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Die 6 wichtigsten, unterschiedlichen Szenarien für den Absturz

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InsectWorld / Shutterstock.com

1. Technischer Fehler

Zu Recht wird gemahnt, dass technische Ursachen für den Absturz noch nicht ausgeschlossen sind. Es müsste aber nicht nur ein fataler technischer Fehler in einem der sichersten Flugzeuge der Welt, gewartet von einer der zuverlässigsten Fluglinien der Welt aufgetreten sein, sondern dies müsste genau dann passiert sein, als ein Copilot alleine am Steuer saß, der psychisch und physisch total am Ende war. Das technische Problem hätte den Copiloten dazu bringen müssen, aus Versehen den Sinkflug einzuleiten UND auch noch den Sperrknopf zu betätigen um die restliche Crew vom Cockpit auszuschließen. Oder das technische Problem hätte gleichzeitig den Copiloten handlungsunfähig gemacht, einen Sinkflug eingeleitet UND das Cockpit versperrt. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt eine Haaresbreite über Null. Unmittelbar nach dem Crash wurde zwar vereinzelt gemeldet, dass die beschädigte Hülle des zweiten Flugschreibers gefunden worden war, allerdings kann man solche frühen Meldungen in dem Chaos an Informationen in verschiedenen Sprachen nicht in Gold aufwiegen. Es kann sich um Hörensagen und Irrtümer halten. Außerdem könnte der zweite Flugschreiber sehr bald gefunden werden. Boden-Radarstationen haben ebenfalls Echtzeit-Positionsdaten der ADS-B-Transponder aufgezeichnet, deshalb bleibt nicht viel Spielraum für nachträgliche Manipulationen an den Flugschreibern.

2. Versehentlicher Abschuss oder Kollision mit einem Kampfjet

Es sind in der Vergangenheit immer wieder versehentliche Abschüsse von Passagiermaschinen durch militärische Kräfte sowie unbeabsichtigte Kollisionen mit Kampfjets aufgetreten. Neue Abfang-Raketensysteme können fehlerhaft sein oder falsch bedient werden, Verkettungen von technischen und menschlichen Fehlern geschehen. In Frankreich gibt es einen solchen Fall mit einem Airliner der Air France aus dem Jahr 1968. Der stürzte fast genau dort ins Mittelmeer, wo der Sinkflug des Germanwings-Flugs begann. Eine Vertuschung startete unmittelbar nach dem Vorfall. Allerdings ist es im Jahr 2015 weit schwieriger, einen solchen Vorfall unter den Teppich zu kehren als 1968. Bei einem Unfall wäre die französische Regierung gezwungen, blitzschnell eine Vielzahl an Individuen und Behörden aus mehreren Ländern für eine Vertuschung zu rekrutieren. Außerdem hätten wir wieder die Verkettung von höchst unwahrscheinlichen Zufällen. Genau dann, wenn ein durchgeknallter Copilot am Steuer sitzt, genau bei dieser Maschine, soll das Militär aus Versehen einen schweren Fehler machen. Es wäre fast unmöglich, all die bekannten Fakten über Lubitz, all die aktenkundigen Behandlungen von verschiedenen Ärzten in verschiedenen Kliniken über die Jahre, alles was wir wissen, einfach nachträglich zu erfinden.

Das Trümmerfeld ist zwar recht groß (2 Quadratkilometer), aber die Mehrheit der Trümmer scheint auf einem überschaubaren Fleck (maximal 200 Meter) zu liegen. Die Pulverisierung des Flugzeugs ist auch überhaupt nicht außergewöhnlich bei einem derartigen Crash. Tests in Zeitlupe gefilmt zeigen dies recht deutlich.

https://www.youtube.com/watch?v=l7eI4vvlupY

3. Bewusster Abschuss um zu vermeiden, dass die entführte Maschine in bewohnten Gebieten runtergeht

Prinzipiell ist denkbar, dass jemand wie Lubitz versuchen würde, seine Tat so spektakulär wie möglich zu gestalten und die Kontrolle und Macht im Cockpit so stark wie möglich auszukosten. Stattdessen flog er laut den Auswertungen des Cockpit Voice Recorders und der bekannten Telemetriedaten wortlos so schnell wie möglich gegen einen Berg. Die französische Regierung schickte Abfangjäger los, sobald der nicht genehmigte Sinkflug und der Abriss der Funkverbindungen begann. Daran ist an sich nichts ungewöhnlich. Nachrichten zitierten zwar Augenzeugen, allerdings nur kurz und fragmentiert. Niemand hat bislang Aufnahmen von Handykameras oder Ähnliches. Es ist noch (!) nichts Handfestes an diesen Aussagen, da die Personen nicht eindeutig bestimmen oder beschreiben können, welche Geräusche sie gehört haben, ob nun Airliner oder Abfangjäger. Der Hall in den Bergen macht die Zuordnung noch schwieriger. Eine Passagiermaschine abzuschießen ist sehr leicht, rechtlich aber umstritten. In Deutschland beispielsweise ist es seit 2006 verboten.

