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Die Israel-Haltung von Dugin und den Neurechten

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Der russische Faschist und Okkultist Alexander Dugin ist leider nach wie vor eine Führungsfigur der „neurechten“, pro-russischen Szene im Westen. Sogar der einflussreiche amerikanische Kommentator Alex Jones war kürzlich als Ehrengast bei einer Talkrunde Dugins im landesweiten russischen TV zu sehen. Das, obwohl Dugin als führender Antiamerikaner und Hasser der freiheitlichen Grundwerte gilt. Auch in Deutschland netzwerken die neurechten Eurasier nach wie vor gemäß Dugins Plänen.

Die „neue Rechte“ distanzierte sich immer wieder von Elementen der „alten“ Rechten, wie beispielsweise die negative Haltung gegenüber Israel und den Juden weltweit. Auch bastelte Dugin eine neue Rassismus-Theorie zusammen, laut der alle ideologisch auf Linie gebürsteten Menschen unabhängig ihrer Ethnie akzeptabel seien und unterdrückt und diskriminiert würden von den finsteren modernistischen Menschen.

Dennoch schwelen in neurechten Kreisen unter der Oberfläche altbekannte, psychopatische Rassenideen weiter. Ein Roman von dem bei Eurasiern populären Autor Parvulesco dreht sich voll und ganz um die Lehre des Netzwerks. Der Verkünder des großen neuen eurasischen Reiches erklärt den Rassenverfall der Menschheit zur Ursache allen Übels. 80% der „degenerierten“ Menschheit müssten durch einen Genozid ausgerottet werden.

Der norwegische Terrorist Anders Breivik spielte jahrelang den Neurechten, der kein schlechtes Wort über Israel verlor. Dies war jedoch nur Taktik. Die Spuren Breiviks führen nach Weißrussland und zu der eurasischen neuen Rechten. Die Neurechte Internationale machte aber für Breiviks Anschläge vor allem Israel verantwortlich. Ein Vortrag von Dr. David Duke behandelt beispielsweise diesen angeblichen „Zionistenterror“:  Breivik sei ein fanatischer Zionist gewesen und hätte sich von Neokonservativen beeinflussen lassen. Duke schickt sein Publikum damit auf eine völlig falsche Fährte. Anders Breivik hatte Monate nach seiner Verurteilung einen Brief an Medienorganisationen versendet, über den bisher kaum berichtet wurde. Er erklärt darin unmissverständlich, ein altmodischer faschistischer Kämpfer der nordischen Rasse zu sein. Bereits in seinem Manifest baute der Norweger aus rein taktischen Gründen Sätze ein wie den folgenden:

„Ich habe keine enthüllenden Berichte gefunden, die irgendwelche Beweise zeigen für bedeutende jüdische Netzwerke, die die Absicht hätten, nicht-jüdisches Kapital oder Besitz zu untergraben.“

Ein solcher Satz muss in rechten Kreisen zu einigem Gelächter geführt haben. In dem neuen Brief von Breivik aus dem Gefängnis heißt es aber: Alles nur Taktik. Er sei doch ein klassischer Rassenideologe und Nationalsozialist. Breivik möchte eine Nazi-Partei in Norwegen, Israel sei lediglich ein Gebiet, in das man Juden ausweisen kann, kein Partner:

„Wenn man mich als Nazi hätte bezeichnen können, wären die ideologischen Überlegungen und Diskussionen sofort vorbei gewesen. Meine Reden vor Gericht und meine Propaganda-Performance wären nie weltweit gesendet worden. Darüberhinaus wären die Leuten nicht gezwungen gewesen, Antworten in dem Kompendium [seinem Manifest, Anm. d. R.]  zu suchen.“

 

Wer ist Dr. David Duke?

Der ehemalige Abgeordnete des Repräsentantenhauses von Louisiana David Duke war führendes Mitglied der Knights of the Ku Klux Klan. Duke vertritt die Ideologie der White Supremacy und trat mit antisemitischen Äußerungen hervor. Bereits während seines Studiums an der Louisiana State University gründete Duke eine rassistische Studentenverbindung namens White Youth Alliance und sorgte durch das Tragen einer Nazi-Uniform und das Feiern des Geburtstages Adolf Hitlers für Aufsehen. Duke hat Wohnsitze in Zell am See und der Stadt Salzburg.

Duke trifft sich ausgerechnet mit dem extremistischen Eurasien-Vordenker aus Russland, Alexander Dugin. In dem Buch „Alexander Dugin und die rechtsextremen Netzwerke“ erfahren wir u.a., dass Dugins weitverzweigte Kontakte zu Militäroffizieren und Geheimdienstlern auch nach Weißrussland reichen, das Land in dem Breivik ausgebildet worden sein soll. Der Präsident von Weißrussland Lukaschenko ist ein ehemaliger KPdSU-Funktionär und gilt als letzter Diktator Europas.

Die Behörden von Weißrussland bestätigten, dass Breivik sich mindestens vom 4. bis 11. März 2005 in ihrem Land aufgehalten hätte.

