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Spekulationen über Gift-Attentat: Trump macht überraschend Abstecher in Militärkrankenhaus

Datum:

Michael Candelori / Shutterstock.com

Trump besuchte ungeplant Ärzte am Walter Reed National Military Medical Center in Bethesda, Maryland. Das Weiße Haus sprach von einem Routine-Check, andere vermuten, dass seine Gesundheit problematisch ist, andere vermuten, dass er unter Verweis auf seine Gesundheit zurücktreten bzw. nicht noch einmal antreten wird und Infowars spekuliert, er könnte vergiftet worden sein (natürlich vom “linken” Deep State).

Wäre es nur eine Grippe oder eine andere gewöhnliche Angelegenheit, hätten die Ärzte im Weißen Haus ihn untersuchen können. Walter Reed ist hingegen eine der elitärsten Einrichtungen Amerikas und am besten geeignet, um seltene Toxine aufzuspüren. Normalerweise werden Routine-Tests vorher angekündigt und man transportiert den Präsidenten per Helikopter. Laut dem Weißen Haus hätte man die Gelegenheit genutzt, spontan einen Teil von Routineuntersuchungen durchführen zu lassen, was als Erklärung wenig überzeugend wirkt.

Infowars spricht von einer anonymen Insider-Quelle, laut der Trumps Vorkoster plötzlich krank geworden sei. Es ist nicht die Rede davon, dass Trump definitiv die gleichen Speisen oder Getränke zu sich genommen hätte. Es existieren tausende verschiedene Toxine, auf die man theoretisch testen müsste. Auch Kontaktgifte, Aerosole, vergiftete Kleidungsstücke, usw. Die Möglichkeiten, jemanden zu vergiften, auch schleichend, sind schier endlos. Ein Verdacht und eine darauf folgende Überprüfung wäre ein Routinevorgang und nicht automatisch die Verschwörung eines linken Deep States. Infowars spekulierte vor Jahren bereits darüber, dass Trumps Getränke vergiftet werden, um ihn loszuwerden. In Wirklichkeit war Trumps Gesundheit 2016 bereits nicht mehr die beste; er sprach bereits nur noch in sehr kurzen Sätzen und Schlagworten. Sein Vater litt spät an Alzheimer. Von verschiedenen Politikern verwendet er die einfachste Sprache:

Die Democrats haben bereits die Mehrheit im Kongress zurückerobert, Trump ist schwach in den Umfragen, die Republicans verlieren aktuell Wahlen in ihren Stamm-Territorien und es gibt eine endlose Serie an Skandalen, die Ermittlungen nach sich ziehen und Vertraute von Trump in den Knast bringen. Wozu sollten die Democrats das Risiko eines Attentatsversuchs eingehen, wenn dies völlig unnötig wäre? Würde irgendetwas von Attentatsplänen an die Öffentlichkeit gelangen, wäre dies vernichtend für die Democrats. Momentan hätten die Republicans mehr Anlass für den Einsatz von Toxinen, um Trumps politische Karriere endlich zu beenden.

Kürzlich unterstellten Medien wie Infowars, dass die Democrats einen Anschlag in Dallas vorbereiten würden im Stile des JFK-Attentats. Natürlich geschah nichts.

Trump hätte bereits problemlos im Wahlkampf ausgeschaltet werden können. Die Vorstellung, dass ein echter Rebell einfach so Präsident werden kann durch ein paar polternde Tweets, war immer absurd, aber das Glaubens-Dogma der neurechten Szene. Die Republikaner begingen massiven Wahlbetrug, um ihn ins Weiße Haus zu bringen und die Democrats nahmen dies einfach so hin. Es gibt genügend Republikaner, die Trump ebenfalls loswerden wollen, also wäre die Liste der Verdächtigen bei einem Gift-Attentat viel länger als das, was polemisch als linker Deep State bezeichnet wird. Infowars warnte 20 Jahre lang, dass beide Parteien an der Spitze zu demselben Establishment gehören. Jetzt wird das Märchen erzählt, hinter Trump gäbe es ein ganzes Team aus einflussreichen patriotischen Funktionären. Wer diese sein sollen, ist aber ein völliges, undurchdringliches Rätsel. Alles deutet darauf hin, dass dieses Team nicht existiert.

Infowars und andere Medien, die ihre eigene Existenz dermaßen stark an den Trump-Hype geknüpft haben, stricken momentan an zehn verschiedenen Dolchstoßlegenden, um von dem grandiosen eigenen Versagen und dem Versagen Trumps abzulenken.

Wahrscheinlich hat Trump ohnehin keine Lust mehr auf eine zweite Amtszeit, aber die Realität läuft ja dem  Hype zuwider, er wolle nichts lieber, als vier weitere Jahre lang diesen nervigen Job machen in der Erwartung, Amerika zu retten. Möglicherweise tritt er unter Verweis auf seine Gesundheit zurück oder kündigt an, 2020 nicht mehr antreten zu wollen. Damit wären die ganzen Ermittlungen weitestgehend beendet.

Hillary Clinton verbarg anscheinend im Wahlkampf schwere neurologische Probleme. Präsident Grover Cleveland hatte heimlich eine Operation auf einer Yacht in New York, um einen Tumor aus seinem Mund zu entfernen. Franklin Delano Roosevelt, bei dem Polio diagnostiziert wurde, verbarg viele der Auswirkungen der Krankheit vor der Öffentlichkeit. Präsident John F. Kennedy hielt die Addison-Krankheit bis nach seiner Amtseinführung geheim.

Senator Bernie Sanders wurde Anfang des Jahres kritisiert, nachdem seine Kampagne mehrere Tage brauchte, um zuzugeben, dass er einen Herzinfarkt erlitten hatte.

AlexBenesch
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