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Fortschritt des Buchprojekts "2020 – Weltkrieg oder Weltregierung"

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Foto: Shutterstock

Deutschlands Zukunft zwischen den Supermächten

Mein zweites Buch ist in Arbeit und bereits bis auf rund 80 Seiten Inhalt vorangeschritten. Gewöhnliche Bücher zu dem Thema bewegen sich innerhalb der trügerischen Ost-West-Dialektik und meiden eine realistische Strategie für Deutschland. Unterstützen sie unbedingt Recentr!

2020 will die Supermacht Russland ihr ehrgeiziges Rüstungsprogramm im Umfang von hunderten Milliarden Euro abgeschlossen haben. Im selben Jahr will China mit Atomwaffen und Flugzeugträgern endlich den Sprung von einer regionalen Landmacht hin zu einem Global Player geschafft haben. Die USA wollen bis 2020 den technologischen Vorsprung vergrößern, um für immer uneinholbar zu werden, während die EU zu einem einheitlichen Bundesstaat mit eigener EU-Armee mutiert.

China und Russland fürchten, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die USA modernste Superwaffen entwickeln und fortan nicht mehr zu schlagen sind. Sobald China und Russland begreifen, dass ihre Atomwaffen nichts mehr nützen, sind sie hilflos. Ein langfristiges Wettrüsten ist auch keine attraktive Option, da eine reine Ostblock-Wirtschaft ohne westliche Märkte nicht unbedingt stark genug dafür wäre.

Was bleibt ist ein Zeitfenster ab 2020, in dem die zwei Supermächte aus dem Osten in einer Art „Koalition der Willigen“ mit Indien und lateinamerikanischen Staaten im Boot den Westen angreifen könnten, in der Hoffnung, die Frage um globale Dominanz ein für allemal zu entscheiden. Oder alle Supermächte benutzen die Zeit nach 2020 als Schock-Behandlung für die Welt, drohen einen Weltkrieg an und einigen sich nach lange vorher ausgehandeltem Drehbuch in letzter Minute auf eine gemeinsame Weltregierung.

Schätzungen zufolge geben die Chinesen längst genauso viel für ihr Militär aus wie die Amerikaner. Das International Institute for Strategic Studies schätzte in einem Bericht von 2011, dass China innerhalb von 15 bis 20 Jahren gleich stark sein wird wie die USA. Die chinesischen Medien zeigten 2013 offen Grafiken über Schadenseinschätzungen bei Atomwaffenangriffen gegen Seattle und Los Angeles.

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Anstatt sich daran zu erfreuen, dass nun irgendwie ein Machtgleichgewicht entstünde, welches den Militärapparat der USA in die Schranken weist, sollte man dringlichst verstehen, dass der Westen China seit Jahrzehnten dazu einlädt, zu einer ernsthaften Bedrohung zu werden. Der Westen hat sich also genau den passenden Vorwand geschaffen, um als Weltpolizei im Geschäft zu bleiben.

Die allermeisten Polit-Analysten haben große Schwierigkeiten, wirklich einzuschätzen was die Führungscliquen beabsichtigen oder wozu sie imstande sind, oder sie folgen einfach standardmäßig der aktuellen politischen Windrichtung. Lange Jahre war im Westen der Kuschelkurs vorgeschrieben im Hinblick auf Putins Russland und das kommunistische China. US-Präsident Obama machte sich vor wenigen Jahren noch öffentlich lustig über Warnungen vor Russlands imperialistischen Bestrebungen:

„Die 1980er Jahre sind am Telefon und wollen ihre Außenpolitik zurück!“

Dabei war die US-Regierung ganz genau im Bilde darüber, wie das angloamerikanische Establishment seit Jahrzehnten bewusst seine zwei größten Konkurrenten und Feinde aufbaut.

Plötzlich dann der Machtwechsel in der Ukraine, Russlands Eroberung der Krim und der Ostukraine. Auf einmal ähnelte Obamas Außenpolitik der von Ronald Reagan und die Ukraine könnte sich jederzeit in ein Vietnam verwandeln.

Europa machte sich bis vor der Ukrainekrise immer stärker abhängig von russischem Öl und Gas. Es gab ernste Bestrebungen, die EU und die Russische Föderation zu einer Freihandelszone zu machen: Die Süddeutsche Zeitung druckte Putins Plädoyers für einen Wegfall der Visumspflicht, gemeinsame Industriepolitik, gemeinsame Sicherheitspolitik und politische Integration. Die Kanzlerin Merkel und der ehemalige Bundespräsident Köhler sprachen wie aus Überzeugung von einem gemeinsamen Eurasien. Inzwischen fliegt Russlands strategische Nuklear-Bomberflotte regelmäßig die europäische Peripherie ab, ständig jagen die Briten, Finnen, Schweden und Norweger mysteriöse (russische) Uboote, das Baltikum fürchtet sich vor einer Invasion, die Polen rüsten und formen zusätzlich Milizen mit zehntausenden Bürgern, keiner will mehr russisches Gas kaufen, die Ukraine will unter den NATO-Schutzmantel und die EU bastelt sich ihre eigene Armee.

Die westlichen Massenmedien, die sich lange an dem Kuschelkurs mit dem Osten beteiligten, versuchen jetzt, die schockierenden Entwicklungen zu „erklären“. Überrascht seien die westlichen Regierungen angeblich, zu naiv wären sie gewesen, zu optimistisch. Dabei ist das angloamerikanische Imperium in Wirklichkeit eines der langlebigsten seiner Art, gibt den Ton an und denkt weit in die Zukunft voraus. Diese Strategie der Spannung und die künstliche Ost-West-Dialektik müssen unbedingt enthüllt werden, sonst gibt es ab 2020 entweder einen Weltkrieg oder eine unfreie Weltregierung.

Ihr

Alexander Benesch

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