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Fühlt es sich immer noch gut an, ein "Bitcoin-Millionär" zu sein?

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Foto: Shutterstock

Kommentar

Der Investment-Schwadroneur Max Keiser brachte den Höhepunkt des Bitcoin-Hypes auf den Punkt:

Es fühlt sich gut an, ein Bitcoin-Millionär zu sein!

Unter anderem schätzte er, dass ein Bitcoin rund 700.000$ wert sein werde. Haben solche Heilsversprechen im TV sein Portfolio vergrößert?

https://www.youtube.com/watch?v=w3X03KyUYuo&feature=player_detailpage

Wer hat denn wirklich abgesahnt? Rund 100 Insider und eine Handvoll Leute mit Glück, die rechtzeitig das Spaßgeld in Dollars, Euro oder Pfund getauscht haben.

Ein Reibach für die oberen 0.1% also, und das natürlich auf Kosten der naiven Masse an Investoren, die das Geschwätz eines Max Keisers geglaubt haben. Jetzt dümpelt der Tauschwert bei rund 220$ herum, runter von noch knapp 700$ im Juni letzten Jahres, und geht immer weiter auf Talfahrt, trotz all der vielen neuen Bitcoin-Firmen die an jeder Ecke entstehen und noch ein Stück vom Kuchen haben möchten. Max Keisers eigener Versuch eines Bitcoin-Konkurrenten endete in Gespött.

Der Grund, warum es Ende 2013 einen rasanten Anstieg bis auf rund 1100$ gegeben hatte, war anscheinend die Maschinerie der mächtigen Wechselstube von Mt. Gox. Eingeweihte und auch automatisierte Nutzer schoben Ermittlungsergebnissen zufolge Bitcoin hin und her, um den Preis nach oben zu manipulieren. Mt. Gox sagte plötzlich Goodbye und erklärte, hunderttausende Bitcoin ihrer Nutzer seien „gestohlen“ worden. Die Hoffnung liegt jetzt auf der Polizei in mehreren Ländern, um die wahren Schuldigen zu finden.

Die hochoffizielle Bitcoin-Stiftung ist zerstritten und immer wieder lassen hochrangige Aussteiger kein Gutes Haar an ihr: Undurchsichtig, bankrott, unverantwortlich. Einer der fünf Gründer ist im Knast (Shrem), einer war der Boss von Mt. Gox (Karpeles) und einer ist in ein karibisches Offshore-Paradies geflüchtet (Ver).

Die Insider, die vor Jahren einst noch mühelos große Mengen Bitcoin auf ihren PCs errechnen konnten, hoffen auf die Etablierung diverser Hedgefonds, welche die Schwankungen verschleiern, die generiert werden durch das koordinierte Verramschen der Insider-Bitcoin-Vorräte. Schmeißt man nämlich zu schnell den Ramsch auf den Markt, folgt eine Panik. Wird nur ein größerer Player oder werden ein paar mittlere nervös, sinkt der Wert im Laufe weniger Stunden auf ein Haar über Null. Denn dieses Mal gibt es kein Mt. Gox, das fast wie eine Zentralbank eingreift, den Handel und Konten einfriert, um Panik zu bremsen.

Der mysteriöse Schöpfer Nakamoto soll den (durchaus nützlichen) Code geschrieben und ihn Gavin Andresen und einem Haufen Internet-Piraten gegeben haben. Zu Beginn der sogenannten „Free Banking-Ära“ in den Vereinigten Staaten gab es 712 Geldinstitute die ihre eigene Währung herausgaben. Die durchschnittliche Lebensdauer betrug 5 Jahre. Gier und Inkompetenz der Banker ruinierten die Benutzer des Geldes und führten zu mehr Regulierung und staatlichem Einfluss. Auch das darauf folgende Netz der „National Banks“ scheiterte und schließlich kulminierte der Irrsinn in der Zentralbank Federal Reserve.

AlexBenesch
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