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Hätte französische Luftabwehr notfalls Germanwings-Flug abgeschossen?

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VanderWolf Images / Shutterstock.com

In Deutschland war es nach 9/11 eine heikle juristische Frage: Deckt das Grundgesetz den Abschuss einer von Terroristen entführten Passagiermaschine ab? Die Genehmigung zum Waffeneinsatz (auch bei einem Warnschuss) obliegt im Frieden dem German Air Defence Commander ? einem diensthabenden General. Den Abschussbefehl ziviler Flugzeuge, der bis zum 15. Februar 2006 noch möglich gewesen wäre, hätte im äußersten Fall der Bundesminister der Verteidigung gegeben. Der erste Senat des Bundesverfassungsgerichtes erklärte diesen Abschussbefehl am 15. Februar 2006 für verfassungswidrig.

Ähnliche Überlegungen muss man im Hinblick auf den Germanwings-Flug 9525 anstellen. Nach Informationen der Zeitung „Le Monde“ alarmierte der diensthabende Fluglotse der französischen Flugsicherung (DGAC) um 10:30 Uhr MEZ seine Vorgesetzten, dass kein Funkkontakt zur Maschine mehr bestehe. Nach Angaben der DGAC scheiterten in der Folge auch Kontaktversuche eines Flugzeugs der französischen Luftwaffe und eines Helikopters der Gendarmerie nationale.

Transportministerin Ségolène Royal erklärte laut der britischen Zeitung Independent vor den Medien, dass ein Kampfjet der französischen Luftwaffe am Dienstagmorgen aufgestiegen war, um den Airbus A320 von Germanwings zu erreichen, nachdem der Kontakt zum Cockpit abgebrochen war. Schlimmstenfalls könnte ein Pilot versuchen, ein bestimmtes Ziel zu rammen. Oder aber der Autopilot lenkt die Maschine in Richtung bewohnter Gebiete und ein Absturz droht. In solchen Fällen wäre ein Abschuss naheliegend.

Augenzeugen in den französischen Alpen berichten über zwei Mirage-Abfangjäger. Jemand meint, das Geräusch eines fehlzündenden Triebwerks gehört zu haben. Jemand anderes beschreibt ein Geräusch das an eine Lawine oder einen abrutschenden Felshang erinnert. Das Flugzeug wurde beobachtet, wie es einen Hügel streifte bevor es am Berghang zerschellte.

Eine Frau aus Verlet, drei Kilometer von der Absturzstelle, beschrieb Geräusche wie von einer Lawine oder Explosionen welche Lawinen auslösen sollen, dann flogen „mehrere“ Abfangjäger über das Dorf. Für eine 18-jährige Schülerin hörte es sich an wie ein Erdbeben:

„Der Lärm dauerte so etwa sieben oder acht Sekunden. Dann hörte es auf. Dann war nichts für 15 oder 30 Sekunden. Dann ein zweiter Lärm. Genau wie der erste und er dauerte in etwa genauso lange.“

Das Trümmerfeld wird mit einer Größe von zwei Quadratkilometern angegeben.

AlexBenesch
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