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Medienportal Kopp-Online hat seine Aktivitäten eingestellt, Russland lacht

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Kommentar

Das bekannte „alternative“ Medienportal Kopp-Online vom KOPP-Verlag hat seine Aktivitäten nun ganz eingestellt. Seit Dezember vergangenen Jahres waren die Aktivitäten bereits stark reduziert worden.

In einer E-Mail an MEEDIA weist Verleger Jochen Kopp darauf hin, dass „die Redaktion von Kopp Online bereits vor 8 Monaten, im August vergangenen Jahres, eingestellt“ worden sei.

In einer weiteren Stellungnahme heißt es:

Obwohl das Interesse an Kopp Online überwältigend groß war (in der Spitze weit über 600.000 Besucher pro Tag) hat uns leider die Unterstützung unserer Leser gefehlt. Trotz zahlreicher Aufrufe haben wir in den vergangenen 12 Monaten nur 6.000 EUR an Spenden erhalten. Das reicht nicht einmal um die Seite eine Woche lang in der gewohnten Qualität zu betreiben.“

Schuld daran ist nicht zuletzt Russland, das seit einer Weile mit zahlreichen kostenlosen Medien-Angeboten im deutschsprachigen Raum das Publikum abfischt, welches sich nicht mehr mit den Inhalten der deutschen Massenmedien anfreunden kann. Diese Propaganda lassen sich der Kreml und diverse Oligarchen pro Jahr hunderte Millionen Euros kosten; alles Geld das man den russischen Steuerzahlern und den Käufern von Öl und Gas aus der Tasche gezogen hat. Die Russen-Medien verfügen über voll ausgestattete Redaktionen und Personal, TV-Studios und Korrespondenten. Jeden Tag gibt es tonnenweise frischen Content für das Publikum. Ohne dass das Publikum etwas dafür bezahlen muss. Von dieser Umsonst-Mentalität verwöhnt, überrascht es nicht, wenn Leser nur noch sporadisch einen Blick warfen auf KOPP-Online, kaum jemals etwas spendeten, und sich ansonsten bei den Russenmedien bedienten.

Ich warne schon lange, dass russisches Geld in Deutschland den Markt für Medien abseits des westlichen Mainstreams ruiniert. Es gibt zwar noch teils stark besuchte „alternative“ Blogs im deutschen Raum, aber das ist fast nur noch Copy & Paste ohne Qualitätskontrolle. Meistens können sich diese Blogger keinerlei Recherche betreiben und schreiben reihenweise bei den Russenmedien ab. Was für die BILD die Presseagenturen dpa, Reuters und AP sind, sind für die Blogger Sputnik und RT.

Was gibt es sonst noch? Die kremlfreundliche COMPACT. Das kremlfreundliche KenFM. Das kremlfreundliche Nuoviso. Begreifen die, wie auch ihnen das Wasser vom Kreml abgegraben wird?

Armes Deutschland.

Eine Finanzierung durch Spenden, wie viele sich das vorstellen, klappt in der Realität überhaupt nicht. Wenn selbst der KOPP-Verlag das nicht schafft, trotz massenhaft Buchverkäufe, dann schaffen das andere erst recht nicht. Auch eine „Freiwilligentruppe“ zusammenzustellen ist unrealistisch, denn es braucht Profis und die arbeiten nicht umsonst.

Ob die Angabe „600.000 Besucher pro Tag“ von KOPP nur eine sehr grob gemessene Zahl ist, wie sie Logs gerne ausspucken, lässt sich vermuten. Wenn man Bots und Mehrfachzählungen etc. herausrechnet, dann sehen reale Besucherzahlen oft viel kleiner aus. KOPP wirbt gerne mit hohen Buchverkäufen, weshalb wohl die Leser dachten, KOPP-Online ist eine Gratis-Beilage. 6000€ Betriebskosten pro Woche klingt allerdings recht hoch. Macht knapp über 300.000 € Kosten pro Jahr, wobei natürlich auch der Traffic enthalten ist. Man müsste das Vielfache davon an Umsatz mit Büchern reinholen, um das zu decken. Man stelle sich vor, wieviel Geld verblasen wurde mit dem vergangenen KOPP-Experiment, eine Art eigene Tagesschau zu etablieren. Wir von Recentr machen für ein sehr kleines Budget kostenlose Textbeiträge und kostenlose Youtube-Beiträge. Für zahlende Abonnenten gibt es 3 bis 4 Stunden neues Video-/Audiomaterial pro Woche.

Vielleicht macht das Ende von KOPP Online mehr Leuten klar, wie Russland und die Fake-News-Clickbaiter in Deutschland den Medienmarkt ruiniert haben und wie schwierig und verantwortungsvoll es ist, tatsächlich unabhängig auf Dauer zu agieren. Recentr gibt es seit 2005.

Vor dem Start von RT Deutschland machten wir eine Satiresendung zum 1. April, die die Sache auf den Punkt brachte:

AlexBenesch
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