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KOPP-Autor Ulfkotte schockiert mit Folter-Kommentar zu Nizza

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Kommentar



Es ist zu verrückt: Während der amerikanische Krieg gegen den Terror mitsamt Folter in geheimen Gefängnissen oder bei befreundeten Regimen seit 9/11 zu Recht beklagt wird in den sogenannten „alternativen“ Medien, so werden nun ganz andere Töne angeschlagen über Putins Folterkrieg gegen Islamisten.

Der bekannte Autor Udo Ulfkotte (KOPP Verlag) schockiert nach dem Anschlag im französischen Nizza mit einem heftigen Kommentar:

Wie werden Politik und Medien nach dem jüngsten islamischen Massenmord reagieren? Wahrscheinlich werden sie Lichterketten bilden und gemeinsam rufen »Islam ist Frieden«. Bis zum nächsten Terroranschlag. Die Russen haben einen anderen Weg gefunden, um islamischen Terror zu bekämpfen: Sie beantworten Terror mit Gewalt, Terror und extremen Sicherheitsmaßnahmen. In Tschetschenien hat das offenkundig funktioniert. Und nicht nur in Tschetschenien.

Westliche Regierungen sind also Weicheier, Putin aber der harte Führer, der zeigt wo der Hammer hängt? Was glaubt der Herr Ulfkotte eigentlich, was westliche Dienste zusammen mit befreundeten Regimen seit 2001 so alles widerrechtlich angestellt haben? Passt ihm das gerade nicht ins Argument? Der Text von Ulfkotte klingt wie eine Billigung von dem staatlichen Terror Putins. Besonders dreist ist das im Zusammenhang mit Tschetschenien. Erstens deutet nämlich eine gewaltige Menge Beweise darauf hin, dass Putins Geheimdienste den „tschetschenischen“ Terror in Moskau selbst inszeniert hatten, und zweitens unterdrückt Russland die Tschetschenen seit langer Zeit. Die Russen eroberten die islamisch geprägte Gegend rücksichtslos im Jahr 1864, schlugen einen Aufstand 1877/1878 nieder, erklärten sie 1921 zur „sowjetischen Gebirgsrepublik“, deportierten 1944 zwangsweise insgesamt 400.000 Tschetschenen  in Viehwaggons nach Kasachstan und Mittelasien, und lehnten auch nach 1990 die Soveränität Tschetscheniens ab und schickten Panzer und Truppen dorthin.

Ulfkotte scheint tief beeindruckt von den russischen Methoden zu sein:

Ich erinnere mich daran, dass in den ersten Jahren, als ich regelmäßig in die Kriegsgebiete des Nahen Ostens reiste, im Libanon Diplomaten und andere westliche Ausländer entführt und als Geiseln genommen wurden. Mit Russen haben das die Orientalen im Libanon ein einziges Mal gemacht und dann nie wieder. Während westliche Staaten nach einer solchen Entführung sofort über diplomatische Kanäle Kontakte zu den kriminellen Entführern suchten, diskret Lösegeld und jedwede Hilfe anboten, beendeten die Russen die Entführung ihrer Staatsbürger mit einem klaren Signal, das im Nahen Osten jede Großfamilie versteht: Moskaus Geheimdienst ließ in Erfahrung bringen, aus welchen Großfamilien die Kidnapper stammten, dann eines der männlichen Familienmitglieder entführen und diesem die Hoden abschneiden. Und die wurden der Großfamilie dann mit einer Fristsetzung zur Freilassung der russischen Diplomaten übergeben, verbunden mit dem Hinweis, ansonsten nach und nach die ganze Sippschaft zu kastrieren und das auch öffentlich bekannt zu machen.

Mal abgesehen davon, dass solche kranken Mafia-Methoden in Russland auch gegen das eigene Volk benutzt werden, insbesondere gegen aufmüpfige Bürger, sollte man bedenken, dass Russland auch nach den jüngsten Anschlägen in Nizza zu den Profiteuren zählt. Destabilisierung in Europa, oder gar Bürgerkriegszustände, schwächt den Kontinent und Russland kann sich zunehmend als Ordnungsmacht profilieren.

Putin rette uns? Eine Rettung, wie sich Putin-Fans das vorstellen, gibt es in der Geschichte praktisch nicht. Ostdeutschland wurde von der roten Armee auch nicht gerettet, sondern erobert. Die Schwäche des einen Staates macht sich der andere Staat zunutze.

Putins Dienste zählen zum Kreis der Verdächtigen bei Nizza.

Ulfkotte empfiehlt dass die Franzosen nun schön fleißig die Front National wählen. Der Gründer der FN Jean Marie LePen war früher noch bei der französischen Fremdenlegion und kämpfte im Algerienkrieg um die brutale Kontrolle über die Kolonie. Mehrere französische Zeitungen warfen ihm im Jahr 2000 vor, dass er während seiner Zeit in Algerien vermeintliche oder wirkliche Mitglieder des FLN gefoltert habe. Le Pen hatte dies sowohl 1957 in einer Parlamentsrede als auch 1962 in einem Interview der Zeitschrift Combat erklärt und gerechtfertigt.

Die „alternativen“ Medien in Europa und Nordamerika sind ein verblüffend ähnlicher Moloch, wie ihn Ulfkotte über seine Zeit bei den westlichen Massenmedien beschreibt. Wer zugunsten von Russlands Machtinteressen schreibt, der bekommt Zugang zu Ministern und anderen hochkarätigen Interviewpartnern, der wird eingeladen zu Konferenzen, Reisen und in Gruppen, der wird interviewt auf englischsprachigen russischen Nachrichtensendern und darf dort seinen Blog erwähnen.

2009 schrieb Ulfkotte noch auf KOPP Online: „Russland: Rassenwahn und Sehnsucht nach dem Massenmörder

Mit dem Abgleiten Russlands in die wirtschaftliche Rezession, der Abwertung des Rubels, den steigenden Arbeitslosenzahlen und dem wachsenden Alkoholkonsum steigt eben auch der Fremdenhass. Ein Ende ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Am 28. Dezember 2008 hat der Fernsehsender Rossiya eine Umfrage veröffentlicht. Gesucht wurden die beliebtesten Männer Russlands. Das Ergebnis war peinlich und wurde dann vor der Veröffentlichung mit einigen kosmetischen Tricks manipuliert – denn die Russen wählten den Massenmörder Josef Stalin zu einem der beliebtesten Russen aller Zeiten (Platz drei). Weil Stalin während der Umfrage fast auf den ersten Platz gekommen wäre, hatte man die Stimmfunktion für ihn zum Ende einfach abgeschaltet.

 

Diese Töne gehören wohl der Vergangenheit an.

AlexBenesch
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