenfalls nicht geklärt. Wie statistisch relevant ist es, die Gewebeproben von drei Personen zu untersuchen aus einer Gruppe von geschätzten 50 bis 100 Millionen Toten der Seuche(n) damals? Im besten Fall hat man den 16,6-Millionstel Bruchteil der Opfer untersucht. Die Forscher vermehrten das zusammengestückelte, rekonstruierte Virus, untersuchten es und infizierten damit Versuchstiere: Es erwies sich als besonders tödlich, tötete ungewöhnlicherweise auch Hühnerembryonen (damals waren es gehäuft schwangere Frauen und Föten), vermehrte sich stark in Epithelzellen aus menschlichen Bronchien und konnte sich – anders als heutige Influenza-Viren – ohne die Hilfe von dem Verdauungsenzym Trypsin vermehren. Zunächst durften nur Wissenschaftler der amerikanischen Seuchenbehörde CDC damit herumexperimentieren, später verschickte man Proben an Labore der Schutzstufe 3 und publizierte die komplette Gensequenz in Fachmagazinen. Ob an diese Labore und Publikationen wirklich das verschickt wurde, was man aus den drei Leichen rekonstruiert hat, bleibt das Geheimnis des CDC.

Quellen:

[1] America the Vulnerable: The Threat of Chemical and Biological Warfare, Joseph D. Douglass,, Neil C. Livingstone, Lexington Books, In one analysis, the comparative cost of civilian casualties is „$2,000 per square kilometer with conventional weapons, $800 with nuclear weapons, $600 with nerve-gas weapons, and $1 with biological weapons.“

[2] Biology of Plagues, Scott/Duncan, Cambridge University Press

[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Plague_of_Athens

[4] The Black Death: A biological reappraisal, Graham Twigg, Schocken Books

[5] The Black Death: End of a Paradigm, Samuel K. Cohn, Jr. The American Historical Review, Volume 107, Issue 3, June 2002, Pages 703–738,  https://doi.org/10.1086/ahr/107.3.703   Published: 01 June 2002

[6] Biology of Plagues, Scott/Duncan, Cambridge University Press

[7] https://www.nature.com/news/2005/050307/full/050307-15.html

[8] Did bubonic plague really cause the Black Death? 24 November 2001 By Debora MacKenzie, https://www.newscientist.com/article/mg17223184-000-did-bubonic-plague-really-cause-the-black-death/

[9] Averting Disaster: The Hudson’s Bay Company and Smallpox in Western Canada during the Late Eighteenth and Early Nineteenth Centuries, PAUL HACKETT, Bulletin of the History of Medicine, Vol. 78, No. 3 (Fall 2004), pp. 575-609, Published by: The Johns Hopkins University Press, https://www.jstor.org/stable/44448061

[10] The cytokine storm of severe influenza and development of immunomodulatory therapy, Qiang Liu, Yuan-hong Zhou, and Zhan-qiu Yang, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4711683/

[11] 1918 Influenza: the Mother of All Pandemics, Jeffery K. Taubenberger corresponding author and David M. Morens, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3291398/

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Recentr LIVE (26.03.24) ab 19 Uhr: Dunkelfeld

Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Menschen die falschesten Vorstellungen von den drei Supermächten besitzen. https://youtu.be/Q87IgKxwsQo

Islamischer vs. westlicher Globalismus

Propaganda aus der muslimischen Welt enthält viele Elemente, die auch westliche Sozialisten verwenden, und solche, die bei westlichen...

ISIS-K ist Russlands nächstes Problem

Kommentar Russland unter den Zaren träumte davon, das ottomanisch-islamische Kalifat zu zerstören und zu übernehmen. In der sowjetischen Phase...

Meine Bücher als Kindle-E-Books bei amazon

Sie finden ab sofort meine Bücher auch als Kindle-E-Book-Versionen bei amazon. Die Bücher werden nach und nach dort...