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Copilot Andreas L.: Die posthume Psychoanalyse beginnt – UPDATES

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Kommentar

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Andreas L., der sportliche 27-jährige Germanwings-Copilot, soll das Gesicht des Bösen sein. Dabei sieht er aus wie der typische Deutsche seiner Altersstufe.

Die Spekulationen über die Motive hinter seinem angeblichen, bewussten Versperren der Cockpit-Tür und dem Einleiten eines Sinkfluges drehen sich hauptsächlich um mutmaßliche psychische Probleme. Er habe vor Jahren seine Ausbildung für mehrere Monate unterbrochen, begab sich in Behandlung und musste erneut auf Tauglichkeit geprüft werden. Fortan soll er als Pilot eine Designation besessen haben, die regelmäßige Check-Ups erfordert. Würden wir alle Deutschen aus ihren Berufen entfernen, die in therapeutischer Behandlung waren, klaffte ein Millionenloch im Arbeitsmarkt. Reflexartig konzentriert man sich wegen der mutmaßlich selbstmörderischen Handlungen im Germanwings-Cockpit auf eine depressive Erkrankung, weil dies typischerweise mit Suizid assoziiert wird. Auf einem deutschen Nachrichtensender wurde ein Nachbar anonymisiert gezeigt, der von einem depressiven Vorfall vor circa einem Jahr sprach, ein möglicher Rückfall.

Der Normalbürger kann sich grob etwas unter einer Depression vorstellen und sich auch ein wenig hineinversetzen. Allerdings sprechen Experten im Fernsehen zu Recht davon, dass eine reinrassige Depression normalerweise nicht einhergeht mit 149-fachem Mord. Stattdessen wird eine narzisstische Komponente angesprochen, L. hätte sich möglicherweise nach Enttäuschungen und Frustrationen mit einem großen, grandiosen Knall aus der Welt verabschieden wollen. Narzissmus schließt eine erhebliche Bösartigkeit mit ein und das Verlangen nach Größe, Gefürchtet-Sein, Machtausübung. Zu dem Szenario einer schweren narzisstischen Persönlichkeitsstörung passen allerdings nach dem derzeitigen Kenntnisstand einige Dinge nicht:

