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Die tiefen Hintergründe der Verhaftung von FIFA-Funktionären

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Kommentar

Kaum einer macht sich Illusionen darüber, dass die aktuellen Verhaftungen von ranghohen FIFA-Funktionären und die Anklagen wegen Korruption politisch motiviert sind. Vor wenigen Jahren war es kein Problem, dass Putins Diktatur und Katars Emirat Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 sein würden. Jetzt, in dieser „veränderten Sicherheitslage“, könnte diese Entscheidung durch die Ermittlungen revidiert werden oder zumindest ein deutliches Warnsignal ausgehen.

Es ist eine heikle Gratwanderung der Amerikaner, denn man hat lange öffentlich die Vorwürfe ignoriert, dass Katar Gruppen wie die Hamas und andere Extremisten unterstützt. In Katar befindet sich nämlich eine Luftwaffenbasis namens al-Udeid, in dem das Kommando-Hauptquartier der US-Luftwaffe sitzt. Über diese Basis werden auch Nachschubwege für Irak und Afghanistan gesichert.

Analysten gehen noch nicht davon aus, dass Katar die Wm verlieren wird. Auch wurden keine Anklagen erhoben gegen russische Funktionäre. Allerdings soll laut einem Bericht der Zeitung Sunday Times der britische Geheimdienst MI6 genügend Beweismaterial in der Hinterhand haben, dass Putin seine Oligarchenfreunde angewiesen hätte, versteckt Gelder locker zu machen um den Zuschlag für die WM zu bekommen. Unter den russischen Oligarchen herrscht dementsprechend Entsetzen. Hat man wegen den Sanktionen ohnehin schon Milliarden an Privatvermögen eingebüßt, ist nun zumindest der Finanzplan für die WM in Gefahr. Verschärfen sich die Spannungen in der Ukraine, ist fast garantiert dass die westlichen Nationen das Turnier boykottieren und nicht ausstrahlen würden. Turnier tot, Russengeld futsch.

Die Erwartung ist, zusätzlichen Druck auf Wladimir Putin auszuüben. Denn die reichsten Männer des Landes verlieren immer mehr Reichtum und dürfen, wie auch ihre Kinder, nicht mehr in den Westen reisen für Business, Studium und zum Vergnügen. Alexander Lukashevich, ein Sprecher des russischen Außenministeriums, beschwerte sich dass Washington in Sachen FIFA weit außerhalb der amerikanischen Grenzen gehandelt hätte.

Natürlich ist es kein Geheimnis, dass auch im US-Sport geschummelt wird ohne Ende, sei es bei Olympischen Spielen, im Football, Baseball oder in sonstigen Sportarten. Bereits nach der Vergabe der Fußball-WMs 2018 und 2022 an Russland und Katar berichteten wir über die Kontroverse.

„Die Chance, dass jemals Beweise vorgelegt werden können, wie sich Russland und Katar Stimmen erkauften, tendiert gegen null. Diese Sieger garantieren Verschwiegenheit.“

schrieb nach der Vergabe Jens Weinreich. [1] Wahrscheinlich hat er sich getäuscht.

Zur Beantwortung dieser Frage, ob das so gewesen sein könnte, kann ein Experte aus Katar, der dort im internationalen Fußballgeschäft eine zentrale Rolle spielt und derzeit aktiv bei den Vorbereitungen der WM beteiligt ist, Auskunft geben. Er behauptete gegenüber dem Enthüllungsjournalisten Jürgen Roth im November 2010 bei einem Gespräch in einem Berliner Hotel, drei Wochen vor der Entscheidung, wer nun die Fußballweltmeisterschaft zugesprochen bekommt:

„Die machen am 2. Dezember in Katar eine große Festveranstaltung. Ich bin eingeladen. Da wird die WM 2022 gefeiert. Das ist in drei Wochen. Das wird als Initiative genommen, um Katar neu zu bauen.“

Mohamed Bin Hammam, der Präsident der Asiatischen Fußballkonföderation, ist einer der einflussreichsten Fußballfunktionäre des FIFA-Exekutivkomitees. Der Experte aus Katar erinnert sich an sein Gespräch mit ihm:

„Der sagte mir, ich schenke meinem Scheich (er meinte das Staatsoberhaupt Scheich Hamad Bin Khalifa Al-Thani, den Emir von Katar, d. Autor) die Fußballweltmeisterschaft 2022. Das ist meine letzte Aktion, die ich für mein Land machen kann.“

Ein weiteres Indiz für die These einer Abstimmungsfarce nannte ein ehemaliger führender Mitarbeiter der FIFA, der nicht genannt werden wollte:

„Die deutsche Bundesregierung wusste zwei Tage vorher Bescheid, das hatte mir ein zuverlässiger Informant gesagt.“

AlexBenesch
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