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Edathy bejammert sich im Exil; Geheimdienst-Erpresser vermutet hinter Nacktvideo-Produktionen

Datum:

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Kommentar

Der ehemalige Shooting-Star der SPD Sebastian Edathy stellte sich nach langem Medienboykott einem SZ-Interview und zeichnet von sich das Bild eines gebrochenen und vor allem unschuldigen Mannes – ein Graf von Monte Christo der noch nicht aus dem Gefängnis ausgebrochen und noch keinen Schatz gefunden und noch keine neue Identität angenommen hat. Sozial sei er „ausgelöscht“ und hätte oft an Selbstmord gedacht. Ziemlich Pleite lebt er in einem arabischen Land (vermutlich Nordafrika) und versucht vergeblich, ein Buch zu schreiben, trinkt und qualmt und zerfließt in Selbstmitleid. Andere Arbeit? Anscheinend Fehlanzeige.

Wurde ein Leben zerstört, weil er ein paar „harmlose“ Nackt-Videos mit Kindern aus Kanada bestellt hat, die nach deutschem Recht nicht strafbar waren?

„Diese Filme hatten weder etwas mit Posing noch mit Pornografie zu tun.“

Verkauft wurden die Filme von Azov Films in Kanada, gedreht wurden sie jedoch auf der Halbinsel Krim, in Russland und Rumänien. Der einstige Azov-Chef, Brian Way, betrieb eine Art „amazon“ für Kinder-Nacktvideos und verkaufte sowohl digitale Downloads, als auch physische Datenträger. Es gibt Hinweise darauf, dass einzelne Videofilmer in Osteuropa auch härteres Material produzierten und Kinder auch direkt an „reiche VIP-Kunden“ vermittelten. Igor R. beispielsweise landete im Fokus von Ermittlern; er hatte im sowjetischen Militär studiert und ist möglicherweise ein Spion. Die Behörden wurden ebenfalls aufmerksam auf ranghohe ukrainische Politiker, die sich am schwarzen Meer an Kindern vergangen haben sollen, wo auch einige der Azov-Filme gedreht wurden.

Es läge nahe für die Produzenten von Nacktvideos, auch härteres Material herzustellen und für weitaus höhere Preise an vertrauenswürdige Kunden zu verhökern, digital über über das DarkNet oder von Hand zu Hand. Die Vermittlung von Kindern direkt an Kunden verspricht noch höhere Profite und auch die Weitergabe von Kundenidentitäten an Geheimdienste wäre eine einträgliche Geldquelle. Geheimdienste würden sich auch aktiv an solche Film-Produzenten heranwagen um an verwertbare Informationen zu gelangen.

Dummerweise für Brian Way und seine Azov-Kunden entschieden amerikanische und kanadische Gerichte vor wenigen Jahren, dass einige Filme von Azov doch nicht vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt sind. Deshalb erfolgte die Razzia und die Nutzung der Kundendaten für Ermittlungen. In Deutschland waren die Filme an sich zwar nicht strafbar, allerdings reichte der Kauf bereits aus, um zum Ziel von Hausdurchsuchungen zu werden um evtl. weiteres, härteres Material aufzudecken. Welche Filme genau Edathy bestellt hat, ist nicht öffentlich bekannt. Im Angebot waren Titel wie

  • FKK Holidays Special Edition
  • Skating Boys
  • Boy Fights II: Alex vs Vlaviu
  • Boys in the Mud
  • Boys of Europa

US-Ermittler führten Testkäufe durch und bestellten u.a. den Titel “Cutting Room Floor – Vlaviu.” In Gerichtsdokumenten ist beschrieben, wie im Film nackte Jungs in einem Wohnzimmer essen. Es gibt Nahaufnahmen von den Genitalien und gegen Ende stecken sich die Kinder Essensreste in ihre Pofalte.

Immer wieder drangen Akten im Vorfeld der Ermittlungen gegen Edathy durch. Die BILD und die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitierten aus dem Beweismaterial, das gegen ihn verwendet werden sollte: Bildbände wie „Boys in ihrer Freizeit“, „Adam Junior“ und „Buben – in Freiheit dressiert“, geschredderte Zettel mit Beschreibungen, Logdateien seines als gestohlen gemeldeten Laptops die auf einschlägige russische Seiten deuten, Zugriffe auf Bildarchive, sowie angeblich heruntergeladene Videos laut den Gerichtsmitteilungen. Er soll auch mit dem Anonymisierungs-Nezwerk TOR das sogenannte Deep Web oder DarkNet betreten haben. Die Welt spekulierte:

Es gibt Hinweise darauf, dass in seiner Wohnung einst Computer standen, die dort heute nicht mehr zu finden sind. Offenbar hat Edathy Staubspuren nicht weggewischt. Aus den Wänden der zwei durchsuchten Wohnungen hingen noch die Anschlusskabel für nicht mehr vorhandene PCs aus der Wand.

Sein Bundestags-Laptop sei angeblich gestohlen worden. Dem SPIEGEL gegenüber hatte er erklärt, kein Beweismaterial vernichtet zu haben. Offiziell wurden die Ermittlungen gegen Azov-Kunden im November 2013 enthüllt, während alternative Nachrichtenquellen bereits Dezember 2012 darüber berichteten und „Boylover“-Foren bereits 2011.

Denn auch in deutschsprachigen Szeneforen setzten schon frühzeitig juristische Diskussionen über den Fall des kanadischen Versandhändlers ein.
Unter Überschriften wie „Haben Azov-Kunden in Deutschland Hausdurchsuchungen zu erwarten?“ oder „Tipps für Azov-Films-Kunden“ tauschten dort User im Juli 2011 beziehungsweise im Oktober 2012 ihre Informationen und Einschätzungen zur deutschen Rechtslage aus.
taz

Es wurde auch in der Szene empfohlen, spezielle Programme zur wirklich gründlichen Löschung von Dateien zu verwenden oder Computer verschwinden zu lassen. In einem amerikanischen Forum wurde empfohlen:

Einen neuen Computer zu kaufen und den alten wegzuwerfen/zu zerstören ist keine schlechte Lösung. Er [der Anwalt] sagte nicht dass ich das tun soll, aber er meinte dass [die Behörden] nichts in der Hand haben wenn kein Computer da ist, keine DVDs und kein Geständnis.

Edathy suchte Berichten zufolge nach Möglichkeiten, um Spuren von Dateien zu tilgen und ein iPad auf den Auslieferungszustand zurückzusetzen.

Ryan Loskarn, der Stabschef des US-Senators Lamar Alexander, beging Selbstmord, nachdem auf seinen Computern Hardcore-Kinderpornografie gefunden wurde. Die Fahnder kamen ihm auf die Schliche über die Kundendatei von Azov Films. In seinem Abschiedsschreiben gab er an, selbst als Kind missbraucht worden zu sein. Die Behörden hatten seine Tür eingebrochen und seine Behausung in Washington D.C. durchsucht. Ermittler erklärten, Loskarn hätte noch versucht, eine Festplatte über ein Dachfenster auf seinem Dach zu verstecken.

Bruce Downsbrough, der ehemalige CEO der University of Tennessee Foundation, bekannte sich 2013 schuldig, Azov-Filme gekauft und Jungs missbraucht zu haben. George Downsbrough Sr. leitete eine Firma (HRB Singer Raytheon) die Technologie an die NSA geliefert hatte. Nachdem ein wichtiger Pädo-Ring in Nebraska in den Fokus von Ermittlungen gerückt war (Franklin-Fall), soll das Netz nach Tennessee umgezogen sein.

AlexBenesch
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