  • Es fehlt die Unbeständigkeit in dem Leben von L. Schwere Fälle von Narzissten wechseln oft Karrieren und ihr Umfeld weil sie Scherbenhaufen hinterlassen. L. arbeitete hingegen lange Zeit strebsam und routiniert auf die Pilotenkarriere hin. Der Job erfordert ein hohes Maß an Disziplin, sowie Toleranz gegenüber langweiliger Routine. Der Job bietet nicht das, was ein echter Narzisst vehement sucht, wie Abwechslung, Bewunderung, konstante Bestätigung, Ruhm, Aufmerksamkeit.
  • Es hätte früh und deutlich Kollegen auffallen müssen, dass etwas nicht stimmt. Die Pilotengemeinschaft ist angewiesen auf Teamfähigkeit, Einsichtigkeit bei Fehlern, Unterordnung in Hierarchien etc. Alles Eigenschaften die Narzissten nicht haben. Narzissten halten sich für perfekt und allwissend, sie gestehen keine Fehler ein sondern schieben die Schuld woandershin. Die Lufthansa kann es sich leisten, wählerisch zu sein bei dem nachrückenden Personal. Wenn jemand ein Querulant und kein Teamplayer ist, wird derjenige aussortiert.
  • Es fehlt bislang das Element der Selbstinszenierung. L. soll in den entscheidenden Minuten des Sinkflugs kein einziges Wort gesprochen haben, dabei wäre dies für einen Narzissten die ideale Gelegenheit, sich zu verewigen, sich zu rechtfertigen, seine kruden Gedanken der Welt mitzuteilen. Außerdem flog er gegen einen kahlen Berg und steuerte nicht irgendeine Großstadt an. Wenn er die maximale Auskostung seiner Machtfülle und Selbstinszenierung anvisierte, hätte er einen Flug gewählt der ihm die Möglichkeit gegeben hätte, ein berühmtes Ziel zu zerstören. Er hätte wohl beabsichtigt, eine ganze Weile lang von Abfangjägern verfolgt zu werden um ein viel größeres Spektakel anzurichten. Stattdessen nutzte er bei einer Pinkelpause des Chefpiloten die Gelegenheit, so schnell wie möglich wortlos den Airliner gegen einen kahlen Berg zu rammen. Schwere Narzissten möchten sich in den Köpfen der Welt mit Worten und Tiraden verewigen. Bisher ist nichts Gesichertes bekannt von Selbstinszenierungen in Form von Videos, die L. hinterlassen haben könnte. Ein Abschiedsbrief wurde bei Hausdurchsuchungen nicht gefunden. Die Computer werden noch ausgewertet. Narzisstische Killer wollen erklären und belehren, wie Recht sie haben, wie überlegen sie sind, wie wichtig ihre Taten sind. Sie wollen nicht als depressive und stumme Versager gelten.
  • Es ist bisher nichts bekannt von Menschen, denen er zuvor in seinem Leben geschadet hat. Schwere Narzissten hinterlassen Scherbenhaufen. Sie beuten andere aus und ziehen ihr Umfeld ins Unglück. Flüchtige Bekanntschaften lassen sich zwar meist von dem Charme des Narzissten blenden, allerdings müsste es im engeren Umfeld deutliche Zeichen geben für narzisstisches Verhalten
  • Das Selbstmord-Element passt (noch) nicht in dem Fall. Narzissten verfallen nur dann in tiefste Depressionen und suizidale Gedanken, wenn sie in einer dermaßen heftigen Krise stecken, dass sie mit ihren üblichen Methoden keine Aussicht haben, wieder herauszukommen. Narzissten sind eigentlich Überlebenskünstler, ihr Daseinszweck ist die Beschaffung narzisstischer Nahrung in Form von Bewunderung, Kontrolle und Macht über andere. Fällt eine Quelle narzisstischer Nahrung weg, finden sie schnell neue. Verlassen zu werden, trifft sie schwer, weil diese Grundangst meist alte Wunden aus der Kindheit aufreißt. Allerdings orientiert sich ein Narzisst schnell um, findet neue Beziehungspartner, Bekannte und Karrieren. Falls sich herausstellen sollte, dass L. neben einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung auch noch eine schwere physische Erkrankung wie etwa Krebs hatte, ergäbe sich ein glaubhaftes Szenario, in dem er sich an der Welt rächen wollte und neidisch anderen das nahm, was er selber nicht haben konnte. Narzissten wollen das Objekt ihrer Frustrationen zerstören und für sie sind Menschen meist nur Objekte. Das heißt, die Passagiere, besonders die jungen Passagiere die ihr ganzes Leben noch vor sich haben, wären das Hassobjekt. Die Staatsanwaltschaft erklärte am Freitag, dass „Dokumente medizinischen Inhalts sichergestellt [wurden], die auf eine bestehende Erkrankung und entsprechende ärztliche Behandlung hinweisen.“ Es seien auch zerrissene, den Tattag miteinschließende Krankschreibungen gefunden worden. Laut vorläufiger Bewertung hätte Andreas seinem Arbeitgeber demnach eine bestimmte Erkrankung vorenthalten. Was nun genau von ihm geheimgehalten wurde, ob psychische oder physische Probleme, ist noch nicht öffentlich.

Sam Vaknin beschreibt sehr anschaulich die wirre Logik von narzisstischen Serienkillern:

Schwere Narzissten, die zu Mördern werden, haben ihre eigenen Argumentationsmuster, mit denen sie sich selbst als überlegen und rechtschaffen beschreiben. Sie genießen die Kontrolle über ihre Opfer, die Tatsache dass jene nicht flüchten, ihn nicht verlassen können. Die Passagiere des Germanwings-Fluges waren eingesperrt. Bislang fehlt eine politisch-ideologische oder religiöse Argumentation von L. und er ist auf keiner Extremistenliste. Das braucht es auch gar nicht.

Der sogenannte Virgin Killer strickte sich ein krankes Argumentationsmuster zusammen, laut dem er zu Recht Frauen bestrafe, die ihn nicht beachten. Er würde diese Ungerechtigkeit mit seinen Taten sühnen und außerdem strebe er ein Gesellschaftssystem an, wo außergewöhnliche Wesen wie er über Frauen verfügen können.

https://www.youtube.com/watch?v=gThKOR5FGz4

Der norwegische Terrorist Anders Breivik wurde nach seinem Massaker auf der Insel Utoya von Fachleuten mit einer schweren narzisstischen Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Er wählte eine ihm nahe liegende politische Ideologie, den Kampf gegen Links und den Islam. Seine Tat war feige und er nutzte jede Möglichkeit der Selbstinszenierung aus, darunter ein 1500 Seiten langes Pamphlet.

