Man erhielt inzwischen wichtige Erkenntnisse von den Aufzeichnungen des Cockpit-Stimmenrekorders über den Crash einer Maschine von Germanwings in den französischen Alpen. Die Ermittlungen laufen parallel in mehrere Richtungen und werden möglicherweise nie überzeugend geklärt werden. Vergangene, vergleichbare Katastrophen zeigen die vielfältigen Ursachen, die auftreten können:
1997, Indonesien: Flug 185 von Silk Air, eine Boeing 737 verschwand von den Radarschirmen und stürzte in den Fluss Musi. Das brandneue Flugzeug mit erfahrener Crew verließ urplötzlich die Flughöhe von 35.000 Fuß und begann einen steilen Sinkflug. Der rechte Flügel und Teile des Ruders brachen vor dem Aufprall ab. Die Indonesischen Behörden konnten keine Ursache eindeutig feststellen, die US-Behörden veröffentlichten jedoch einen Bericht, der einen Selbstmord des Piloten nahelegte. Der Cockpit-Rekorder wurde wahrscheinlich von dem Kapitän deaktiviert. Letztendlich wurde auch der Hersteller eines Ruder-Ventils verantwortlich erklärt. Die meisten Trümmer waren in einem Radius von 60 Meter verteilt, andere Trümmer waren Kilometer weit entfernt. Menschliche Überreste waren kaum noch feststellbar und nur sechs Identifizierungen waren möglich.
1990, China: Flug 8301 der China Southwest Airlines wird entführt. Der Entführer verlangt vom Kapitän , nach Hong Kong geflogen zu werden. Nach einem 30 Minuten langen Kreisen und Gerangel im Cockpit versuchte der Kapitän zu landen, berührte eine B-707, traf eine B757 und brach in Flammen aus.
1991, Schweden: Flug 751 der Scandinavian Airlines begann einen Sinkflug und notlandete auf einem Acker. Die Maschine brach in drei Teile, es gab aber keine Toten. Eine unvollständige Enteisung führte dazu, dass Eisbrocken in den Turbinen landeten. Beide Triebwerke fielen aus.
1992, China: Flug 3943 der China Southern Airlines crasht in einen hohen Berg. Eine Fehlfunktion in dem Schub-Hebel führte zu einem Verlust der Kontrolle.
1992 Libyen: Flug 1103 der Libya Arab Airlines kollidiert in der Luft mit einem Bomber der Luftwaffe.
1995, Kolumbien: Flug 965 der American Airlines stürzt in den Berg El Deluvio. Fehlerhafte Kommunikation, mangelnde Ausrüstung und Verwirrung waren die Ursache
1996, Peru: Flug 251 rast in Hügel. Der Pilot gab eine falsche Flughöhe an.
1996, USA: Flug 592 der ValuJet-Linie stürzt in den Everglades ab. Ein Feuer brach in der Kabine und im Cockpit aus. Die Sauerstoffsysteme waren fehlerhaft.
1996, USA: Flug 800 der Trans World Airlines explodiert in der Luft und stürzt in den Atlantik. Die Behörden erklären einen technischen Defekt für verantwortlich. Viele Behörden verhielten sich seltsam, viel Beweismaterial wurde ignoriert oder unter Verschluss gehalten. Gerüchten zufolge handelte es sich um eine irrtümlichen Abschuss durch die Navy oder durch Terroristen
Es ist schwierig, einen Fall zu finden der eine sehr hohe Ähnlichkeit mit dem Germanwings-Flug aufweist. Nichtsdestotrotz muss auch die Möglichkeit eines peinlichen Irrtums untersucht werden, etwas das die Massenmedien lieber vermeiden. Auch der ethnische, religiöse und gesellschaftliche Hintergrund der Piloten kann eine Rolle spielen, die aus Sicht der Politik nicht unbedingt ans Tageslicht gelangen soll.
