Vor seinem mysteriösen Tod griff der konservative Polit-Kommentator Andrew Breitbart den Clinton-Vertrauten John Podesta heftig an und machte Unterstellungen, die jetzt im Zuge der Pizzagate-Theorien wieder aufgegriffen werden.
How prog-guru John Podesta isn’t household name as world class underage sex slave op cover-upperer defending unspeakable dregs escapes me.
— AndrewBreitbart (@AndrewBreitbart) 4. Februar 2011
Es verblüffe ihn, so Breitbart, dass Podesta nicht inzwischen weithin bekannt sei als ein „Weltklasse-Vertuscher von Operationen mit minderjährigen Sex-Sklaven“. Bezog sich Breitbart einfach nur auf irgendwelche verbalen Verharmlosungen Podestas im Bezug auf andere Personen aus der Polit-Welt, die in juristische Schwierigkeiten geraten sind? Solche Skandale tauchen immer wieder auf, wie etwa bei Dennis Hastert.
Im Netz wird natürlich jetzt wild spekuliert, dass Andrew Breitbart konkrete Vorwürfe gegen Podesta in dem Tweet erhoben hätte; so als habe Podesta selbst Angelegenheiten mit minderjährigen Sex-Sklaven vertuscht. Fragen kann man den toten Breitbart leider nicht mehr, was er konkret gemeint hatte. Auch ein wieder hervorgekramtes Video, in dem Breitbart eine Schimpftirade in Richtung Podesta ablädt, liefert uns keine handfesten Hinweise:
Podesta blieb während der gesamten Online-Hysterie um seine Person, seinen Bruder und die sogenannten Pizzagate-Vorwürfe um einen Pädo-Ring bei einer Pizzeria in Washington D.C. schweigsam. Der Besitzer der Pizzeria will nun gerichtlich vorgehen gegen die Verbreiter solcher Anschuldigungen.
Wir von Recentr warnen deutlich vor journalistischen Schnellschüssen bei Pizzagate, weil das bisher veröffentlichte Material immer noch viel zu dünn ist und nicht einmal für einen einzigen Durchsuchungsbefehl ausreicht. Auch die Beschuldigten in dem berüchtigten Pädo-Fall in Omaha, Nebraska, attackierten aggressiv mit Verleumdungsklagen diverse Belastungszeugen.
Die Verbreiter von halbgarer Clickbait-Stories, die Sensationen versprechen über Pizzagate und Podesta, scheinen nicht zu begreifen, dass sie sich juristisch höchst angreifbar machen.
Natürlich riecht Breitbarts Tod für Beobachter nach Mord. Am 1. März 2012 verstarb er, nur Stunden vor der geplanten Veröffentlichung von Material, das die Chancen Obamas auf eine Wiederwahl zunichte machen sollten. Die Autopsie habe „Hypertrophe Kardiomyopathie“ ergeben, eine erbliche Herzerkrankung. Ein enger Freund sprach von einem vorherigen Herzinfarkt.
Ein Techniker bei der Pathologie von Los Angeles, der mit Breitbarts Leiche zu tun gehabt haben soll, verstarb Wochen später an einer Blitz-Krankheit, die die Rettungskräfte vor ein Rätsel stellte. Inwiefern er Einfluss hatte auf die Autopsieergebnisse, ist nicht bekannt.