Narzissmus tritt häufig in Verbindung mit anderen Krankheitsbildern auf, wie etwa Paranoia oder Borderline. Bei Andreas L. hätte dies aber stark auffallen müssen. Möglicherweise ging es bei Andreas L. gar nicht um Depressionen, sondern um Schizophrenie. Das Alter, in dem er seine Ausbildung unterbrach (21) passt zu dem typischen ersten Auftreten des Krankheitsbildes. In diesem Fall hätten Fachleute untersucht, ob man ihn mit Medikamentierung und zukünftigen regelmäßigen Tests wieder arbeitsfähig macht. Bei etwa einem Drittel der Erkrankten bilden sich alle Symptome vollständig zurück, bei ungefähr einem weiteren Drittel kommt es immer wieder zu Krankheitsphasen und beim letzten Drittel der Erkrankten ergibt sich ein chronischer Verlauf, welcher zu einer andauernden Behinderung führt. Schizophrenien können sowohl schubweise als auch chronisch verlaufen, wobei die schubweise Verlaufsform häufiger ist. Ein Schub, also eine akute Krankheitsphase, kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Danach klingt die Krankheit mehr oder weniger vollständig ab, bis nach Monaten oder Jahren ein neuer Schub erfolgt. Nur selten bleibt es bei einem einzelnen Schub.  Der erste Krankheitsschub beginnt typischerweise zwischen Pubertät und dreißigstem Lebensjahr. Prädiktoren für einen günstigen Verlauf sind unauffällige Primärpersönlichkeit, höheres Ausbildungsniveau, gute soziale Anpassung, ungestörte Familienverhältnisse.

Ein weiterer Faktor der zu beachten ist, ist seine Medikamentierung. Ob nun Antidepressiva oder Antipsychotika, Experten weltweit befürchten ein erhebliches Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen. Gerade Amokläufer sind meistens medikamentiert und haben psychiatrische Behandlungen hinter sich. Es ist in höchst unwahrscheinlich, dass die Pharmaindustrie und das Medizinerkartell ernsthaft in die Verantwortung genommen werden, wenn etwas wirklich schief läuft.

Vergessen wir auch nicht die Möglichkeit, dass  Andreas L. die Sache vielleicht nur angehängt wird, weil es allen anderen in den Kram passt. Man wird sehr genau hinsehen müssen, was die Behörden an Details veröffentlichen werden. Falls es sich tatsächlich um eine schwere narzisstische Störung handelte, hätte diese diagnostiziert werden müssen? Was genau macht das Krankheitsbild aus? Hier ist ein Auszug aus meinem Buch „Das Böse entschlüsselt„:

Die klassische Diagnostik der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Obwohl bereits vor einem Jahrhundert Sigmund Freud die Grundzüge der narzisstischen Persönlichkeitsstörung erkannte, obwohl sein Zeitgenosse Gustave Le Bon sogar die gesellschaftliche Dimension und Dynamik des Narzissmus zu untersuchen begann, obwohl einige weitere Wissenschaftler Pionierarbeit geleistet hatten und obwohl diese Zusammenhänge sogar in der Popkultur behandelt wurden, dauerte es eine ganze Weile, bevor das Establishment der Psychologen die Wahrheit widerwillig anerkannte. Erst im Jahr 1980 tauchte die narzisstische Persönlichkeitsstörung offiziell im Diagnostik-Handbuch DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) auf. Inzwischen wird seltsamerweise darüber nachgedacht, den Narzissmus in zukünftigen Versionen des DSM nicht länger als eigenständiges Krankheitsbild aufzuführen, sondern nur noch als Beigeschmack von anderen Störungen wie etwa Borderline oder Paranoia. Verwendet werden nach wie vor klassische Persönlichkeitstests und strukturierte Interviews als Werkzeuge.

Es ist nichts Ungewöhnliches oder Schlechtes daran, ein großes Selbstbewusstsein zu haben, wenn entsprechende Leistungen dahinterstehen, oder auf seine eigenen Interessen zu achten, Bewunderung durch andere zu schätzen, große Pläne zu schmieden oder sich ab und an unrealistischen Fantasien hinzugeben über Erfolg. Erst wenn mehrere solche Wesenszüge krankhaft verzerrt sind und das Verhalten einer Person über einen längeren Zeitraum in verschiedenen Situationen negativ kennzeichnen, spricht man von Narzissmus.

