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An den Unwettern ist der Mensch eher nicht schuld – aber ganz sicher an deren Folgen

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Helmut Kuntz via EIKE

Deutschland erlebte gerade Jahrhundert-Unwetter mit massivsten Schäden. Sofort überschlagen sich alle „Experten“ und Medien und erzählen dem Bürger, dies wären die sicheren Vorboten des menschengemachten Klimawandels. In der FAZ verkündete der Feuilleton-Ressortchef für die Themen Natur und Wissenschaft, dass es ungeheuerlich wäre, wenn Wissenschaftler sich weiter weigerten, anlässlich der gegenwärtigen Unwetter mit Schwerpunkt in Süddeutschland diese ohne Wenn und Aber als Ausdruck des Klimawandels zu bezeichnen[1] [2] [9] .

FAZ[1]: Der unglaubliche Eiertanz der Meteorologen

Nicht bloß die ungeheuren Unwetter, die Deutschland gerade heimsuchen, beweisen: Der Klimawandel findet statt. Warum reden Meteorologen den Begriff ständig klein?

Nicht messianische Überzeugung hilft, sondern Fakten

Leider bringt der FAZ Feuilleton-Ressortchef keinerlei Belege, sondern verkündet, seine persönliche Meinung reiche zur Belegführung vollkommen aus. Und wer dieser nicht automatisch zustimmt, ist unwissenschaftlich und sehr wahrscheinlich auch ein typischer Donald Trump und AfD-Wähler – einfach Personen mit denen sich Diskutieren, egal über was, sowieso nicht lohnt.

Das mag man glauben oder nicht. Auf jeden Fall ist es ein deutliches Anzeichen des völligen Niedergangs unserer Medien zu amerikanischen und englischen Verhältnissen. Hysterie und Messianismus haben in der Vergangenheit jedoch nie zu sinnvollen Lösungen geführt, weil meistens die Theorien dazu falsch waren. Somit stellt sich aktuell eher die Frage, könnte es nicht wieder so sein?

Es ist immer schwer, bei Bildern wie den aktuellen aus den betroffenen Gebieten daran zu erinnern, dass diese weder „unvorhersehbar“ oder „noch nie dagewesen“ sein könnten. Keinem Betroffenen hilft das. Wer aber Lösungen will, muss Fakten und nicht Emotionen betrachten. Deshalb soll exemplarisch zu Deutschland und dann dem extrem betroffenen Kreis Simbach am Inn gezeigt werden, wie es dort früher mit Überschwemmungen war und was dagegen (Sinnvolles) getan wurde.

Anmerkung: Parallel zu dieser Darstellung hat auch Herr Kowatsch eine über einen Unwetterstandort in Baden-Württemberg verfasst. Beide ergänzen sich und zeigen die gleiche Problematik auf „Hintergründe der Unwetter in Süddeutschland. Vergleich von Braunsbach und Niederalfingen“.

Historische Daten und Klimafakten

Immer wieder muss man in Erinnerung rufen, dass wir aktuell in einem eher ruhigen Klimaabschnitt leben und es in der früher angeblich „naturbelassen schönen“ Zeit wesentlich extremer schwankte. Deshalb ist die Sehnsucht danach mit keinerlei Fakten, sondern ausschließlich ökoreligiös zu begründen.

Auf ZEIT.ONLINE kam ein verblüffend neutraler Artikel: „Ist das jetzt der Klimawandel?“[4]. Darin ist eine aktuelle Grafik der Münchner Rück gezeigt. Aus dieser Darstellung hat der Autor die Daten zu Sturzfluten in eine eigene Grafik umgesetzt (Bild 1). Eine stetige Zunahme oder Trends lassen sich daraus nicht ableiten. Für die globalen Daten gilt dies ebenso (Bild 2).

Bild 1, Daten MuRe Schwergewitterschäden in Deutschland 1980-2015, Teil Sturzfluten[4]. Die Daten Sturzfluten wurden vom Autor aus der Originalgrafik separiert und mit der linearen Trendlinie ergänzt (rote Linie)

Bild 2 [5] MuRe wetterbedingte Schadensereignisse weltweit 1980 – 2014. Mit vom Autor herauskopierten und auf die Grundlinie gesetzten Balken der Gesamtschäden.

