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Die aus der Öffentlichkeit herausgehaltenen Hintergründe des Terrors

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Kommentar 

Der Fernsehzuschauer und Zeitungsleser fühlt sich außerordentlich gut informiert; schließlich wird er zugeschüttet mit Bildern und Kommentaren zu den Anschlägen in Brüssel. In Wirklichkeit werden dem Publikum die wichtigsten Informationen und Hintergründe vorenthalten. Wichtige Personen in den belgischen und französischen Geheimdiensten mit einer bizarren Vergangenheit haben möglicherweise ihre ganz eigene Agenda und sind nicht unbedingt daran interessiert, islamischen Terror zu verhindern. Gerade die Forderung nach einem einheitlichen europäischen Antiterrorzentrum könnte sich als äußerst fatal erweisen.

Der amerikanische Militärgeheimdienst DIA arbeitete im kalten Krieg zusammen mit der belgischen Einheit SDRA-8, die wiederum zum belgischen Militärgeheimdienst SGR gehörte. Die SDRA8 war ausgebildet in unkonventioneller Kriegsführung und pflegte Verbindungen zu diversen rechten Kampfgruppen, die im Falle einer sowjetischen Invasion aktiviert werden sollten. Dafür unterhielt man geheime Lager für Waffen und Sprengstoff.

Immer wieder wurden Mitglieder dieses sogenannten Gladio-Netzwerks in Verbindung gebracht mit aufsehenerregenden Verbrechen, worauf Akten geschreddert und weitere Maßnahmen ergriffen wurden, um eine parlamentarische Untersuchung zu sabotieren. Der SDRA8 soll u.a. in die folgenden Fälle involviert gewesen sein:

  • Das Attentat auf den Vorsitzenden der kommunistischen Partei Belgiens im Jahr 1950
  • Ein versuchter Staatsstreich der Ultrarechten in den 1970er Jahren
  • Die Spaltung der kommunistischen Partei durch Etablierung einer nationalbolschewistischen Konkurrenz
  • Eine Anschlagsserie der sogenannten Nijvel-Gang in den 80er Jahren

Interessanterweise sind einflussreiche Ultra-Rechte, die mit den Amerikanern im kalten Krieg kooperierten, inzwischen eher an Russland orientiert. Jean Thiriart, der die Spaltung der kommunistischen Partei Belgiens bewirkt hatte, zählt inzwischen zu einem der wichtigsten Vordenker der sogenannten „Neuen Rechten“, die erhebliche russische Kontakte unterhält. Auch der Sohn des ehemaligen französischen Gladio-Chefs DeGrossouvre ist einer der bedeutendsten Autoren der Neuen Rechten. Ausgerechnet diese Neue Rechte profitiert heute von den islamisch motivierten Anschlägen.

Francois de Groussouvre war Oberjägermeister und Verantwortlicher für nationale Sicherheit unter dem französischen Präsidenten Mitterand. Der Präsident hatte einst unter dem faschistischen Vichy-Regime gedient, wechselte dann ins Lager der Résistance.

Francois_de_Grossouvre

Foto: Francois de Grossouvre, Bild unter CC BY-SA 3.0 von Hasting

Einer der bedeutendsten Vordenker der “Achse Paris-Berlin-Moskau” ist ausgerechnet Henri De Groussouvre, Sohn des GLADIO-Chefs Francois de Grossouvre.

Wer ist dieser Grossouvre? Zunächst ein französischer Unternehmensberater in wien. Parvulesco teilt über diesen Herrn mit, daß er “ohne Zweifel zu verantwortlichen Aufgaben in europäischem Maßstab berufen wird, im Kader einer Geopolitischen Gemeinschaft Frankreich-Deutschland-Rußland, die gegenwärtig im Entstehen ist.” – Alexander Dugin und die rechtsextremen Netzwerke, Seite 69

Parvulesco ist ebenfalls ein pro-russicher Eurasien-Fanatiker. Der alte Henri De Grossouvre wird in Verbindung gebracht mit Luc Jouret, Begründer des Sonnentemplerordens, sowie und Jean Thiriart, der kurz vor seinem Tod noch den Eurasien-Chefdenker Alexander Dugin in Moskau besuchte. Der Autor Bruno Fouchereau glaubt, die von Thiriart geleitete nationalbolschewistische Splittergruppe sei ein Element von Gladio gewesen. In einer österreichischen Gladio-Dokumentation werden weitere Verbindungen von Thiriart aufgezeigt.

Mitte der 90er Jahre enthüllte die Zeitung Le Soir, dass die belgischen geheimen Sicherheitsdienste die Gefahr der muslimischen Zuwanderer frühzeitig erkannt hatten und darauf reagierten mit ausschweifenden Abhörmaßnahmen und Anwerbung von Informanten. Wieso sollen wir also heute glauben, dass die belgischen Geheimdienste die Islamistenhochburgen wie Molenbeek nicht penetrieren können?

Es besteht die Gefahr, dass ehemalige Gladio-Kämpfer und rekrutierte Sympathisanten in den heutigen Sicherheitsbehörden Frankreichs und Belgiens ihre eigene Agenda haben. Es nützt ihnen, wenn muslimische Terroristen Anschläge erfolgreich umsetzen.

Es wird eine zentrale, einheitliche europäische Antiterrorbehörde gefordert, die alle Informationen der nationalen Geheimdienste erhält und sämtliche Fäden in der Hand halten würde. Befinden sich allerdings die falschen Leute in dieser Superbehörde, kann dies fatale Folgen für Europa haben.

Russische Geheimdienste benutzten im kalten Krieg immer wieder islamische Terrorgruppen und suchen heute händeringend nach Partnern in Europa. Gelingt es, europäische Geheimdienstler zu rekrutieren, oder zumindest eine zusammenarbeit zu erreichen, ließe sich Europa destabilisieren.

Mehrere Überläufer aus der Sowjetunion, wie u.a. der tschechoslowakische General Jan Sejna boten seit den 1960er Jahren Auskunft über die Beziehung der Moskauer Dienste zum Terrorismus. In den streng abgeschirmten Ostblockstaaten wurden Ausbildungslager errichtet für Gäste aus der ganzen Welt. Für die Sowjets war es keine Schwierigkeit, ihre Agenten von Anfang an gezielt einzuschleusen in die auszubildenden Gruppen. Die CIA hatte im Gegenzug wenig Hoffnung, auch nur in die Nähe der Lager zu kommen.

Sowjetische Ausbildungslager gab es bald in Kuba, Nordkorea, Südjemen, Jordanien, Libanon, Algerien, Libyen und Syrien. Als Ausbilder setzte man gezielt auch islamische KGB-Offiziere aus dem sowjetischen Kasachstan ein. Ganz vorne dabei bei den Kursen: Die palästinensische PLO, die ihr Wissen später auch weitergab an westdeutsche linke Terroristen oder an die Leute des Ayatollah Khomeinis aus dem Iran. KGB-Chef Andropow persönlich betrachtete die Palästinenser als förderlich für Aktivmaßnahmen auf der ganzen Welt.

Der logische Schritt für Russland ist es, stark konservative Gruppen in der EU zu fördern und zu unterwandern, die bereit sind, die Kontrolle beispielsweise über Deutschland zu ergreifen. Deutschland soll letztendlich in die Zwangsjacke einer Ost-Union eingebunden werden. Für die später enttäuschten rechten Revoluzzer, die sich ein souveränes Reich, Adelstitel und Schlösser erwartet hatten, gibt es dann keinen Platz und keine Verwendung mehr, außer vielleicht in Sibirien.

 

AlexBenesch
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