Liste abgeschossener Flugzeuge in der Zivilluftfahrt
Datum | Flug | Todesopfer | Überlebende | Zusammenfassung des Ereignisses |
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14. Juni 1940 | Kaleva der finnischenAero O/Y | 9 | keine | Abschuss einer finnischen Ju 52/3m ge durch sowjetische Kampfflugzeuge über dem finnischen Meerbusen.[1] |
3. März 1942 | PK-AFV der KNILM | 4 | 5 | Douglas DC-3[2] |
1. Juni 1943 | BOAC-Flug 777 | 16 | keine | Douglas DC-3[3] |
21. Dezember 1948 | ?SA-Flug 584 | 24 | keine | Douglas DC-3[4] |
27. Juni 1955 | El-Al-Flug 402 | 58 | keine | Auf Grund eines Navigationsfehlers geriet eine Lockheed Constellation der El Al in den bulgarischen Luftraum und wurde durch zwei bulgarische MiG-15 abgeschossen. |
21. Februar 1973 | Libyan-Arab-Airlines-Flug 114 | 108 | 5 | Durch einen Navigationsfehler geriet eine Boeing 727 der Libyan Arab Airlines in den Luftraum der von Israel besetzten Sinai-Halbinsel und wurde durch zwei F-4 Phantom II der israelischen Luftwaffe abgeschossen. |
20. April 1978 | Korean-Air-Lines-Flug 902 | 2 | 109 | Durch einen Navigationsfehler und mangelnde technische Ausrüstung geriet eine Boeing 707 der Korean Airlines in das sowjetische Hoheitsgebiet und wurde durch zwei sowjetische Suchoi Su-15 abgefangen und beschossen. Dem koreanischen Piloten gelang trotz schwerer Beschädigung eine Notlandung auf dem zugefrorenen Korpijärvi-See. |
3. September 1978 | Air-Rhodesia-Flug 825 | 38 | 18 | Eine Vickers Viscount der Air Rhodesia wurde von der Rebellengruppe Zimbabwe People’s Revolutionary Army (ZIPRA) mit einer Boden-Luft Rakete abgeschossen. |
2. Februar 1979 | Air-Rhodesia-Flug 827 | 59 | keine | Eine weitere Vickers Viscount der Air Rhodesia wurde von der Rebellengruppe Zimbabwe People’s Revolutionary Army (ZIPRA) mit einer Boden-Luft Rakete abgeschossen. |
1. September 1983 | Korean-Air-Lines-Flug 007 | 269 | keine | Durch einen Navigationsfehler durchquerte eine Boeing 747 der Korean Air Lines den sowjetischen Luftraum. Sie wurde als militärisches Ziel eingestuft und von sowjetischen Jagdflugzeugen in internationalem Luftraum abgeschossen. |
24. Februar 1985 | Abschuss der Polar 3 des Alfred-Wegener-Instituts | 3 | keine | Das deutsche Forschungsflugzeug des Alfred-Wegener-Instituts vom Typ Dornier Do 228 wurde von Streitkräften der Demokratischen Arabischen Republik Sahara mittels Boden-Luft-Rakete abgeschossen. |
6. November 1987 | Air Malawi, 7Q-YMB | 10 | keine | Eine Short Skyvan der Air Malawi wurde nahe der Stadt Ulongwe in Mosambik abgeschossen.[2] |
3. Juli 1988 | Iran-Air-Flug 655 | 290 | keine | Abschuss eines Airbus A300 der Iran Air durch eine Boden-Luft-Rakete eines US-Kriegsschiffs, das sich in iranischen Hoheitsgewässern befand. Die Schiffsbesatzung ignorierte, dass der Transponder des Airbus diesen als Zivilflugzeug kenntlich machte und verließ sich auf ein neues automatisiertes Kampfsystem, das ihn fälschlich als Kampfflugzeugauswies. |
28. Juni 1989 | Somali-Airlines-Flug 41 | 30 | keine | Kurz nach dem Start in Hargeisa wurde eine Fokker F-27 der Somali Airlines von Rebellen abgeschossen. Die Maschine befand sich auf einem Linienflug nach Mogadischu. |
21. September 1993 | Transair-Georgia-Airlines Tu-134 | 27 | keine | Abschuss einer georgischen Passagiermaschine durch abchasische Separatisten mittels einer von einem Patrouillenboot abgefeuerten Boden-Luft-Rakete |
22. September 1993 | Tu-154 der Transair Georgia | 108 | 24 | Abschuss einer georgischen Passagiermaschine durch abchasische Separatisten mittels Boden-Luft-Rakete |
6. April 1994 | Dassault Falcon 50 | 12 | keine | Abschuss der ruandischen Regierungsmaschine beim Landeanflug auf Kigali mit Präsident Juvénal Habyarimana und dem burundischen Präsidenten Cyprien Ntaryamira an Bord. Der Abschuss gilt als Initialzündung für den Völkermord in Ruanda. |
24. Februar 1996 | Cessna Skymaster | 4 | keine | Abschuss zweier US-amerikanischer Flugzeuge (N2456S u. N5485S) der Organisation Brothers to the Rescue durch kubanische MiG-23 bzw. MiG-29 |
10. Oktober 1998 | Boeing 727 der Lignes Aériennes Congolaises | 41 | keine | Eine Boeing 727 der Lignes Aériennes Congolaises wurde in der Demokratischen Republik Kongo durch kongolesische Rebellen mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen |
