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„Alternativer“ Bestseller-Autor Max Otte ist Mitglied der Atlantik-Brücke und des American Council on Germany?

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Der Investor und CDU-Mitglied Max Otte landete vor über 10 Jahren einen Bestseller mit einem Buch über den Finanzcrash. Nun legt er nach mit „Weltsystemcrash“ und sitzt zudem in der parteinahen AfD-Stiftung, was die „alternativen“ Medien begeistert. Ich bin das ganze Buch heute von ihm durchgegangen (es ist recht kurz) und habe mir Notizen gemacht. Das behandle ich in der heutigen Sendung. Es ist schlimmer als ich dachte. Das Buch hätte genauso gut von Jürgen Elsässer oder dem SVR stammen können. Oder von jedem Standard-Neurechts-Blogger. Schuld an allem sei die Supermacht USA, stattdessen seien China und Russland (Eurasien) die Hoffnung.

Neben dem deutschen Pass hat er noch einen amerikanischen. Auffällig in seiner Vita sind seine Mitgliedschaften in der Organisation Atlantik-Brücke und American Council on Germany.

Die Atlantik-Brücke geht zurück auf John J. McCloy, ein Rockefeller-Unterling, der zunächst wichtige Geschäfte vermittelt hatte zwischen US-Firmen, den Nazis und den Japanern. Als es zum Krieg kam, galt er plötzlich als Geheimdienstler, beteiligte sich rege am Kampf gegen Deutschland und wurde hinterher zu einem leitenden Verwalter der neuen Bundesrepublik. McCloy war zudem Direktor der einflussreichen Organisation Council on Foreign Relations (CFR). McCloy begnadigte u.a. den Nazi-Industriellen Friedrich Flick, der erneut große Karriere machte und dessen Konzern illegal einen Haufen Geld gab an Politiker wie Helmut Kohl (CDU) und Otto Graf Lambsdorff (FDP). Einige Mitglieder wie Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein, Karlheinz Schreiber und Dieter Holzer waren in die Schwarzgeldaffäre der CDU Ende der 1990er Jahre involviert.

Die Atlantikbrücke ist ein Quasi-Ableger des CFR und des britisch-königlichen Chatham House (Royal Institute of International Affairs). Angela Merkel ist Mitglied, Friedrich Merz ist dort Mitglied, Sigmar Gabriel, Andreas Dombret (Vorstand Deutsche Bank), Wolfgang Ischinger und eine breite Reihe weiterer Schwergewichte. Nur der Vorstand kann neue Mitglieder auswählen. Man beschränkt sich auf nur rund 500 Mitglieder. Was überzeugte also den Vorstand, ausgerechnet Otte zum Mitglied zu machen? Bei der Schwester-Organisation American Council on Germany ist Otte auch noch dabei.

Otte studierte an der American University in Washington D.C.,eine der führenden Einrichtungen für Personen, die später in den diplomatischen Dienst gehen. In den frühen 1960er Jahren gab es dort noch offen einen Think Tank der CIA und des Verteidigungsministeriums. Otte bekam an der Uni eine Reihe an Stipendien und Preise. Darauf folgte noch ein Abschluss an der elitären Princeton University. Deren ältestes Gebäude heißt Nassau Hall, benannt nach dem britischen König William III. von Oranien-Nassau, der eng mit dem Welfen-Adel kooperierte um den britischen Thron und das Empire zu erobern. Später arbeitete Otte als Berater, Dozent und Fondsmanager. Auf der Webseite der Hochschule Worms heißt es:

Auch die Euro-Krise sagte er in seinem Vortrag The Euro and the Future of the European Union, gehalten im April 1998 als Probevortrag an der Boston University und veröffentlicht beim American Council on Germany, voraus. […] Er ist Mitglied der Atlantik-Brücke, e.V., der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse e.V., des German-American Business Club Frankfurt e.V. sowie Mitbegründer und Direktor des Zentrums für Value Investing e.V.

Der American Council on Germany (ACG) wurde gegründet von McCloy und dem Banker Eric M. Warburg, der das Geschäft bei den Rothschilds lernte und in den 1920er Jahren regelmäßige Treffen abhielte mit John foster Dulles, dem späteren Außenminister der USA und Bruder des späteren CIA-Direktors. David Rockefeller, dessen Clan der Förderer gewesen war für McCloy, kannte die Dulles-Brüder sehr gut. Während dem 2. Weltkrieg diente das Rockefeller Center als Sitz für den Vorläufer der CIA und für den britischen Geheimdienst MI6. Warburg kämpfte gegen die Deutschen und wurde ausgezeichnet mit dem Order of the British Empire.

 „McCloy wurde in seinem Denken tiefstens von Eric M. Warburg beeinflusst“,

so der deutsche Diplomat Walther Leisler Kiep. Dem Vorstand des ACG im Jahr 2010 gehörten u. a. die US-amerikanischen Diplomaten Richard Holbrooke, Henry A. Kissinger, John Kornblum und der ehemalige Siemens-Vorstandsvorsitzende und heutige CEO von Alcoa, Klaus Kleinfeld an.

AlexBenesch
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