Ein Bericht in Gazeta.ru zitierte mehrere staatliche Funktionäre, laut denen Breivik Training in Weißrussland erhalten haben soll:

Der Terrorverdächtige Anders Behring Breivik trainierte in einem geheimen paramilitärischen Lager in Weißrussland Anfang des Jahres, wie ein weißrussischer Oppositionspolitiker am Donnerstag unter Berufung auf Quellen in Sicherheitsdiensten erklärte.

„Breiviks Deckname im weißrussischen KGB war Wikinger. Es gibt Gerüchte dass er eine Freundin in Weißrussland hatte. Der Politexperte Viktor Demidow wird zitiert mit den Worten: „Präsident Alexander Lukaschenkos Freundschaft mit Muammar Gaddafi ist kein Geheimnis – genausowenig wie seine Befürwortung von Hitler.“

Breiviks Ausbilder soll Valeri Lunew gewesen sein, ein undurchsichtiger Mann der sich in Geheimdienstkreisen bewegt und mit unterschiedlichsten Gruppen Kontakt hat. Lunew soll das Dubai-Büro der Firma Far West LLC leiten, die mit vielen unterschiedlichen Geheimdiensten arbeitet und von einer Gruppe ex-sowjetischer Agenten geleitet wird.

Israel scheint trotz all diesen Hintergründen bereitwillig Kontakte zu pflegen zur neurechten Szene.

Der israelische Knesset-Aggeordneter Ayoub Kara beispielsweise bestätigte gegenüber Yediot Achronot ein Treffen mit dem Neurechten Patrik Brinkmann. Die Verflechtungen dieses schwedisch-deutschen Millionärs mit „Neonazis“ würden Kara „nicht interessieren, das ist ein irrelevantes Thema.“ Brinkmann selbst erklärte, das Treffen sei Teil des Unterfangens, eine „politische Rechte ohne Antisemitismus“ aufzubauen.

Im Vorstand eines Think Tanks von Brinkmann ist der russische Politologe, Historiker und Gorbatschow-Berater Wjatscheslaw Iwanowitsch Daschitschew, nach Angaben norddeutscher Verfassungsschutzbehörden eine „internationale Größe des Rechtsextremismus“.

Brinkmann wurde 1966 in Schweden geboren. Seine Mutter stammt aus Deutschland. […] Im Jahre 2004 gründete er die rechtsextreme „Kontinent Europa Stiftung“ (KES). Die Stiftung bezeichnete sich selbst als „neue europäische Denkfabrik“. Ziel sei die Einigung der europäischen Rechten. Der Verfassungsschutz befürchtete die Bildung eines internationalen Netzwerkes intellektueller Rechtsextremisten. Die Stiftung unterhielt u.a. Beziehungen zur NPD. […] Mittlerweile wurden die Aktivitäten der Organisation weitgehend eingestellt. Im Jahre 2007 zog Brinkmann nach Berlin. Der Verfassungsschutz befürchtete, dass Brinkmann in Berlin ein europäisches Neonazi-Netzwerk etablieren wolle. Anfang 2009 trat Brinkmann der DVU bei, welche mittlerweile mit der NPD fusionierte. 2010 wechselte er dann zur rechtspopulistischen Kleinpartei „Bürgerbewegung pro Deutschland“. Im März 2011 war er Landesvorsitzender in Berlin, trat jedoch bald wieder vom Vorsitz zurück. Grund war die Kandidatur eines Homosexuellen seiner Partei zur Berliner Landtagswahl. Im September 2011 wurden durch geleakte E-Mails enge Kontakte Brinkmanns zum Gründer des antiislamischen Projektes Politically Incorrect, Stefan Herre, in der Öffentlichkeit bekannt.

-wikipedia

Spiegel Online meldete 2008, dass sich der Rechtskonservative Patrik Brinkmann aus Jönköping für 3,3 Millionen Euro eine Villa im Stadtteil Zehlendorf gekauft hatte. Die Berliner Morgenpost berichtete von einem geplanten Schulterschluss der europäischen Rechten mit Russland:

Das Auftreten von Brinkmanns russischer Frau Swetlana hat nun die Behörden alarmiert. Sie registrieren seit längerem eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen deutschen und russischen Rechten. Laut redok.de gehört auch der ehemalige Berater von Michail Gorbatschow, Wjatscheslaw Daschitschew, zum Umkreis Brinkmanns. Er ist unter anderem auch als Autor für die „National-Zeitung“ des DVU-Chefs Gerhard Frey tätig. Auch die Brinkmann-Freunde Rieger und Heise stehen im engen Kontakt zu einer obskuren Vereinigung namens „Deutsch-Russische Friedensbewegung Europäischen Geistes“ mit Sitz in Arnstadt (Thüringen). Brinkmanns „Kontinent Europa Stiftung“ strebt nach eigenen Aussagen den Aufbau einer „großeuropäischen Zivilisation“ unter dem Einbezug Russlands an.

AlexBenesch
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