spot_img

Vater von Las-Vegas-Killer war psychopathischer Serien-Bankräuber

Datum:

Kommentar

Es kann durchaus sein, dass die größte Schießerei in der Geschichte der USA mit 50 toten und hunderten Verletzten überhaupt keinen politischen oder religiösen Hintergrund hat, sondern das Werk eines Psychopathen war. Der IS hat sich zwar zu der Tat bekannt, allerdings sehen die Behörden überhaupt keine Belege dafür. Der verdächtige 64-jährige Stephen Paddock hatte soweit bekannt keine Vorstrafen in Nevada, keine Verbindungen zu Extremistengruppen und lebte in einer Rentner-Kommune in einem Haus im Wert von 400.000$. Er hatte u.a. als Rechnungsprüfer für den Rüstungskonzern Lockheed Martin gearbeitet.

Sein Vater Benjamin Hoskins Paddock hatte es mit einer Serie an Banküberfällen auf die Top-10-Liste der meistgesuchten Verbrecher des FBIs geschafft. Ihm gelang die Flucht aus einem Bundesgefängnis und er wurde als Psychopath mit selbstmörderischen Tendenzen diagnostiziert. Möglicherweise haben wir es hier mit einer erblichen Psychopathie zu tun.

Bei der Tat soll Stephen 10 Gewehre im Hotelzimmer gehabt haben, was ziemlich exzessiv und überflüssig erscheint, denn nötig wären nur ein Gewehr plus Ersatz gewesen. Beim Eintreffen der Polizei habe er sich selbst getötet.

Sein Bruder Eric meinte, Stephen sei kein begeisterter Schütze, sei weder religiös noch politisch gewesen. Auf Videoaufnahmen ist scheinbar vollautomatisches Feuer zu hören, obwohl dafür eine Spezialerlaubnis notwendig gewesen wäre. Es ist also wahrscheinlich, dass es sich um eine illegale bzw. illegal konvertierte Waffe gehandelt hat. Das weiche Ziel einer Menschenmenge zeugt von erheblicher Niedertracht. Da es sich um ein Country-Musik-Festival gehandelt habe, macht es fast ausgeschlossen, dass die Tat einen rechtsextremen Hintergrund hatte. Seine Beschäftigung bei Lockheed wiederum passt nicht zu einem radikalen Linken. Von Religiösität ist bei ihm nichts bekannt.

Psychopathische und/oder narzisstische Täter folgen ihrer ganz eigenen Logik:

  • Bei seiner Tat spielt der Täter eine Rolle, die er sich selbst ausgesucht hat, wie zum Beispiel den Gotteskrieger, den Kommandosoldaten usw. Er schlüpft in ein fiktives Alter Ego, das allmächtig ist. In Wirklichkeit handelt es sich im Kern um kleinkindliches Denken gemischt mit einem kleinkindlichen Wutanfall. Auslöser für eine Gewalttat bzw. einen „erweiterten Suizid“ sind häufig persönliches Scheitern, Versagen, Schicksalsschläge. Alles was den Graben zwischen narzisstischer Fantasie und Realität zu groß werden lässt.
  • Sucht nach absoluter Kontrolle über andere Menschen: Der Killer würde am liebsten die Zeit einfrieren mit seiner Tat, Trophäen sammeln, Monumente schaffen. Der Täter aus München benutzte keine Maske, um sein Gesicht zu verstecken. Oft betrachten Täter ihre Taten als „gerecht“und sich selbst als heldenhaft.
  • Grandiose Fantasien von Machtdemonstrationen: Die Waffe, sei es nun ein Flugzeug, ein LKW, eine Axt oder eine Schusswaffe, ist für einen Narzissten wie ein magischer Gegenstand, der die Umsetzung einer Fantasie möglich macht. Kleidet der Täter seine Tat in ein ideologisches bzw. religiöses Gewand, kann er sich als Teil eines größeren Ganzen oder gar kosmischen Plans betrachten.
  • stark verminderter Sinn für Mitgefühl, behandelt andere Menschen wie Gegenstände
  • Extreme Wutausbrüche wegen intensiv erlebten Kränkungen durch die Außenwelt. Das völlig überzogene Anspruchsdenken führt unweigerlich zu herben Enttäuschungen

Mohamed Lahouaiej Bouhlel soll mit Psycho-Medikamenten behandelt worden sein. Der Vater sprach nun von Nervenzusammenbrüchen, Einsamkeit und Depressionen. Die Familie hätte ihn zum Arzt gebracht, der „Medikamente gegen Depressionen“ verschrieben. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um „Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer“ (SSRIS), die gefährliche Nebenwirkungen haben können.

Der deutsche Sender SWR stahlte im Jahr 2013 einen Beitrag aus über den möglichen Link zwischen SSRIS und unkontrollierter Aggression:

„Besonders interessant ist der Einfluss auf die Aggressivität – nach innen als Suizid, nach außen als Fremdaggression“, sagt Prof. Andreas Meyer-Lindenberg vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim.

Die Webseite SSRI Stories hat über 6000 Berichte aus den Medien gesammelt, bei denen Gewalttäter oder Amokläufer in Psychotherapie gewesen sind und Mediakmente eingenommen hatten.

