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Kein Witz: Bundesamt für Katastrophenschutz bittet um Kochrezepte für den Notfall

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Kommentar

Anstatt angesichts der Pandemie den Zivilschutz endlich richtig ernst zu nehmen, weitreichende Empfehlungen an die Bevölkerung zur Bevorratung für mehrere Monate herauszugeben, die öffentlich-rechtlichen Medien für den Zweck zu benutzen und das Waffenrecht für Selbstschutz zu lockern, startet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die Suche nach Rezeptideen fürs Kochen wenn kein Strom und kein Leitunsgwasser zur Verfügung stehen.

Jetzt könnte man sarkastisch darauf antworten, in der Krise die unnützen Politiker und Verwaltungsbeamte zu essen. Als Ragout oder Gulasch mit Wildkräutern. Ich hätte da ein paar Rezeptideen, für die man nur offenes Feuer braucht.

Die Vorschläge können per Post oder per Mail eingereicht werden. Wie viele Menschen registrieren diesen dümmlichen Wettbewerb überhaupt? Im Krisenfall werden die Bürger letztendlich unappetitliche Not-Rezepte improvisieren müssen. Ein Tütchen staubige Cracker mit einer ranzigen Dose Bohnen, die man noch irgendwo zuhause im Regal fand. Man könnt einfach die Menschen in Venezuela fragen nach Notfall-Kochrezepten, zum Beispiel gebratene Zoo-Tiere oder Haustiere auf Graswurzeln. Die Leute in Venezuela kennen sich aus.

Ich selbst habe Legacy Food für Monate:

BBK-Vizepräsident Thomas Herzog erklärte am Mittwoch in Bonn, man empfehle der Bevölkerung seit vielen Jahren, zum Selbstschutz Notvorräte vorzuhalten. Dummerweise werden nur Vorräte für zwei Wochen empfohlen, obwohl seit ewigen Zeiten bekannt ist, dass schwere Pandemien oder (simultan) Cyberattacken auftreten und monatelang Chaos anrichten können. Das Ausland kann genauso betroffen sein und könnte eben nicht schnell einspringen mit Hilfslieferungen.

Die Pläne, um die Bevölkerung in der Krise informiert zu haben, sind abhängig vom Strom. Ist der Strom weg, sollen Leute zu “Informationspunkten” hingehen, was eine Gefährdung darstellt. Die Bürger sollen zudem ein “batteriebetriebenes Radio” bereithalten. Normale Radios empfangen aber nur DAB+ und UKW, was geringe Reichweiten hat und wo die Sendeantennen viel Strom brauchen. Warum empfiehlt das Amt nicht Kurzwellen-Radios und solche, die Mittelwelle empfangen? Da sind die Reichweiten teils tausende Kilometer und die Antennen brauchen nicht viel Strom. Warum betreibt das BKK nicht in sicherer Entfernung Notsender auf Mittelwelle und Kurzwelle? Warum empfiehlt er den Leuten nicht, sich CB-Funkgeräte und VHF/UHF-Systeme zu holen?

Beim Thema Wasser verweist man auf bundesweit 5000 Notbrunnen für 80 Millionen Menschen. Nach meinem Taschenrechner macht das einen Brunnen für 16.000 Menschen. Laut einer Publikation seiner eigenen Behörde ist die Sicherstellung der Wasserqualität eine heikle Angelegenheit und man hat es in der Praxis mit einem Aufbau zu tun, wo ein Schlauch oder eine Rohrleitung ein paar Wasserhähne füttert. Stellen wir uns vor, die Bürger stehen ewig Schlange, um einen Eimer oder Kanister zu füllen und müssen diesen dann irgendwie sicher nach Hause transportieren.

