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Richard Spencer, die „weißen Nationalisten“ und die Russenpropaganda wenden sich ab von Trump?

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Einer der radikaleren Gurus der sogenanten „alt.right-Bewegung“, Richard B. Spencer, äußerte während dem Schlagabtausch zwischen den USA und Iran auf Twitter, dass er es zutiefst bereut, Trump gewählt zu haben.

Wendet sich Spencers Klientel der „weißen Nationalisten“ ab von Trump? Haben Spencers Kontakte zu amerikanischen und russischen Sicherheitskreisen einen Einfluss darauf? In der Alex Jones Show versucht Spencer zu erklären, dass Trump selbst aus einer gewöhnlichen konservativen Perspektive grundlegende Versprechen nicht eingehalten hätte. Jones versucht nach wie vor, auf der Trump-Welle zu reiten.

Nachdem Donald Trump zum Präsidenten gewählt worden war, drängte Spencer seine Anhänger dazu, „so zu feiern wie 1933“, dem Jahr, in dem Hitler in Deutschland an die Macht kam. In den folgenden Wochen zitierte Spencer die Nazi-Propaganda und prangerte „die Juden“ an. Vor Gericht wurde Spencer beschuldigt, seine Ex-Frau Nina Kouprianova wiederholt körperlich missbraucht zu haben, die der Presse stundenlange Aufnahmen und Textnachrichten zur Verfügung gestellt hat, um ihre Behauptungen zu untermauern. Das Gericht dokumentiert detaillierte emotionale Misshandlungen und gewalttätige körperliche Misshandlungen, unter anderem als Kouprianova im neunten Monat schwanger war und auch häufig vor ihren Kindern. Spencer bestreitet alle Anschuldigungen gegen sich.

Seine Ex-Frau ist russisch-kanadisch und übersetzte mehrere Bücher des russischen Okkultisten und Extremisten Aleksandr Dugin, der in neurechten Kreisen gefeiert wird. Spencer äußert in der Alex Jones Show im Prinzip die Enttäuschung des russischen Regimes über Trump, insbesondere was den mittleren Osten und den Iran anbetrifft.

Spencer hat aber auch deutliche Beziehungen zu amerikanischen Sicherheitskreisen. So hat er einen Mann aus einer Familie mit einflussreichen CIA-Kontakten als Gönner hinter sichWilliam Regnery II. stammt aus ultrarechten Kreisen voller Neocons und Geheimdienstler und seine Spendierhosen trägt er regelmäßig. So baute er mit Spencer als Frontmann einen Think Tank namens „National Policy Institute“ auf und gab auch Geld an einige weitere rechte Organisationen.

Als Richard Spencer mit seinen Kollegen in Ungarn eine Konferenz veranstalten wollte mit dem Gast Alexander Dugin, ein radikaler Vorbeter der “neuen Rechten” aus Russland, wurden sie aus dem Land geschmissen, weil die Geheimdienste Ungarns den Amerikaner Spencer verdächtigten, für die CIA zu arbeiten.

Regnerys Großvater war involviert in dem “America First Committee”, gegründet von dem Yale-Studenten  R. Douglas Stuart aus der berüchtigen Unternehmerfamilie von Quaker Oats, der Firma die zu Forschungszwecken geistig behinderten Kindern radioaktiv verseuchtes Essen verabreichte. Mit dabei beim America First Committee waren auch der künftige US-Präsident Gerald Ford, Sargent Shriver und der spätere oberste Richter Potter Stewart, der CIA-Spionageabwehrchef James Jesus Angleton, der CIA-Mann John Singlaub, Alexander Haig, Edward Teller, John S. Foster, Jr., Samuel T. Cohen und weitere Figuren von dem Kaliber. Eine Schwesterorganisation ist das Center for Security Policy, in dem sich die Neocons tummeln wie James Woolsey, Dick Cheney, Richard Perle, James Schlesinger und Paul Wolfowitz.

Mehrfach prahlte Alex Jones von Infowars damit, dass enge Verwandte von ihm signifikante Kontakte zur CIA und Spezialeinheiten pflegten. Sein Vater habe als Zahnarzt beispielsweise CIA-Agenten spezielle Implantate eingesetzt. Sein Cousin Buckley Hamman, mit dessen Starthilfe er 1993 seine Radiosendung begonnen hatte, ist der Sohn von William Hamman, ein Vietnamveteran der sich in Guatemala niederließ und dort eine leitende Position in den Streitkräften übernommen haben soll, vergleichbar mit dem berüchtigten Oliver North. Die amerikanischen Kreise in Guatemala waren extrem antikommunistische Rechte, die vor kaum etwas zurückschreckten und es existieren Querverbindungen zu konservativen Kreisen in den USA, die sich mit Verschwörungstheorien beschäftigten. Bisher hat noch niemand genau überprüft, ob William Hamman tatsächlich in größerem Umfang bedeutsam war.

Eine sehr ähnliche Organisation, die die Rechte Amerikas aus dem Schatten heraus steuert, ist der CNP.

Der CNP ist quasi das konservative Gegenstück zum linken bzw. sozialdemokratischen “Council on Foreign Relations”, der wiederum auf die Roundtable-Gruppen des britischen Imperiums zurückgeht. Aus dem Schatten heraus scheint der CNP die gesamte politische Rechte in den USA zu verwalten, und das seit Jahrzehnten. Alle Geschmacksrichtungen sind dabei, bis hin zu David Duke und den Urgesteinen der Verschwörungstheoretiker-Szene von der John Birch Society.

Die Mitgliederlisten sind geheim und die Mitglieder sind aufgefordert, nie die Organisation namentlich zu erwähnen. Eine Mitgliederliste von 2014 wurde glücklicherweise geleakt und die hat es in sich. Einige prominente Namen sind:

  • Der Offizier Oliver North, der mit der CIA in den Iran-Contra-Skandal verwickelt war
  • Der politische Lobbyist Jack Abramoff
  • Der Mehrheitsführer der Republikaner im US-Kongress Richard Armey
  • Der Fernsehprediger Pat Robertson
  • Der Waffenrechtsaktivist Larry Pratt
  • Steve Bannon von Breitbart, der eine Weile lang unter Trump im Weißen Haus agierte
  • Kellyanne Conway, Polit-Star
AlexBenesch
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