Dies erinnert an den Fall des Germanwings-Piloten, der ebenfalls medikamentös behandelt worden war und keine politische oder religiöse Motivation hatte. Was immer bei Gewalttaten ignoriert wird in den Medien, ist das Zusammenspiel von Aggression und Narzissmus. Schwere Narzissten, die zu Mördern werden, haben ihre eigenen Argumentationsmuster, mit denen sie sich selbst als überlegen und rechtschaffen beschreiben. Sie genießen die Kontrolle über ihre Opfer, die Tatsache dass jene nicht flüchten, ihn nicht verlassen können.

Der Großteil der Diskussion über den Orlando-Killer Omar Mateen drehte sich um den Islam, Schusswaffen und eine wahrscheinliche Homosexualität. In den deutschen, öffentlich-rechtlichen Medien gab es den knappen Hinweis eines US-Korrespondenten auf eine mögliche psychiatrische Behandlung des Täters in der Vergangenheit, allerdings ist dieses Thema schnell wieder verschwunden. Bei praktisch allen solchen Tätern findet man im Nachhinein eine ausführliche Geschichte psychischer Störungen und schwerer Medikamente. Bei dem Todespiloten des Germanwings-Unglücks fand man heraus, dass er von einem Arzt zum anderen gesprungen war und seine psychiatrische Behandlung viele Medikamente einschloss. Bei dem Aurora-Massaker fand die behandelnde Ärztin kurz nach der Tat ein verstörendes Notizbuch von James Holmes. 20 Ärzte erklärten, dass er schizophren war. Der „Virgin Killer“ Elliot Rodger nahm lange Videos auf vor seiner Tat und erklärte, die Frauenwelt dafür bestrafen zu wollen, dass sie ihn bisher ignoriert hätte. Seit seiner frühen Kindheit wurde er von einem Psychotherapeuten zum anderen geschoben. Antipsychose-Medikamente lehnte er ab und den Psychoterror seiner Mitschüler ertrug er nicht. Der norwegische Terrotist Anders Breivik wurde von Fachärzten diagnostiziert mit einer schweren narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

Rund 1% der Bevölkerung hat eine ausgewachsene antisoziale Störung und praktisch keinen Sinn für Gewissen und Empathie. Weitere Teile der Bevölkerung haben stark eingeschränkte Empathie und würden bei Tests auf der Psychopathen-Skala des Forschers Robert Hare irgendwo zwischen 15 und 40 Punkten liegen. Die Verbreitung von Narzissmus ist dermaßen groß, dass es vielen Menschen, die Narzissmus nicht verstehen, gar nicht groß auffällt.

Narzissmus und die antisoziale Störung können zusammen auftreten mit weiteren Erkrankungen wie etwa Depression oder emotionaler Instabilität. Bei Omar Mateen finden wir Beschreibungen über einen wirren, größenwahnsinnigen Vater und eine gewalttätige Mutter. Schon als Kind demonstrierte Omar mangelnde Empathie und machte im Schulbus Witze über die Opfer der Anschläge von 9/11. Ein gewisser islamisch gefärbter Gruppennarzissmus war leicht erkennbar.

Die Antidepressiva vom Typ SSRI werden relativ leichtfertig bei “Burnout”-Diagnosen verschrieben. Oft werden im Rahmen einer Therapie mehrere Präparate durchprobiert, auch gleichzeitig. Manche Experten warnen, dass die immer behaupteten Erfolgsquoten absichtlich von Herstellern übertrieben wurden. Neue Studien legen nahe, dass die Medikamente genausowenig wirksam sind wie ein Placebo, jedoch Nebenwirkungen haben.

Die Ex-Freundin von Germanwings-Pilot Andreas Lubitz erhärtete in einem BILD Plus-Interview den Verdacht auf eine schwere narzisstische Persönlichkeitsstörung. Die 26-jährige Stewardess, die mit ihm fünf Monate lang eine Beziehung gehabt haben soll, schilderte ihre Angst vor einem Mann, der regelmäßig ausrastete, nach außen jedoch einen makellosen Eindruck erweckte. Seine Probleme wurden immer deutlicher und waren schließlich der Grund für eine Trennung. Er kündigte ominös an:

„Eines Tages werde ich etwas tun, was das ganze System verändern wird, und alle werden dann meinen Namen kennen und in Erinnerung behalten.“

Sein Hauptproblem waren wahrscheinlich nicht Phasen von Depressionen, sondern eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Die FAZ zitierte einen Experten mit exakt dieser vorläufigen Einschätzung:

„Ein solcher erweiterter Suizid auf solch gewalttätige Art und Weise ist nicht typisch für das Krankheitsbild einer Depression.“

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Alexander Benesch bei „konsequent frei“ über die Stile der Imperien

Alex Benesch bei "konsequent frei" über Russland und die unterschiedlichen Stile der Imperien. https://youtu.be/WJJ4Me-cXxE

Alex Benesch zu Gast live bei Irfan Peci (19.04.24) ab 20 Uhr

Die Themen: Adel & MachtstrukturenInfluencer wie Alex Jones, Tucker Carlson, Jordan Peterson: Wie sinnvoll ist deren Arbeit und was...

Zwei Deutschrussen verhaftet wegen mutmaßlichen Sabotage-Vorbereitungen im Auftrag Russlands

Kommentar Generalbundesanwalt Jens Rommel hat nach Presseberichten zwei mutmaßliche Agenten festnehmen lassen, die im Auftrag des russischen Geheimdiensts Sabotageaktionen...

Israel wählt anscheinend Bodeninvasion von Rafah statt größeren Angriff gegen Iran

Laut einem Bericht der katarischen Zeitung The New Arab vom Donnerstag haben die USA einer möglichen israelischen Rafah-Operation...