Immer wieder muss man dazu auch die historischen Hochwassermarken deutscher Flüsse zeigen. Vielen ist einfach nicht bewusst, dass die wirklichen Katastrophen zu den angeblich wetterfreundlichen, erstrebenswerten vorindustriellen Zeiten stattfanden.

Bild 3 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013. Vom Autor als Grafik anhand von der Stadt Würzburg hinterlegten Daten erstellt. Y-Achse: Pegelhöhe in cm

Bild 4 Hochwasserpegel Köln 1784 – 2013 nach den Daten der Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR vom Autor als Grafik erstellt). Y-Achse: Rheinpegel (m)

Ergänzend Daten der Stadt Nürnberg[12]. An den Jahreszahlen sieht man, wie es in der angeblich so erstrebenswerten, vorindustriellen Zeit mit dem Wetter zuging. Man sieht aber auch, dass katastrophale Hochwasser regelmäßig (ca. im 50-Jahre-Abstand) kamen, die zum „Vergessen“ neigen lassen. Und man sieht, dass „seit Beginn des Industriezeitalters“ keinerlei Zunahme, eher eine Abnahme vorliegt (bei den großen Hochwassern ganz deutlich). Die Datenreihe bricht mit dem Jahr 1956 ab, weil ab dann aufgrund des fertig gestellten Flutüberleiters keine Überflutung mehr vorkam!

Bild 5 Stadt Nürnberg Hochwasserereignisse. Daten der Tabellen in [12] vom Autor als Ereignisgraphik umgesetzt

Die Änderungen der Wassermengen waren auch damals extrem und somit keinesfalls weniger variabel als heute:

[12] Durch das Jahrhunderthochwasser vom 4./5. Februar 1909 musste die Pegnitz eine enorme Wassermenge aufnehmen. Statt den durchschnittlich gemessenen 10-12 cbm/Sekunde flossen 430 cbm/Sekunde durch das Stadtgebiet.

Es änderte sich erst, als man aufgrund des extremen Hochwassers 1909 begann, einen Hochwasser-Überleiter durch Stadt zu planen, der 1958 fertig gestellt war. Seitdem hat Nürnberg keine Hochwasserkatastrophe mehr in der Altstadt erlebt – obwohl der „Klimawandel“ angeblich immer schlimmer wütet. Ähnliches gilt für das benachbarte Fürth. Dort wird konsequent verboten, in das Überflutungsgebiet der Regnitz zu bauen. Die Überflutungen kommen weiterhin* – bleiben aber ohne Folgen.

*Es ist anzumerken, dass der Fürther Oberbürgermeister offensichtlich das lokale und das Weltklima genau verfolgt und daraus der Lokalzeitung folgende Kenntnis mitgegeben hat: „(der Bürgermeister) glaubt, dass Rednitz-,Pegnitz- und Rednitzgrund früher häufiger, länger und regelmäßiger überschwemmt waren als heute“.

Da es sich aber um einen Flutartikel der Lokalzeitung handelte, erlaubte sich der Bürgermeister seine globale Kenntnis nachzuschieben: „Die Welt wird unberechenbarer und bedrohlicher, niemand kann sich sicher fühlen“.

Vielleicht ist es um Simbach am Alpenrand aber anders. Deshalb anbei die Niederschlagsdaten der DWD-Station Simbach in Tagesauflösung. Wer schafft es, daran einen sich stetig verschlimmernden Klimawandel-Starkniederschlag zu erkennen?

Und trotzdem hat genau diese Stadt mit das schlimmste Ereignis getroffen, womit sich die Frage stellt: War die Ursache wirklich der ominöse Klimawandel oder hat der Mensch einen ganz anderen Anteil daran?

Bild 6 DWD-Daten der Niederschlagsmengen Station Simbach ID 4706 von 1981 – 2015 in Tagesauflösung. Lineare Trendlinie zugefügt (rote Linie).

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AlexBenesch
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