spot_img

So grausam, verantwortungslos und geldgeil war der Entdecker der Impfungen

Datum:

Kommentar

Nein, werter Leser, ich bezweifle nicht nicht die Existenz von Krankheitserregern. Nein, ich bin kein Esoteriker, sondern ein starker Esoterik-Kritiker. Nein, ich nehme keine Globuli, ich halte Bachblüten für nutzlos und ich bin nicht technologiefeindlich. Nein, ich befürworte kein MMS und keine germanische Medizin. Ich weiß, dass abseits des etablierten Medizinkartells so mancher Irrsinn grassiert.

Dennoch halte ich es für notwendig, angesichts der aktuellen Masern-Hysterie die im Moloch Berlin begann und sich medial auf die ganze Republik ausbreitet, auch über den Irrsinn der Säulenheiligen der Pharmaindustrie aufzuklären. Nehmen wir das Robert-Koch-Institut, welches nun mächtig trommelt und am liebsten die Republik zangsmedikamentiert sehen will.

Der Namesgeber des Instituts betrieb dank Steuergelder wichtige Forschungen, leitete aber auch inkompetente und grausame Menschenversuche in Konzentrationslagern und war, was das Geschäft anbetraf, ein geldgeiler Hochstapler.

Sein angebliches Wunder-Impfmittel gegen den von ihm entdeckten Tuberkulose-Erreger hieß „Tuberkulin“ und er wollte damit stinkend Reich werden. Die Öffentlichkeit hatte euphorisch auf die Entdeckung des Erregers reagiert, weil sie damit die Hoffnung auf ein Heilmittel verband. Bis dahin war mit Chinin für Malaria nur ein einziges wirksames Heilmittel für eine Infektionskrankheit bekannt. Die Zusammensetzung hielt Koch geheim wie einen Hexentrank. Die Öffentlichkeit musste auf den großen Namen vertrauen und reagierte enthusiastisch. Koch wurde das Großkreuz des Roten Adlerordens verliehen. Der Sozialhygieniker Alfred Grotjahn hat beschrieben, wie Tuberkulin in Greifswald eintraf:

„Auch für Greifswald kam endlich der große Tag, an dem in der inneren Klinik die ersten Impfungen mit Tuberkulin vorgenommen werden sollten. Es wurde begangen wie etwa eine Grundsteinlegung oder eine Denkmalsenthüllung. Lorbeerbäume bildeten den Hintergrund, von dem sich Ärzte, Schwestern und Patienten in schneeigem Weiß und der Chef in schwarzen Bratrocke abhoben: Festrede des Internisten, Vollzug der Impfungen an auserwählten Kranken, donnerndes Hoch auf Robert Koch!“

Dummerweise war die Impfung so nutzlos, wie es Globuli oder Bachblüten oder Gesundbeten sind. Dafür recht gefährlich.

Koch versuchte, aus seiner Entdeckung kommerziellen Gewinn zu schlagen, was ihm, der er mit staatlichen Mitteln an einem staatlichen Institut geforscht hatte, übel genommen wurde. Vom Kultusministerium forderte er ein eigenes Institut ausschließlich zur Produktion von Tuberkulin und veranschlagte den jährlich zu erwartenden Gewinn auf 4,5 Millionen Mark. Auch deutete er an, dass ihm bereits Angebote aus den USA vorlägen.

Regeln für Arzneimittelversuche existierten damals noch nicht. Nach Angaben von Koch hatte er das Medikament an Tieren erprobt; allerdings konnte er später die angeblich geheilten Meerschweinchen nicht vorweisen. Dass Menschen viel empfindlicher mit Fieber, Gelenkschmerzen und Übelkeit auf Tuberkulin reagierten als seine Versuchstiere, beunruhigte ihn nicht. Unter anderem testete er Tuberkulin an seiner Geliebten und späteren zweiten Ehefrau, der damals siebzehnjährigen Hedwig Freiberg. Sie berichtet in ihren Erinnerungen, dass sie nach den Worten Kochs „möglicherweise recht krank“ werden könne, „sterben würde ich voraussichtlich nicht“. Meine werten Damen: Rennen sie weit und schnell wenn ihr geldgeiler Promi-Ehemann an ihnen herumexperimentieren will.

Nachdem Tuberkulin auf dem Markt war, häuften sich in der Fach- und Publikumspresse zunächst Berichte über Heilerfolge, dann folgten erste Meldungen von Todesfällen. Sie wurden noch nicht allzu ernst genommen, weil die Ärzte immerhin mit schwerkranken Patienten experimentierten. Rudolf Virchow gelang es jedoch, bei der Obduktion von Leichen nachzuweisen, dass Tuberkulin die Bakterien nicht abtötete und latent vorhandene Bakterien sogar aktivierte. Robert Koch sah sich gezwungen, die Zusammensetzung seines Geheimmittels aufzudecken, wobei sich herausstellte, dass er selbst nicht genau wusste, was es enthielt. Es handelte sich um einen Extrakt aus Tuberkelbazillen in Glycerin, auch konnten tote Tuberkelbazillen nachgewiesen werden.