Der größte populäre Irrtum über den Narzissmus ist, dass der Narzisst in sich selbst verliebt ist. Der Narzisst kann nicht lieben und schon gar nicht sich selbst. Er ist vielmehr besessen von einem idealisierten Fantasiebild von sich selbst und braucht für die Aufrechterhaltung dieser Fantasie ständig hohe Mengen „narzisstischer Nahrung“ in Form von Aufmerksamkeit, Bewunderung durch andere Menschen, Geld, Kontrolle, der Möglichkeit andere Menschen zu erniedrigen oder mit Gewalt zu bestrafen, oder Wutausbrüchen, die von der Umgebung erduldet werden müssen.

Er bewertet andere Menschen nach der Menge und Qualität an narzisstischer Nahrung, die sie liefern können. Bekommt er nicht genug Nahrung und sind seine realen Niederlagen im Leben zu groß, gerät er in eine tiefe Krise bis hin zur Auflösung seiner Persönlichkeit und Selbstmordgedanken. Narzissten sind selbstzerstörerisch und ziehen ihre Umgebung mit ins Unglück.
Obwohl der Narzisst von außen betrachtet wirkt, als hätte er ein gigantisches und unerschütterliches Selbstvertrauen, reagiert er äußerst empfindlich auf jede Kritik und jeden Widerspruch, gerät in Rage und verspürt tiefen Hass gegen denjenigen, der es gewagt hat, seine Perfektion in Frage zu stellen. Um gar nicht erst in eine Situation zu gelangen, die ihm unangenehm ist, arbeitet er zielstrebig darauf hin, für sich eine Umgebung zu schaffen, die ihm einen ungestörten Zustrom narzisstischer Nahrung bietet.

Er versucht sich im Showbusiness, oder in der Politik, oder in der Religion, in einem lukrativen Beruf wie Aktienhändler oder in der Industrie. Dabei schauspielert er diverse Rollen, die mit seinem eigentlichen Selbst wenig bis gar nichts zu tun haben, wie etwa den altruistischen Helfer, den weisen Staatsmann oder den rebellischen Helden, der für die Rechte des kleinen Mannes kämpft. Er schummelt sich gerne zum Erfolg, sabotiert Konkurrenten und bringt Kritiker zum Schweigen. Ohne Gewissen keine Hemmungen.

Aber auch in seinem privaten Umfeld braucht er Hörige, Fans und Opfer. Die findet er, indem er seine Umgebung beobachtet und wie ein Raubtier auf günstige Gelegenheiten wartet. Er wählt eine Strategie aus, die auf die Zielperson zugeschnitten ist. Sehnt sich diese nach einer Schulter zum Ausweinen und jemanden, der Verständnis für ihre Probleme hat, spielt er genau diese Rolle. Ist die Zielperson auf Sinnsuche, spielt er den weisen Priester oder Guru der so tut, als kenne er alle Antworten. Braucht die Zielperson Hilfe, erscheint er als Held in der Not. Sucht die Zielperson einen Partner oder gar Ehepartner, heuchelt er Aufmerksamkeit, Liebe und Treue vor. Sobald ein Vertrauensverhältnis, ein intimes Verhältnis, oder Abhängigkeitsverhältnis mit der Zielperson aufgebaut ist, zeigt der Narzisst zunehmend sein wahres Gesicht. Vorbei ist es mit dem geschauspielerten Charme, jetzt zählen nur noch allein seine Bedürfnisse, die gefälligst erfüllt werden müssen. Er
versucht mehr und mehr Kontrolle über sein Opfer auszuüben und zermürbt es mit seinen Beleidigungen, Sticheleien, Wutausbrüchen und seinem anderen unmöglichen Verhalten. Übt das Opfer vermehrt Widerspruch und verweigert zunehmend dem Narzissten die narzisstische Nahrung, verstößt er sein Opfer, das er zuvor ausgiebig benutzt hat und sucht sich ein Neues.

Fehlt es an herausragenden Erfolgen in seiner Biografie, erfindet er einfach welche, um seine Umgebung zu täuschen. Er schmückt sich mit fremden Federn, falschen akademischen Titeln, die er im Internet gekauft hat, oder er plagiiert seine Doktor-arbeit. Um immer im Mittelpunkt zu stehen und alle anderen zu übertreffen, lügt er wie gedruckt über sich, seine Leistungen, seine Erlebnisse und prahlt aufdringlich mit teuren Uhren, Autos und anderen Luxusgütern, die er sich meist gar nicht wirklich leisten kann.

