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Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt – kommentierte Updates

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  • Die Zeitung Novaya Gazeta, eine der letzten noch nicht völlig gleichgeschalteten Publikationen, veröffentlichte Rechercheergebnisse, laut denen russische Sicherheitsdienste den Strom von islamischen Extremisten nach Syrien kontrollieren. Diese Extremisten schließen sich dann diversen Gruppierungen vor Ort und auch dem Islamischen Staat an. Es ist nach wie vor nicht ausgeschlossen, dass die wahren Täter von Berlin nur den Eindruck eines islamischen Anschlags erwecken wollten oder es Hintermänner von ausländischen Geheimdiensten gab. Am meisten profitiert von der Tat nicht der Islamische Staat, der ein zweifelhaftes Bekenntnis veröffentlicht hat, sondern es profitieren einflussreiche russische Kreise und deren Partner in Europa.
  • Nun heißt es, ein im Lkw gefundenes Ausweisdokument habe die Fahnder auf die Spur eines neuen Tatverdächtigen geführt. Vielleicht ist dies nur eine (legitime) Vernebelungstaktik der Ermittler, um nicht verraten zu müssen, mit welchen Fahndungsmethoden (vertrauliche Spitzel usw) man tatsächlich auf die Spur des neuen Verdächtigen gekommen ist. Denn es ist äußerst unwahrscheinlich, dass ein Terrorist, der nicht geschnappt werden will, ein Ausweisdokument mit sich führt und dieses dann auch noch im Tatfahrzueg zurücklässt. Immer wieder heißt es bei Anschlägen, es seien Ausweisdokumente gefunden worden, was natürlich misstrauisch beäugt wird. Es ist nicht nur unwahrscheinlich sondern es wäre auch leicht, wenn Unbekannte mit dem gezielten Platzieren eines Ausweises eine falsche Spur legen.
  • Twist: Der Mann in Gewahrsam soll gar nicht der Täter sein. Der wahre Täter sei auf der Flucht und immer noch gefährlich. Sicher ist sich die Polizei aber noch nicht. Ein Augenzeuge hat seine Aussage revidiert.
  • Wie kann das sein? Am Berliner Weihnachtsmarkt fehlten Sicherheitsvorkehrungen wie sie insbesondere seit dem LKW-Anschlag in Nizza selbstverständlich sind. In Städten wie München, Kassel oder Nürnberg werden die Plätze, an denen sich viele Menschen aufhalten, gesichert mit Zäunen, Beton-Blöcken, anderen Barrieren und Fahrzeugen. Am Berliner Breitscheidplatz aber gab es nichts Vergleichbares, wodurch der Täter leichtes Spiel hatte. Selbstverständlich lässt sich keine perfekte Sicherheit gewährleisten auf allen Weihnachtsmärkten Deutschlands, aber wir sprechen hier vom Berliner Markt, der natürlich in der Hauptstadt eine Symbolwirkung hat. Der Terrorist traf den deutschen Staat also mitten ins Herz. Dem Nizza-Terroristen gelang es auf mysteriöse Weise, Polizisten davon zu überzeugen, dass er in seinem LKW Eiskrem liefere. Ohne hinreichende Überprüfung der Geschichte und ohne Prüfung des LKWs (der Waffen enthielt) wurde er seines weiteren Weges geschickt.
  • In der Ära von George W. Bush galt es als normal für die alternativen Medien, bei islamistischen Anschlägen Hintermänner aus dem amerikanischen Machtapparat zu vermuten und in diese Richtung zu forschen. Wenn es Bush nützte, waren wir misstrauisch. Heute aber, wenn islamistische Anschläge Putin und den europäischen Neurechten (i.e. Neocons) politisch nützen, dann interessieren sich die alternativen Medien nicht im Geringsten für die Möglichkeit russischer bzw. neurechter Hintermänner. Im Endeffekt repräsentieren die „alternativen“ Medien nichts anderes als den östlichen Mainstream. Die Alternativen sind genau zu dem geworden, was sie immer verabscheut hatten: Neokonservative Agitierer, die einem neokonservativen Cowboy-Präsidenten hinterherlaufen. Putin ist der George W. Bush des Ostblocks.