Koch ließ sich vom preußischen Kultusminister beurlauben und fuhr nach Ägypten, was ihm als Flucht vor der deutschen Öffentlichkeit ausgelegt wurde. Im Preußischen Abgeordnetenhaus fand im Mai 1891 eine erregte Debatte statt. Koch blieb weiterhin vom Wert seines Heilmittels überzeugt und präsentierte 1897 ein abgewandeltes Tuberkulin, das als Therapeutikum aber ebenfalls wertlos war. Dies und zahlreiche andere Indizien weisen darauf hin, dass Koch nicht einen „Tuberkulinschwindel“ begehen wollte, wie ihm damals häufig vorgeworfen worden ist, sondern er sich selbst getäuscht hatte.

Der Medizinhistoriker Christoph Gradmann hat rekonstruiert, wie Tuberkulin nach Ansicht von Koch funktionieren sollte. Demnach tötete das Mittel die Bakterien nicht ab, sondern löste eine Nekrose des tuberkulösen Gewebes aus, wodurch die Tuberkelbazillen sozusagen „ausgehungert“ wurden. Diese Vorstellung lag damals wie heute außerhalb üblicher medizinischer Theorien.

Die Farbwerke in Frankfurt/Höchst, vormals Meister Lucius & Brüning AG (die spätere Hoechst AG), kauften die noch reichlich vorhandenen Tuberkulin-Bestände auf. Später stieg die Firma unter der Leitung des Koch-Schülers Arnold Libbertz auch in die Produktion ein. Hoechst fusionierte 1925 mit anderen Unternehmen zur berüchtigten I.G. Farben.

Kochs Menschenversuche in „Konzentrationslagern“

Die deutsche Öffentlichkeit reagierte seit dem Tuberkulin-Skandal auf Arzneimittelversuche am Menschen empfindlich, außerdem mussten Probanden seit 1900 aufgrund einer „Anweisung an die Vorsteher der Kliniken, Polikliniken und sonstigen Krankenanstalten des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten“ ihre Einwilligung zu Arzneimittelstudien geben. Deswegen wich Koch – wie auch zahlreiche Kollegen in der deutschen, britischen und französischen Tropenmedizin – auf die Kolonien aus, um Arzneimitteltests an Einheimischen ohne deren Einwilligung vorzunehmen.

Koch experimentierte mit verschiedenen Arsenpräparaten, wobei er sich auf Anregung von Paul Ehrlich besonders auf Atoxyl konzentrierte. Kurzfristig besserten sich die Symptome unter der Therapie, längerfristig gelang es ihm jedoch nicht, die Parasiten aus dem Blut zu beseitigen. Koch steigerte die Dosen bis auf 1 Gramm, gespritzt in Abständen von sieben bis zehn Tagen. Die Behandlung war sehr schmerzhaft und rief Schwindelgefühle, Übelkeit und Koliken hervor. Als schließlich sogar noch irreversible Erblindungen und auch Todesfälle auftraten, ging Koch mit der Dosis wieder zurück. Zahlreiche Patienten – die von den deutschen Ärzten auf britischem Kolonialgebiet nicht zwangsinterniert werden konnten – flohen vor der Behandlung.

Weiter empfahl er, in verseuchten Orten Reihenuntersuchungen vorzunehmen, die Infizierten „herauszugreifen“ und in „Konzentrationslagern“ zu versammeln. Obwohl Atoxyl offensichtlich unwirksam und hochtoxisch war, hielt Koch an diesem Mittel fest. Dahinter stand das Konzept, ganze Populationen zu behandeln, obwohl der einzelne Kranke von der „Therapie“ nicht profitierte und schlimmstenfalls erblindete.

Tatsächlich sind nach der Abreise Kochs drei Schlafkrankenlager mit über 1.200 Patienten eingerichtet worden. Heilerfolge gab es keine. An den veröffentlichten Statistiken fällt die extrem hohe Zahl in der Kategorie „Abgang“ auf – die Patienten hatten sich durch Flucht entzogen. In diesen Lagern wurden auch noch weitere Präparate wie Arsenophenylglycin undArsphenamin, die aus dem Labor von Paul Ehrlich geliefert wurden, erprobt. Hierbei kam es zu weiteren Todesfällen. Nach einer Publikation in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift wurden solche Versuche vom Reichskolonialamt untersagt, und nach 1911 wurden die meisten Lager und Stationen in Deutsch-Ostafrika aufgelöst. Die brutalen Methoden, mit denen Schlafkranke zur selben Zeit in Togo zwangsbehandelt wurden, gehen nicht auf Robert Koch zurück.

wikipedia-Zitate unter Creative Commons

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Covid und die Zukunft der Biosicherheit

Neue Auflage von 2024, Softcover, 306 Seiten Klicken Sie hier für das Buch im Recentr Shop Die verschiedenen Staaten wussten...

Neue erweiterte Version von „Das Böse entschlüsselt“

Die neue, erweiterte Version von "Das Böse entschlüsselt" von 2024: Klicken Sie hier für das Buch im Recentr Shop Die...

10% Rabatt auf ausgewählte Vorräte bis 17. März 2024 im Recentr Shop!

Der Rabatt wird im Warenkorb automatisch abgezogen! LINK: Vorräte im Recentr-SHOP

Recentr LIVE (12.03.24) ab 19 Uhr: No-Brainer

Die erweiterte, dritte Version von "Das Böse entschlüsselt" ist erschienen. Außerdem gibt es einen Recap der letzten Sendung...