4. Oktober 2001 | Sibir-Flug 1812 | 78 | keine | Während einer Übung der ukrainischen Marine wurde eine Zieldrohne irrtümlich mit zwei Boden-Luft-Raketen beschossen. Nachdem die Zieldrohne von der ersten Rakete zerstört wurde, suchte sich die zweite Rakete selbständig ein neues Ziel und traf die russische Tupolew Tu-154. |
23. März 2007 | Abschuss einer Iljuschin Il-76 bei Mogadischu | 11 | keine | Eine Iljuschin Il-76 der weißrussischen Transaviaexport Airlines wurde nach dem Start in Mogadischu von einer Boden-Luft-Rakete getroffen und stürzte ab. |
Bei den folgenden Fällen gibt es Hinweise oder Theorien zu einem Abschuss des Flugzeugs:
Datum | Flug | Todesopfer | Überlebende | Zusammenfassung des Ereignisses |
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28. März 1961 | ?SA-Flug 511 | 52 | keine | Eine Iljuschin Il-18 zerbricht in der Luft und stürzt in der Nähe von Nürnberg ab. Laut der Sowjetischen Untersuchungskommision wurde das Flugzeug von der Bundeswehr oder der US-Navy abgeschossen. |
18. September 1961 | Charterflug des UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld | 16 | keine | Eine von der UNO gecharterte Douglas DC-6 der Transair Sweden stürzte im Grenzgebiet zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Nordrhodesien ab. An Bord befand sich der UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld. Es konnte nicht geklärt werden, ob der Absturz durch einen Navigationsfehler, technischem Defekt oder durch einen Abschuss erfolgte. |
30. Juni 1962 | Aeroflot-Flug 902 | 84 | keine | Eine Tupolew Tu-104 der Aeroflot stürzt nach einem unbekannten Notfall an Bord ab. Inoffiziellen Berichten zufolge wurde das Flugzeug versehentlich von einer Rakete getroffen. [5][6] |
3. September 1962 | Aeroflot-Flug 03 | 86 | keine | Eine Tupolew Tu-104 der Aeroflot stürzt kurz nach dem Start ab. Inoffiziellen Informationen zufolge könnte das Flugzeug auch von einer Rakete getroffen worden sein.[7] |
11. September 1968 | Air-France-Flug 1611 | 95 | keine | Eine Sud Aviation Caravelle der Air France stürzte ins Mittelmeer, nachdem die Besatzung ein Feuer in der Kabine gemeldet hatte. Laut einer TV-Dokumentation aus dem Jahr 2011 soll die Maschine durch eine nicht scharfe Standard Missile während einer Übung des französischen Militärs zum Absturz gebracht worden sein.[8] |
27. Juni 1980 | Itavia-Flug 870 | 81 | keine | Ein italienisches Gericht sprach den Angehörigen im Jahr 2011 Schadensersatz zu und bestätigte damit indirekt die Theorie, dass die Douglas DC-9 der Itavia in einen Luftkampf zwischen Kampfflugzeugen der NATO und Libyens geriet, wobei die Maschine durch eine fehlgeleitete Rakete getroffen wurde. Dies widerspricht dem Abschlussbericht des leitenden Unfallermittlers. Demnach wurde die Maschine nicht durch eine Rakete, sondern durch einen Sprengsatz in der hinteren Bordtoilette zum Absturz gebracht.[9] |
8. November 1983 | TAAG-Angola-Airlines-Flug 462 | 130 | keine | Nach dem Start in Lubango stürzte eine Boeing 737-200 der TAAG Angola Airlines ab. Nach Angaben der angolanischen Regierung war die Absturzursache ein technischer Defekt.UNITA-Rebellen gaben an, die Maschine mit Raketen abgeschossen zu haben.[10] |
29. September 1998 | Lionair-Flug 602 | 56 | keine | Die Maschine des Typs Antonow An-24 stürzte wahrscheinlich aufgrund eines Abschusses durch tamilische Rebellen ab. Als verantwortlich gilt Shiwasubramaniam Thillaraj.[11] Die Maschine überflog die Insel Iranatheevu etwa 10 Minuten nach dem Start in Palali und verschwand dann von den Radarschirmen. Das Wrack wurde 2012 entdeckt und wird seit 2013 untersucht.[12] |
9. Januar 2007 | Charterflug der Aeriantur-M Airlines | 34 | 1 | Eine in Adana gestartete Antonow An-26 der moldawischen Aeriantur-M Airlines verunglückte im Landeanflug auf die Balad Air Base im Irak.[13] Eine irakische Untergrundorganisation und ein Augenzeuge gaben an, die Maschine sei abgeschossen worden.[14] |
17. Juli 2014 | Malaysia-Airlines-Flug 17 | 298 | keine | Eine Boeing 777 der Malaysia Airlines stürzte während der Krise in der Ukraine 2014 nahe der ostukrainischen Stadt Tores ab, den Vermutungen verschiedener Experten zufolge durch Abschuss mit einer Boden-Luft-Rakete.[15] Der offizielle vorläufige Untersuchungsbericht sieht Hinweise darauf, dass die Maschine von außen durch zahlreiche Objekte getroffen wurde. Zu Art und Ursprung der Objekte macht er keine Angaben.[16] |