  • Das Islam-Paradoxon im Terrorismus: De facto gibt es unzählige islamische Auslegungen und Lebesweisen. De jure gibt es aber nur einen Islam, der geregelt ist durch Koran, Hadithe (Überlieferungen) und moderne Rechtsgutachten von Islamgelehrten, die sich wiederum streng nach Koran und Hadithe richten müssen. Wenn sich Hadithen oder Koransuren in ihrer Botschaft bzw. in ihren Handlungsanweisungen widersprechen, dann gelten nach islamischen Regeln die neueren. Die zeitlich neueren Texte stammen aus der kriegerischen Expansionsphase von Mohammeds Wirken und heben quasi die früheren toleranten Aussagen auf. Das Material aus Koran und Hadithe erhebt Anspruch auf ewige Gültigkeit und gilt als das letzte Testament Gottes. Es gab nie ein „Neues Islamisches Testament“ und auch keine Generalversammlung der muslimischen Führer weltweit, die einen neuen Kurs offiziell hätten beschließen können. Man darf dabei nicht vergessen, dass westliche (christliche) Imperien mit äußerster Härte und Brutalität gegen die muslimische Welt vorgegangen sind und damit verhinderten, dass die Muslime sich weltweit so stark weiterentwickeln, dass sie eine ernsthafte Konkurrenz darstellen würden. Immer wieder wurden Fortschritte in der muslimischen Welt zunichte gemacht, indem westliche Imperien sich einmischten, Kriege anzettelten, fanatische Diktatoren förderten usw. Natürlich ist das keine retrograde Entschuldigung für Anschläge wie nun in Berlin, allerdings darf man den Kontext nicht vergessen und man sollte nicht den Fanatikern auf allen Seiten in die Hände spielen. In den USA gibt es einige mächtige und gewaltbereite christliche Sekten, die den Rechtsstaat ablehnen und eine Theokratie installieren wollen. In Europa nutzen neurechte Figuren immer häufiger christlich-templerische Fassaden.
  • Die BILD berichtet, dass Sicherheitsbehörden bereits seit Tagen Hinweise auf einen möglichen Anschlag auf Weihnachtsmärkte gehabt hätten
  • Die Tat erinnert stark an Nizza, allerdings scheint der Verdächtige kein Arsenal an Schusswaffen mitgeführt bzw. benutzt zu haben. Das hieße, es war nur nötig gewesen, einen LKW zu stehlen. Konspirative Beschaffung von Waffen oder Sprengstoff waren nicht nötig. Es ist eine der primitivsten Anschlagstechniken. Primitiver wäre nur noch ein Amoklauf mit einer Machete. Nach Nizza hätte eigentlich klar sein müssen, dass die LKW-Taktik noch öfter zum Einsatz kommen wird, allerdings lässt sich nicht jeder Weihnachtsmarkt in Deutschland schützen. Nichtsdestotrotz sprechen wir hier vom Berliner Weihnachtsmarkt, also wird natürlich nun im Nachhinein geprüft werden müssen, ob es ein Versagen der Sicherheitskräfte gegeben hat.
  • Spult die Kanzlerin ihr übliches Krisenprogramm runter? Abtauchen, den Pressesprecher kurze Statements in der Öffentlichkeit geben, später dann ein paar Standard-Satzbausteine von der Kanzlerin selbst, dann wieder abtauchen und Aussitzen. Warten, bis das Event in Vergessenheit gerät. Die CDU und sogar die SPD hatten in den letzten Monaten ihre Flüchtlingspolitik verschärft und bremsten damit ihren Fall in den Umfragen. Die AfD hat sich mit entsprechenden Plakaten und Slogans auf solche Anschläge vorbereitet und will nun ein Wählerpotenzial von 20% ausreizen. Ob dies gelingt, ist fragwürdig. Anfang nächsten Jahres startet eine AfD-Konkurrenzpartei aus alten CDU-Garden. Der Anschlag ist zeitlich weit entfernt von der Bundestagswahl, aber es könnten natürlich weitere solche Ereignisse im nächsten Jahr stattfinden.
  • Bei dem Vorfall sind nun die üblichen Fakes und Fehler sowie emotionale Statements zu erwarten in den sozialen Netzwerken, auf Blogs und Youtube. Ich rate dringend davon ab, völlig ungeprüft sensationalistische Fakes oder gravierende Irrtümer weiterzuverbreiten. Genauso warne ich davor, strafrechtlich relevante Schimpftiraden loszulassen. Den Interessen der Menschen ist am besten gedient mit sauberer Arbeit. Das Establishment hat es am Einfachsten, wenn die Unzufriedenen sich unklug verhalten. Bei dem aktuellen Anschlag werden wohl kaum die üblichen Fantastereien viel Anklang finden, die wir bei anderen Taten gesehen haben, wie beispielsweise Theorien, dass niemand wirklich gestiorben sei, sondern die Sache mit Schauspielern inszeniert wurde. In der Bush-Ära galten bei den Internetmedien (informierte) Spekulationen über einen Inside Job als selbstverständlich bei solchen Ereignissen, allerdings richten sich Internetmedien heute größtenteils nach der russischen Propaganda. Russland nützt es mehr, wenn der Berliner Anschlag ausschließlich als islamistisch motivierte Tat eines Flüchtlings wahrgenommen wird. Also werden die Internetmedien auch genau dieser Linie folgen, anstatt wirklich eine breitere Untersuchung anzustrengen.
