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Der tatsächliche Stand der kommunistischen Langzeitstrategie

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Überläufer aus der Sowjetunion, die stärker eingeweiht waren, wie zum Beispiel der Offizier Jan Šejna, berichteten von einer geheimen Langzeitstrategie der Kommunisten:

In Stufe 1 sollte zunächst der Stalinismus beendet werden und das russische Regime einen gemäßigteren Eindruck machen. Gleichzeitig sei es der Plan gewesen, Streit vorzutäuschen zwischen Russland und China. Stufe 2 war geplant als vorgetäuschte Entspannung und „friedliche Koexistenz“ mit dem kapitalistischen Westen. Natürlich sei es das Ziel gewesen, unter diesem Deckmantel den Westen tiefer zu infiltrieren. Als Stufe 3 waren „Perestroika“ und „Glasnost“ gedacht, inklusive Abzug aus Ostdeutschland und anderen Territorien und der Einführung diverser scheindemokratischer Elemente. Sobald der Westen abrüstet und sich entspannt, soll Stufe 4 gezündet werden in Form eines Doppelangriffs von Russland und China auf den Westen.

Man kann davon ausgehen, dass den westlichen Eliten die kommunistische Langzeitstrategie vollständig bekannt war. Je mehr sich NATO und Ostblock gegenseitig bedrohten, je mehr der Rüstungswettlauf betrieben wurde, umso mehr Furcht vor einem Dritten Weltkrieg geschürt wurde, umso glaubhafter wirkte der Kalte Krieg.

Die tatsächliche Umsetzung der Langzeitstrategie

Die Stufe 1 der Langzeitstrategie konnte zwar die Phase des Stalinismus beenden und manche Menschen im Westen täuschen, aber es blieb nicht verborgen, dass das Gulag-System weiterlief, dass selbst in der DDR geringste Kritik streng verboten war und dass notfalls Moskaus Panzer anrückten, wenn ein Land aus dem Sowjetgefängnis ausbrechen wollte. Zudem fiel der Beginn des sowjetischen Atomwaffenprogramms in den Zeitraum der Stufe 1. Nicht gerade gute Voraussetzungen, um einen friedlichen Kurs vorzutäuschen. Natürlich rüstete der Westen entsprechend auf. Stalins vorherige Säuberungsaktionen und die überhastete und brutale Zwangskollektivierung waren nicht nur seiner psychopathischen und narzisstischen Persönlichkeit geschuldet, sondern hatten den stillen Support von Amerika und Großbritannien. Die vielen Millionen Toten und die Ineffizienz der kommunistischen Planwirtschaft galten den Angloamerikanern nicht als Versagen, sondern als Erfolg. Je mehr gewöhnliche Menschen auf dem Schlachtfeld starben, im Gulag litten und eine ärmliche Existenz lebten, umso besser. In China sahen wir das gleiche Spielchen: Mao und seine Genossen mordeten im zweistelligen Millionenbereich und der Westen schwieg oder beklatschte das sozialistische „Experiment“.

Während der Stufe 2 gab es weiterhin einen blühenden Handel zwischen Ost und West, allerdings lief gleichzeitig der Kalte Krieg auf Hochtouren, inklusive Revolutionen und Gegenrevolutionen in Drittstaaten. Die Geheimdienste des Ostblocks konnten zwar den Westen tiefer penetrieren, aber dennoch war es nicht möglich, die gravierende Ineffizienz der kommunistischen Planwirtschaft zu überwinden und den Rüstungswettlauf nachhaltig zu finanzieren. Die westlichen Eliten konnten entspannt dabei zusehen, wie unzufriedene Westbürger dem kommunistischen Glauben auf den Leim gingen und sich sogar auf das Glatteis des Landesverrats begaben. Wer im Zuge der „Gegenkultur“ gegen das Establishment war, war typischerweise links und solidarisierte sich öffentlich mit Fidel Castro, Ché Guevara, den Vietkong, der ostdeutschen SED und den anderen kommunistischen Parteien im Osten. Das kommunistische China wurde von westlichen Eliten während der Stufe 2 gefördert durch Technologieverkäufe und zunehmender Auslagerung von Industrieproduktion. Jeder Trottel hätte wissen müssen, dass China sich dadurch eine immer bedeutendere Rüstung und zwangsläufig irgendwann ein ABC-Waffenprogramm leisten konnte. Vor der kommunistischen Revolution in China hatte das britische Kolonialreich eiskalt alles darangesetzt, China ins Chaos zu stürzen und zu zersetzen. Nach der kommunistischen Revolution in China sollen die angloamerikanischen Machteliten aber dermaßen dumm und naiv geworden sein, dass sie China bis hin zum Weltmachtstatus förderten, ohne sich 100% abzusichern. Sorry, aber die einzige logische, überzeigende Erklärung für die Handlungen der Westmächte ist, dass die Westmächte das kommunistische China von der geglückten Revolution an kontrollierten.

