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Führen Mutterschafts-Bonuszahlungen zu soliden Geburtenraten?

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Kommentar

Wir alle zahlen viel zu viel Steuern und freuen uns, wenn wir einen Teil des Geldes in Form von Sozialleistungen zurückbekommen. Der Verwaltungsaufwand der Geldverschieberei frisst jedoch einen erheblichen Teil des Kapitals auf und die Sozialleistungen sind an allerhand Bedingungen geknüpft. Der deutsche Staat meint, mit Kindergeld und Lohnfortzahlung usw. genug getan zu haben, um die Bürger zu motivieren, mehr Kinder zu haben. Funktioniert hat dies jedoch nicht.

Konservative weisen heute gerne lautstark und rechthaberisch darauf hin, dass Russland seinen Bürgern viel Geld auszahlen lässt, wenn sie Kinder bekommen. Dies soll beweisen, dass Russland ein kinderfreundliches/menschenfreundliches Land sei. Ab 2007 gab es tatsächlich ein „Mutterschaftskapital“ von umgerechnet etwa 8.000 € für Frauen, die ein zweites Kind oder noch mehr Kinder bekommen, aber dieses Geld steht erst nach Ablauf von drei Jahren nach der Geburt zur Verfügung und man muss es entweder in die eigene Behausung investieren, in Schulausbildung, in die Krankenkasse oder im Rentenfonds anlegen. Außerdem muss man bedenken, dass das Durchschnittseinkommen in Russland bei nur rund 650€ liegt. Zwar soll das zusätzliche Kindergeld das Existenzminium für Kinder sichern, nichtsdestotrotz sind Babys und Kinder auch damit eine teure Angelegenheit. Wer einen besseren Kindergarten und eine bessere Schule für seinen Nachwuchs will, der muss blechen, vor allem Schmiergeld.

In anderen Ländern gibt es solche Bonuszahlungen auch; deutsche Mütter können ein Jahr bei Lohnausgleich zuhause bleiben. Trotzdem haben diese Maßnahmen nicht zu Geburtenraten von 2.0 oder mehr geführt.

Die Institution Familie in Russland ist in einem desolaten Zustand, die Abtreibungsraten sind hoch, die Lebenserwartung niedrig. Die Bevölkerung Russlands ist erschreckend klein; wenn man die Muslime abzieht, blieben nur ca. 120 Millionen Menschen im flächenmäßig größten Land der Welt. Das Bevölkerungswachstum ist deshalb so schlecht, weil die Leute unter den Umständen keine Kinder haben wollen. Die angesprochenen Sozialgelder sind nur ein verzweifelter Versuch, den Abwärtstrend zu bremsen. Wegen der drohenden Staatspleite wird nun sogar noch mehr an den Familien gespart und die Budgets für Bildung und Gesundheit reduziert.

AlexBenesch
AlexBenesch
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