Die Aufrechterhaltung der “Zivilen Notfallreserve der Bundesrepublik Deutschland” und der “Bundesreserve Getreide” kostet pro Jahr und Bürger etwa 20 Cent. Versteckt sind die Vorräte an Orten die geheim sein sollen; außer den Mitarbeitern der Bundesanstalt für Ernährung und des Bundesministeriums weiß angeblich niemand, wo diese Lager sind. Die Bundesrepublik scheint jedoch größte Probleme damit zu haben, Geheimnisse zu wahren. In den falschen Händen können die Informationen dazu führen, dass Saboteure die Vorräte unbrauchbar machen oder stehlen, um sie der Bevölkerung vorzuenthalten oder auf dem Schwarzmarkt zu hohen Preisen zu verkaufen.

Insgesamt rund 800.000 Tonnen Lebensmittel lagern so in ganz Deutschland, also rein rechnerisch rund zehn Kilo pro Bürger, hauptsächlich in Form von Getreide und Linsen. Bei einem Kaloriengehalt von durchschnittlich 380 Kalorien pro 100 Gramm ergeben sich insgesamt 38.000 Kalorien, die ein Erwachsener in 19 Tagen verbraucht. Die losen Getreidekörner können aber nicht einfach so gegessen werden, sondern müssen mehrere Stationen einer Verarbeitungskette durchlaufen. Um allein den eingelagerten Hafer weiterzuverarbeiten, würde es rund ein halbes Jahr dauern, kalkulierte der Bundesrechnungshof.

Die Bürokraten haben sich für loses Getreide entschieden, weil es rund 10 Jahre haltbar und somit relativ billig ist. Aber sogar noch billigere Alternativen werden geprüft, wie etwa Verträge mit dem Ausland für die Lieferung von Notvorräten, falls jene gebraucht werden. Die USA sind da schon viel weiter und lagern gefriergetrocknete Lebensmittel, die 25 Jahre und länger halten können.

Ein Großteil der Deutschen bezieht Lebensmittel ausschließlich oder fast ausschließlich über Supermärkte, die sogenannten „Discounter“. Dadurch liegt die deutsche Lebensmittelversorgung in den Händen weniger verschlossener Milliardärs-Familien und Stiftungen. Die Katastrophenforschung bezweifelt stark, dass die Discounter und deren Zentrallager bei etwas größeren Krisen in der Lage sind, eine Notversorgung aufrechtzuerhalten. Im Ernstfall entscheiden diese Multimilliarden-Konzerne über Leben und Tod der Bevölkerung. In der Zivilschutz-Forschung, bezahlt von dem zuständigen Ministerium für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, wird eindringlich geschildert, wie das Netz aus Zentrallagern und Filialen der Discount-Supermärkte in der Lage sei, in kleineren, lokal begrenzten Krisen die Versorgung mit Lebensmittel aufrechtzuerhalten, bei größeren Krisen allerdings schnell in ernste Nöte geraten würde. Gibt es zudem Probleme mit der Stromversorgung und der Daten-verarbeitung, käme die Versorgung u.U. zum Erliegen.

[penci_blockquote style=“style-2″ align=“none“ author=““]„Um die Größe des Sicherheitspuffers zu erfassen, wurde der durchschnittliche Lagerbestand in Tagen voller Lieferfähigkeit unter der Annahme eines normalen Warenabflusses erfragt. Bei Lebensmitteln ohne besondere Klimatisierungsansprüche wie z.B. Süßwaren, Konserven, Nährmittel und Babynahrung reichten die Angaben von gut 7 Tagen bis zu 30 Tagen (Durchschnitt 18 Tage).“[/penci_blockquote]

Wenn die Datenverarbeitung und der Strom funktionieren, wenn also günstige Umstände vorherrschen, reichen die Bestände in den Zentrallagern rund zwei bis drei Wochen. Ohne Strom und EDV reden wir von nur wenigen Stunden bis zu einer Woche. Die Lager und die zu beliefernden Discounter-Märkte sind mit Stift und Papier kaum einsatzfähig. Wenn die ausländischen Lieferungen für Düngemittel und Tierfuttermittel ausfallen oder stark reduziert werden, wenn sich neue Resistenzen bilden in den Pflanzen gegen Schutzmittel, wenn Seuchen über Lebensmittel oder Futtermittel aus dem Ausland eingeschleppt werden, dann kann es gehörige Engpässe geben.

 

 

AlexBenesch
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