Die Stufe 3, also Glasnost und Perestroika, täuschten zwar die westlichen Bürger, aber nicht die westlichen Eliten. Die Sowjetunion war pleite, ihre Ideologie diskreditiert und ihr Militärbudget sank fast über Nacht um 96%. Zugegeben gelang es den Kommunisten, kurz den Versuch eines Staatsstreichs zu inszenieren mit ein paar Panzern am Kreml, sodass die Bürger der Welt kurzzeitig die Luft anhielten und sich dann entspannten, weil es doch kein kommunistisches Revival zu geben schien. Aber jeder Tölpel konnte klar und deutlich sehen, dass die Eliten aus Partei, Militär und KGB einfach nur das Regime umbauten und sich dabei um die besten Plätze stritten. Ein paar Marionetten wurden mal eben zum Schein zu Oligarchen der Industrie gemacht, Jelzin wurde Präsident und es gab endlich McDonalds-Restaurants in Moskau. Nicht gerade überzeugend und meilenweit entfernt von einem strategischen Geniestreich. Die NATO beschäftigte sich rund 25 Jahre mit „Interventionen“ wie im Balkan und natürlich mit dem Krieg gegen den islamischen Terror, was den Russen die notwendige Zeit verschaffte, sich zu erholen und das Militär wiederaufzubauen. Das russische Verteidigungsbudget verblasst aber nach wie vor gegenüber dem der USA. Sogar die EU-Staaten geben jedes Jahr deutlich mehr aus und das bei noch relativ geringem Rüstungsanteil am BIP der einzelnen Mitgliedsstaaten. Pro Jahr vergrößert also die EU ihren Rüstungsvorsprung gegenüber Russland um einen dreistelligen Milliardenbereich. Falls die EU-Rüstungsausgaben auf drei oder vier Prozent der BIPs der Mitgliedsstaaten ansteigen, vergrößert sich der Rüstungsvorsprung in wenigen Jahren um einen Multi-Billionenbetrag. Wie will Russland da jemals mithalten? Wo doch die russische Wirtschaft ohnehin von Öl- und Gas-Verkäufen nach Europa abhängt? Fallen diese Geschäfte weg, könnten nicht einmal neue Gulags und Sklavenarbeiter in Russland diese Verluste wieder wettmachen. China wurde während der Stufe 3 durch die Hilfe der NATO-Staaten bis hoch auf den Status einer Supermacht gehoben, obwohl völlig offensichtlich war, dass die kommunistische Partei Chinas auch die militärische Rüstung einer Supermacht betreiben würde und nach Expansion streben wird. Man muss sich das nochmal genau vor Augen halten: Sowjetrussland war gerade erst eingeknickt nach einem irrsinnigen Rüstungswettlauf, Moskau machte allerhand Zugeständnisse an die Welt, behielt aber selbstverständlich einen Vorrat von tausenden Atomsprengköpfen. Warum sollte die NATO dann weiterhin das kommunistische China hochpäppeln und riskieren, dass Peking sich auf absehbare Zeit auch noch tausende Atomsprengköpfe leistet? Wenn die NATO wirklich die kommunistischen Staaten in die Knie zwingen wollte, warum hat man dann China weiter aufgebaut? Warum hatte man sowieso den Kalten Krieg hindurch großzügig Technologie nach Osten verkauft?

Stufe 4 soll gemäß der kommunistischen Langzeitstrategie den Überraschungsangriff von Russland und China gegen die NATO bringen. Mit einem Überraschungsangriff wird das aber nichts werden. Als 2014 die Ukrainekrise begann, folgten mehr und mehr Sanktionen gegen Russland und auch ein schrittweises Ende der Quersubventionen für China. Zunächst waren die Russlandsanktionen noch relativ überschaubar. Man gab Moskau de facto genügend Zeit um sich zu restrukturieren. Wäre der Westen von Anfang an konsequent gewesen mit Sanktionen und hätte den Öl- und Gashandel zwischen EU und Russland beendet, wäre die russische Wirtschaft innerhalb weniger Wochen kollabiert. Chinas Wirtschaftszahlen der letzten Jahre waren stark geschönt, das Land sitzt auf einem Berg Schulden und man muss irgendwie bald 300 Millionen Rentner bezahlen. Die Generäle, hohen Geheimdienstler und Parteifunktionäre im Osten, die nicht in das ganz große Spiel eingeweiht sind, stehen unter einem gewaltigen Druck und wissen, dass die NATO einen Rüstungswettlauf immer gewinnen wird. Je mehr Zeit verstreicht, umso mehr zieht die NATO davon und wird in absehbarer Zeit uneinholbar. Nicht vollständig eingeweihte Ost-Funktionäre sehen sich unter Druck, ungefähr ab dem Jahr 2020 (wenn wichtige Rüstungsvorhaben realisiert sind) einen Angriff auf die NATO zu unternehmen oder mindestens irgendwelche neuen Territorien und Bevölkerungen zu erobern. Die NATO mag sich dann überrascht geben und eine Weile lang vielleicht sogar den Eindruck vortäuschen, sie sei in ernsten Schwierigkeiten, aber einen echten Überraschungsangriff gegen die NATO kann niemand auf der Welt bewerkstelligen.

AlexBenesch
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