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Compact-Konferenz für eurasische Hirngespinste ist abgesagt

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Kommentar

Die Compact-Konferenz für eurasische Hirngespinste und Solidarität mit Russlands Regime muss abgesagt werden, weil der Veranstaltungsort kurzfristig gekündigt wurde. Geplant waren Auftritte der üblichen neokonservativen Verehrer vom George W. Bushs des Ostens, Wladimir Putin.

Auch als Gäste geplant waren John Laughland und Natalia Narotschnitskaya vom Institut für Demokratie und Zusammenarbeit, eine Denkfabrik mit Sitz in Moskau und Filialen in Paris und New York. Das Institut wird nach eigenen Angaben überwiegend durch Spenden aus Russland finanziert und gilt nach Darstellung der staatlich-russischen Russia Beyond the Headlines als regierungsnah. Narotschnizkaja erhielt ihre Ausbildung am Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen und machte dort 1971 ihren Abschluss mit Auszeichnung. Es handelt sich dabei um das russische Gegenstück zu Harvard und gilt als wichtiges Zentrum für die russischen Geheimdienste.

Bei der Compact-Konferenz in Köln wollten die Redner das Publikum belehren über den Rechtsstaat, Migration, den Ost-West-Konflikt und natürlich über Eurasien, das den Europäern als Vereinigung souveräner Vaterländer verkauft wird, in Russland aber stattdessen geplant wird als „Anschluss“ eines Protektorates durch Moskau.

Dann kündigte aber der Verantwortliche für den Veranstaltungsort den Vertrag kurzfristig, worauf die Compact keine Alternative mehr rechtzeitig finden konnte. Natürlich sind die Putinistas erbost und derjenige, der den Vertrag aufgekündigt hat, bekommt nun Drohungen gegen sich und seine Familie.

Man muss dabei bedenken: Wer sich heutzutage auf der „befreiten“ und „geretteten“ Krim beschwert oder demonstrieren oder Konferenzen abhalten möchte, der erleidet noch viel Schlimmeres. Wer in Russland eine staatskritische Konferenz oder Ähnliches machen will, der ist in höchster Gefahr. Dissidenten wie Nemzow werden dort einfach so auf der Straße erschossen, worauf der Compact-Chefredakteur Elsässer zynisch schreibt:

Welches Motiv sollte Putin haben? Nemzow war bereits politisch tot, man musste ihn nicht physisch töten.  Interessant auch, dass Putin bereits im Februar 2012 angekündigt hat, dass die Opposition einen ihrer eigenen Führer als „Opferlamm“ schlachten wird, um es ihm, Putin, in die Schuhe zu schieben…

Aber wehe, wenn er selbst einmal Gegenwind bekommt und ihm ein Saal gekündigt wird. Oder wenn Linksradikale, die er früher noch mit antideutscher Literatur anheizte, Zettel in seiner Nachbarschaft verteilen, die ihn schmähen. Dann heult Elsässer in seinem Blog darüber, wie ihm und seiner Familie übel mitgespielt wird.

In Russland wird man einfach erschossen oder wegen Meinungsverbrechen angeklagt. Der russische Dissident Garri Kasparow genießt vielleicht noch ein klein wenig Sicherheit durch seine Prominenz und wurde noch nicht abgeknallt, aber er kann kaum noch irgendwo sein Grundrecht auf Meinungsäußerung ausüben, weil immer wieder künstliche Hindernisse geschaffen werden. Gäste seiner Veranstaltungen werden mit Schlägen bedroht, Veranstalter eingeschüchtert, sodass sie unter irgendeinem Vorwand den Veranstaltungsort verweigern.

Weil die Compact schamlose Russenpropaganda macht und den Opfern in Russland anscheinend keine Träne nachweint, hält sich mein Mitleid mit der Compact in Grenzen. Elsässer, der Rotwein-Kommunist, war auch ständig derjenige, der die DDR behalten wollte und eine neue Art von Breschnew-Ära forderte. Elsässer und die anderen Salon-Bolschewisten hatten damals im konkret-Magazin diverse Vorstellungen geäußert, nämlich die Rückkehr zu den „stabilen Verhältnissen des Breschnewismus“, oder der „kubanische Weg“ in die Armut (während die konkret-Schreiberlinge wohl weiterhin bequem in Westdeutschland gelebt hätten), oder Notkredite von Frankreich oder Großbritannien, die die Wiedervereinigung ablehnten. Kein Opfer der DDR-Bürger war den bequemen westdeutschen Kommunisten von dem Magazin „konkret“ offenbar zu groß.

AlexBenesch
AlexBenesch
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