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Wikileaks zeigt CIA-Hacking-Tools und rennt damit genau in die Falle

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Wikileaks machte sich im vergangenen Herbst mit den gestohlenen Emails der Demokratischen Partei noch schamlos zum Wahlkämpfer für Donald Trump und zum Erfüllungsgehilfen für Russlands Wünsche. Nun, da die Russen unzufrieden mit Trump und dessen Personalentscheidungen geworden sind, greift Wikileaks die CIA und damit auch das Weiße Haus an:

„Vault 7“ nennt Julian Assange eine Sammlung an Hacker-Werkzeugen des amerikanischen Geheimdienstes, die nun mit viel Getöse veröffentlicht wurden. Angeblich stammen die tausenden Dateien von einem Whistleblower, der das Material dann an Hacker-Kreise weitergab. Die Quelle könnte natürlich genauso gut der russische Geheimdienst sein.

Der neue Leak ist wie auch die großen Leaks zuvor von Assange und Snowden zwar interessant, aber höchst suspekt. Niemand sollte überrascht sein, dass die CIA ähnliche Tools hat wie die NSA, um sich in Mikrofone von Smart TVs zu hacken oder an der Verschlüsselung vorbei Textnachrichten von Handy-Apps wie Telegram und WhatsApp mitlesen kann. Es ist schön, den Beleg dafür zu haben und dass diese Angelegenheit nicht mehr als Verschwörungstheorie betrachtet wird. Allerdings macht dies Assange noch lange nicht zum Helden und es kann verheerende Nachwirkungen für die Bevölkerung und für echte Whistleblower haben:

  • Zunächst: Ein Haufen Islamisten und Krimineller wird nun untertauchen und die Kommunikationsmethoden wechseln. Es zirkulierten Binsenweisheiten darüber, welche Apps angeblich sicher sind, so wie etwa Telegram. Viele Dschihadis gingen ins Netz, weil sie digitale Kommunikation benutzten. Wenn also die nächsten Anschläge passieren, können die US-Behörden darauf verweisen, dass wegen den Leaks die Ermittlungen gegen Terroristen behindert wurden. Assange würde in der Presse stärker denn je indirekt mitverantwortlich gemacht werden für die Toten. In Folge kann die Regierung die Anschläge politisch ausbeuten, die Whistleblowing- und Presse-Gesetze verschärfen und die internen Sicherheitsmechanismen verschärfen. Sobald Ecuador Assange aus der Botschaft in London wirft, kann er verhaftet, in die USA ausgeliefert und lebenslang ins Gefängnis gesteckt werden.
  • Die Tools der CIA, so schrecklich die CIA auch sein mag, sind nicht per se illegal, wenn sie gegen legitime Ziele verwendet werden. Deshalb kann Wikileaks sich später einmal vor Gericht nicht auf Whistleblower-Schutz oder Pressefreiheit berufen. Echte Whistleblower-Leaks dürfen nur eindeutig kriminelle Handlungen zeigen. Es geht nicht, dass man wie Wikileaks und Snowden hunderttausende geheime Dateien veröffentlicht, von denen nur ein Bruchteil rechtlich zu beanstanden sind.
  • Wikileaks verschärft den neuen Kalten Krieg durch diese Aktion, die wieder einmal den Russen zunächst stark nützt. Vor Monaten half Wikileaks noch Trump im US-Wahlkampf mit den Emails der Democrats. Falls Trump im Amt nun die Sanktionen gegen Russland gelockert hätte, sähen wir jetzt wohl kaum den „Vault 7“-Leak von Wikileaks, welcher Trump schadet. Das Weiße Haus kann nun mit voller Härte die neue Hexenjagd starten auf russische Agenten und mit voller Härte den neuen Kalten Krieg forcieren. Trump und seine Leute werden dabei die Glaubwürdigkeit auf ihrer Seite haben, denn sie galten ja lange Zeit als zu soft gegenüber Russland.
  • Assange arbeitete in den 90er Jahren mit der Cyber-Polizei von Australien zusammen und machte laut Peiter Zatko Forschungsarbeit für die westlichen Behörden. Assange könnte ein Asset westlicher Dienste sein, der nun veraltete Hacking-Tools leakt. Kriminelle und Islamisten mögen vielleicht die Kommunikationswerkzeuge wechseln, aber sie landen auch bei Alternativen in der Falle. Die West-Dienste haben einfach mehr Expertise und Geld.
AlexBenesch
AlexBenesch
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