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So zynisch ist die geheime US-Agenda für den Iran

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Der neue Atomdeal mit dem Iran wirkt zwar wie eine Deeskalation, er führt jedoch indirekt zu einer dramatischen Verschärfung der Spannungen in der Region. Teheran hat sich bereit erklärt, das eigene Nuklearprogramm drastisch zurückzufahren, und bekommt im Gegenzug die Sanktionen erlassen. Auf diese Weise kann der Iran seine konventionellen Militärkapazitäten erhöhen, insbesondere die Luftraumverteidigung.

Was die internationalen Inspekteure nicht vermögen, ist eine Überprüfung möglicher iranischer Atom-Forschungsanlagen im Ausland. Es läge beispielsweise im Interesse Moskaus, iranische Forschung auf russischem oder nordkoreanischem Boden zu ermöglichen. Gleichzeitig liefert Russland moderne Flugabwehrsysteme an den Iran. Die wichtigste bisherige Anlage auf iranischem Boden ist Buschehr. Die Verhandlungen hierzu begannen bereits 1990. Der Bau wurde vom russischen Konzern Atomstroiexport durchgeführt, der dem Russischen Atomenergieministerium (Minatom) unterstellt ist. Die Anlage sollte ursprünglich im Laufe des Jahres 2005 in Betrieb gehen. Im Januar 2006 wurde seitens des russischen Konzerns angekündigt, die Arbeiten in Buschehr ungeachtet der Zuspitzungen im Atomstreit fortsetzen zu wollen. An dem Projekt sollen nach unterschiedlichen Angaben 3000 bis 3700 russische Techniker arbeiten.

Destroyed_ReactorBei der Operation Orchard zerstörten 2007 israelische Kampfbomber eine Anlage in Syrien, die ein Kernreaktor gewesen sein soll. Syrische Techniker hätten eng mit nordkoreanischen Experten gearbeitet und der Iran sei mit einer Milliarde Dollar beteiligt gewesen.

Israel hat bereits mehrfach in den letzten Jahrzehnten eigenmächtig Angriffe durchgeführt gegen Atomanlagen muslimischer Staaten und die Obama-Administration erklärte öffentlich, Israel dahingehend nichts vorzuschreiben. Bei einem Auftritt in der ABC-Sendung „This Week“ im Jahr 2009 sagte der damalige Vizepräsident Joe Biden, dass die Obama-Regierung nicht im Wege stünde, falls Israel sich entscheiden sollte, die nuklearen Einrichtungen des Irans anzugreifen.

„Schauen sie, Israel kann für sich selbst entscheiden – es ist eine souveräne Nation – was in seinem Interesse ist und was es festlegt, bezogen auf den Iran und jeden anderen. Die Obama-Regierung kann nicht einer anderen souveränen Nation diktieren, was sie tun kann und was nicht.“

Als man ihn daran erinnerte, dass die USA einen israelischen Angriff verhindern könnten, indem sie die Nutzung des irakischen Luftraums untersagten, sagte Biden er würde „nicht spekulieren“ und sagte darüberhinaus, dass Israel genau wie die Vereinigten Staaten das Recht habe, „festzulegen, was in seinem Interesse ist“. Im selben Jahr berichtete der iranische Sender PressTV, dass Israel Berichte abstreitet, die behaupten dass israelischen Bombern die Erlaubnis erteilt wurde, den saudischen Luftraum für einen Angriff auf die nuklearen Einrichtungen des Iran nutzen zu dürfen, und damit den irakischen Luftraum zu umfliegen. Der Widerruf kam, nachdem nicht namentlich erwähnte israelische diplomatische Quellen der Sunday Times gesagt hatten, dass die Saudis von offizieller Seite her insgeheim zugestimmt hätten, israelischen Kampfjets zu erlauben über das Königreich zu fliegen, um die nuklearen Einrichtungen des Iran zu treffen:

„Die Saudis haben taktisch zugestimmt, dass die israelische Luftwaffe durch den Luftraum fliegt auf einer Mission, die den gemeinsamen Interessen sowohl Israels als auch Saudi Arabiens dienen soll.“

Eine Quelle des israelischen Verteidigungsministeriums hatte bestätigt, dass der Mossad-Geheimdienst sich um die „Arbeitsbeziehungen“ mit Saudi Arabien gekümmert habe. Der frühere US-Botschafter der Vereinten Nationen, John Bolton, sagte es sei „komplett logisch“ für die Israelis, saudischen Luftraum zu nutzen um den Iran anzugreifen. Bolton sagte er habe die Möglichkeit mit saudischen Offiziellen hinter verschlossenen Türen erörtert. Letzte Woche sagte er der Washington Post:

„Keiner von ihnen würde irgend etwas darüber öffentlich sagen aber sie würden sicherlich in einen Überflug einwilligen, wenn die Israelis dies nicht als einen großen Erfolg herausposaunen würden. Die Entscheidung Israels, ob mit militärischer Gewalt gegen Teherans Nuklearwaffen vorgegangen werden soll ist dringender denn je.“

Israel hielt eine größere Luft-Weitstrecken- Militärübung ab – die mehr als 100 F15- und F16- Kampfflugzeuge miteinschloss – als Probe für einen potenziellen Schlag gegen die nuklearen Einrichtungen des Iran, enthüllte The Independent im Juni 2008. Bereits im Februar 2007 wurde enthüllt, dass die Vereinigten Staaten einen „Rückzugsplan“ im Falle eines Angriffs haben. Die BBC berichtete:

„Die US-Notfallpläne für Luftangriffe auf den Iran beschränken sich nicht auf nukleare Einrichtungen und beinhalten den größten Teil der Militärinfrastruktur des Landes. Es ist klar dass eine solche Attacke – wenn befohlen – iranische Luftbasen, Marinestützpunkte, Raketenfabriken und Kommandozentralen zum Ziel hätte.“

Heather Wokusch schrieb 2006 für Common Dreams:

„Die allerentsetzlichste Auswirkung eines US-Angriffs auf den Iran wäre natürlich die potenziell katastrophale Anzahl an Verlusten. Die Oxford Research Group sagte vorher, dass bis zu 10.000 Menschen sterben würden, wenn die USA die iranischen nuklearen Einrichtungen bombardieren sollten, und dass ein Angriff auf den Reaktor Bushehr eine radioaktive Wolke über den Golf schicken könnte. Die USA nutzen Nuklearwaffen, wie die in die Erde eindringende „Bunker Buster“ – Bombe, und radioaktiver Niederschlag würde noch desaströser werden“.

AlexBenesch
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