In seinem Kopf bastelt er sich jeden Sachverhalt so hin, dass er Recht hat, glänzt und besonders ist. Passt ein Fakt nicht in dieses Muster, ignoriert er ihn oder erklärt ihn für nichtig. Widerspricht er sich, macht ihm das nichts aus, es sei denn, jemand ande-res wagt es, diesen Widerspruch zu kritisieren. Er käme nie auf die Idee, sich in Therapie zu begeben, es sei denn er hat ein schweres Unglück erlebt, oder eine heftige Niederlage verschuldet. Dann verlangt er vom Therapeuten, wieder so hergestellt zu werden, wie er vor der Krise war.

Das Leid anderer Menschen ist ihm egal, wobei er natürlich sehr gut auch Mitgefühl vortäuschen kann, falls es die Situation verlangt und er einen Vorteil daraus zieht. Er versteht sehr gut, was in anderen Menschen vorgeht, deshalb ist er ein so guter Täuscher. Es handelt sich bei der narzisstischen Störung wahrscheinlich um eine Art geistigen Verteidigungs- und Überlebensmechanismus, der schützen soll vor erdrückenden und bedrohlich starken Gefühlen der Wertlosigkeit, Hilflosigkeit, Sinnlosigkeit, des Verlassen-Werdens, Scham und Schuld. Die echte innere Gefühlswelt und das echte Selbst werden gründlich abgetötet und ersetzt durch das idealisierte Selbstbild, das von niemandem abhängig ist, sich wegen gar nichts schämen muss, immer Recht hat, in jeder Form herausragend und grandios ist, höchst bedeut-sam ist für die Welt, und unbesiegbar.

Hier ist eine ergänzte Liste von Kriterien:

  • Fühlt sich extrem wichtig, grandios und bedeutsam, ohne dass dahinter angemessene Leistungen stehen. Verlangt als jemand ganz Besonderes behandelt zu werden. Übertreibt maßlos oder lügt sogar über eigene Leistungen, erlebte Abenteuer, Fähigkeiten oder Kontakte
  • Ist besessen von Fantasien grenzenlosen Erfolgs, Einflusses oder Schönheit, hat aber oft keine Lust, die entsprechende Arbeit in seine Ziele zu investieren. In seiner unrealistischen Fantasiewelt ist Schummeln völlig in Ordnung, um ans Ziel zu gelangen
  • Hält sich für dermaßen besonders, dass es unter seiner Würde ist, sich mit „gewöhnlichen“ Menschen abzugeben. Er ist eine Promi-Hure und sucht immer den Kontakt zu einflussreichen Figuren
  • Benötigt ein exzessives Maß an ständiger Bewunderung, Aufmerksamkeit und Zuspruch. Wenn er keine Bewunderung bekommt, reicht es ihm auch, wenn er stattdessen gefürchtet ist. Gar nicht beachtet zu werden, ist sein Albtraum
  • Hat ein übersteigertes Anspruchsdenken. Meint, ihm stünde ständig die Erfüllung seiner Ansprüche zu, und das natürlich sofort. Erwartet ständig und überall Vorzugsbehandlung. Gerät in Rage, wenn er wie jeder andere auch behandelt wird.
  • Ist übermäßig ausbeuterisch; benutzt andere Menschen und wirft diese weg, sobald sie nicht länger von Nutzen sind, oder aufmüpfig werden.
  • Mangel an Empathie, unfähig oder unwillig sich in andere Menschen hineinzuversetzen und deren Wünsche, Gefühle, Entscheidungen und Bedürfnisse anzuerkennen.
  • Ist extrem neidisch und eifersüchtig, möchte die Objekte zerstören, die er nicht haben kann.
  • Arrogantes Verhalten, als sei er allwissend, allmächtig, immun, über dem Gesetz. Attackiert jeden, der dieses Verhalten und das Fantasie-Selbstbild in Frage stellt.

Bessere Persönlichkeitstests haben rund 600 einzelne Fragen und bemerken im begrenzten Umfang Manipulationsversuche. Die Wirksamkeit von Fragebögen wird zunehmend in Frage gestellt und es bietet sich eine Konvergenz an mit Forschungen aus der Neurologie und der Genetik.

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