4. Entführung durch andere Personen als die Piloten

Es gibt eine Theorie, dass Terrorwarnungen im Vorfeld von europäischen Behörden nicht ausreichend genug nachgegangen wurde. Iraner an Bord hätte die Maschine entführt, die französische Luftwaffe dann das Flugzeug abgeschossen. Die Story um Lubitz sei nachträglich erfunden worden. Mit der Entführung hätten die Verhandlungen mit dem Iran torpediert werden sollen. Klingt wie ein spannender Krimi, es fehlen aber derzeit substanzielle Belege. Außerdem würde eine Entführung durch Iraner den westlichen Verhandlungspartnern exorbitante Vorteile verschaffen und der Vorfall könnte erneut benutzt werden, um die Freiheit der Bürger zu beschneiden.

5. Die Tat eines einsamen Verrückten

Die meisten Menschen wissen nichts über die narzisstische Persönlichkeitsstörung und können sich deshalb nicht erklären, wie ein Einzelner solch eine Entscheidung treffen kann. Lubitz als jemand mit einer schweren Persönlichkeitsstörung ist derzeit mit Abstand das solideste aller Szenarien. Als die ersten Meldungen eintrafen über die Auswertungen des Cockpit-Rekorders, konnte man noch verhältnismäßig skeptisch sein. Dann aber kamen nach und nach die fehlenden Puzzleteile. Wie auf Recentr vermutet wurde, hatte Lubitz neben psychischen auch erhebliche körperliche Probleme. Allem Anschein nach Augenprobleme, die eine Arbeitsunfähigkeit und sogar Erblindung mit sich bringen konnten. Zudem soll seine getrennte Freundin schwanger gewesen sein und ihm drohte die Einweisung in die Psychiatrie. Narzissten sind normalerweise Überlebenskünstler, fallen aber bei nicht mehr zu managenden Krisen in suizidale Starre und erleben irrationale Wutausbrüche und wollen Rache an der Welt nehmen. Das wichtigste Beweismittel ist eine Audioaufnahme. Wer diese kontrolliert, kontrolliert die Ermittlungen und dies sollte ein gesundes Maß an Misstrauen erwecken. Allerdings ließen sich die bekannten, aktenkundigen Fakten über Lubitz aus vielen verschiedenen Quellen nicht einfach im Nachhinein erfinden. Im Cockpit gibt es mehrere Mikrofone und demnach mehrere Tonspuren, deshalb soll auch das Atmen von Lubitz zu hören sein. Auf youtube kursieren mehrere Videos, die Teile der Audioaufzeichnung zeigen sollen, die Echtheit dieser Videos ist aber zu bezweifeln. Mit Lubitz als Täter trägt er zwar die Hauptschuld, nichtsdestotrotz hat dies immer noch weitreichende Konsequenzen für die Behörden und die Lufthansa.

6. Nebenwirkungen der Medikamentierung

Es wurden vorläufigen Informationen zufolge mehrere Behälter mit Psychomedikamenten in der Wohnung von Lubitz gefunden. Wahrscheinlich Stimmungsaufheller und sogenannte Stimmungsstabilisierer. Trotzdem kippte seine Stimmungslage. Experten weltweit befürchten ein erhebliches Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen. Gerade Amokläufer sind meistens entsprechend medikamentiert und haben psychiatrische Behandlungen hinter sich. Es ist in höchst unwahrscheinlich, dass die Pharmaindustrie und das Medizinerkartell ernsthaft in die Verantwortung genommen werden, wenn etwas wirklich schief läuft.

Weitere Überlegungen

Es gibt wie immer bei solchen Ereignissen wilde Gerüchte und spektakuläre Ideen, die hauptsächlich möglichst viele Klicks und Aufmerksamkeit einbringen sollen, mit der Realität aber wenig zu tun haben. Lubitz als Opfer von CIA-Bewusstseinskontrolle liest sich zwar spannend, es gibt aber noch nichts was darauf wirklich hindeutet. Nicht einmal ein vernünftiges Motiv lässt sich konstruieren. Ein Absturz, verursacht durch einen programmierten Lubitz im Cockpit, lässt sich für keine überzeugende Agenda ausnutzen. Er war nicht politisch, nicht religiös.

Der CERN-Forschungsreaktor soll nach Meinung mancher den Absturz verursacht haben. Beweise? Null. Es gab viele andere Lininemaschienen zum selben Zeitpunkt der Region, die nicht abstürzten. Dann wird es wohl wieder Behauptungen geben, das ganze sei komplett inszeniert, alles sei erfunden, die Opfer nur Schaupieler oder erfundene Personen. Wer dann noch anhand nichtssagender Fotovergleiche behauptet, die Opfer seien die gleichen wie bei vergangenen Abstürzen und nur Krisenschauspieler, dem ist Aufmerksamkeit sicher. Es ist enorm wichtig, bei Analysen auf dem Boden der Realität zu bleiben und Wahrscheinlichkeiten zu bemessen. Einfach alles aus den Massenmedien und Behörden für falsch zu erklären, gleichzeitig aber einzelne undeutliche Stellen aus Berichten der Massenmedien als harte Beweise zu bezeichnen, ist bestenfalls inkompetent und schlimmstenfalls ein Zeichen für Realitätsverlust.

AlexBenesch
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