  • Der einflussreiche European Council on Foreign Relations, dessen Gründungsmitglied Knaus quasi der Einflüsterer der Kanzlerin ist im Bezug auf Migrationspolitik, munkelte kürzlich, dass Russland verdeckt Flüchtlinge in Europa zu Sex-Verbrechen und Ähnlichem animieren könnte. Motiv sei die Destabilisierung Europas, die Bewerbung Russlands als Ordnungsmacht/Schutzmacht für Europa und die Förderung neurechter und russlandfreundlicher Parteien. Da die KGB-Geschichte eindeutig beweist, dass auch Terrorismus gefördert wird um politische Ziele zu fördern, muss zumindest die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass es russische Hintermänner bei dem Berliner Anschlag gegeben haben könnte. Einerseits hätte der CFR natürlich das Motiv, von der eigenen Verantwortung und der Verantwortung europäischer Staatschefs für die Migrationspolitik abzulenken, andererseits wäre die beschriebene Taktik exakt das, was russische Geheimdienste tun würden, um Moskaus Pläne für die Machtübernahme in Europa zu fördern. Russische Agenten befinden sich an allen möglichen Stellen in Europa. Die Nachfolger der alten ultra-rechten Gladio-Netzwerke in Europa sympathisieren nicht mehr mit der NATO wie die alte Gladio-Generation, sondern mit Russland.
  • Welches Motiv hat der Islamische Staat wirklich? Er benötigt Attentate um im Gespräch zu bleiben und eine Anziehungskraft auszuüben auf mögliche Rekruten. Allerdings befindet sich der IS im Zusammenbruch. Es ist dem IS nie gelungen, sich über den Status eines nirgendwo anerkannten Proto-Staats hinauszubewegen. Nun geht man davon aus, dass die IS-Kämpfer verstärkt als Flüchtlinge getarnt nach Europa ziehen, allerdings ist diese Taktik genausowenig erfolgsversprechend wie der gescheiterte Terrorstaat.
  • Handelt es sich um einen weiteren labilen Menschen, dessen islamischer Glaube eingeschlafen war und durch radikale Kontakte oder radikales Propagandamaterial wieder aktiviert und ins Extrem getrieben wurde? Die letzten großen Terroristen der vergangenen Jahre verkehrten in Schwulen-Bars, hatten lange ihren Glauben nicht mehr praktiziert und gerieten in eine psychische Krise und Lebenskrise. Der Dschihad wird dann solchen Leuten angeboten als Ausweg, alle vergangenen Sünden zu tilgen und einen sicheren Platz im Paradies zu erhalten. Oftmals ist eine schwer narzisstische oder antisoziale Persönlichkeit gegeben. Die Ermittler werden natürlich prüfen, ob die Verwandten des mutmaßlichen Täters höhere Geldsummen erhielten.
  • Chaos um die Identität des mutmaßlichen Täters. Er soll laut Sicherheitskreisen ein 23-jähriger Pakistani sein, der als Flüchtling vor einem Jahr nach Deutschland gekommen war. Pakistan gilt jedoch nicht als Kriegsland, also ist sein Flüchtlingsstatus fraglich. Da Pakistan eine funktionierende Regierung und Bürokratie hat, ist hoffentlich eine genaue Identifikation möglich. Berichten zufolge habe er mehrere Identitäten in Deutschland benutzt, was bei Migranten/Flüchtlingen leider immer wieder vorkommt. Zuerst hieß es in der Presse, er sei Tschetschene. Da der Angriff auf ein christliches Fest in der Hauptstadt passierte und die Ähnlichkeiten zum Nizza-Anschlag auf der Hand liegen, besteht natürlich der dringende Verdacht, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handelt. Bisher sei der Mann nur als Kleinkrimineller aufgefallen. Bisher ist nichts an die Presse gedrungen, ob möglicherweise pakistanische oder andere Geheimdienste ihn auf dem Schirm hatten.
  • Nach Informationen, die noch nicht letztendlich bestätigt sind, fuhr ein Flüchtling aus einem muslimischen Herkunftsland am Montag Abend einen gestohlenen LKW in den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, tötete dabei 12 Menschen und verletzte 48 weitere. Er ist nun in Polizeigewahrsam. Der mutmaßliche Täter hat den LKW einer polnischen Spedition wahrscheinlich zu diesem Zweck gestohlen und den eigentlichen Fahrer des Fahrzeugs getötet. Erst wenn die Ermittlungen weiter vorangeschritten sind, lassen sich die einzelnen Elemente dieses vorläufigen Bildes bestätigen.
AlexBenesch
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