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Antwort auf den "Brief an den Impf-Skeptiker" in Focus Online

Datum:

Foto: Shutterstock

Die „Chefkorrespondentin“ Martina Fietz tönt in ihrem „Brief an den Impf-Skeptiker“ in Focus Online:

„Du bist nicht alternativ oder modern, sondern dumm“

Frau Fietz, ich bin Impf-Gegner, habe Kinder und fühle mich logischerweise von Ihnen angesprochen. Da Sie gleich in der Überschrift einen herablassenden Stil pflegen und mich beleidigen, lasse ich jedede Freundlichkeiten bleiben. Sie sind optisch ein Angela Merkel-Klon, der jahrelang im Bonner Regierungsbezirk herumgehechelt ist um für die Springerpresse die Machtausübung von hauptsächlich männlichen Politikern zu beschreiben. Außerdem waren Sie tätig für die Klatsch-Hofberichterstattung für Adelige in der BUNTE. Dann ging es ausgerechnet zum Cicero-Magazin, das von solch einflussreichen Figuren wie Michael Naumann geleitet wurde, der die Tochter eines BND-Präsidenten und die Tochter eines alteingesessenen Bankenclans geheiratet hatte.

Sie scheinen den Dunstkreis der Macht zu lieben. Medizin-Journalismus ist zwar nicht mein Fachgebiet, allerdings bedeutet Journalismus für mich prinzipiell, gegenüber den Reichen und Mächtigen äußerst misstrauisch zu sein. Und es gibt neben dem Banking keine so einfussreiche Industrie wie Big Pharma. Es überrascht mich angesichts Ihrer Karriere nicht, dass Sie sich bei einem Thema wie dem Impfen auf die Seite der etablierten Kreise stellen und der Pharmaindustrie und der Politik nach dem Mund reden.

Wenn Sie schon von oben herab auf den Pöbel herunterreden, sollten Sie sich daran erinnern, dass Sie nicht wirklich zum Club der Mächtigen gehören. Der Zug ist längst abgefahren.

In wenigen Absätzen wollen Sie die ganze Impf-Debatte für sich entschieden haben. Impfen sei fast risikolos, es gäbe keinen Zusammenhang mit Autismus und Verweigerer seien fortschrittsfeindlich:

Es ist ja verständlich, wenn Ihr, liebe Eltern, verunsichert seid. Schließlich wollt Ihr das Beste für Eure Kinder. Aber ihnen Impfschutz zu verwehren, spricht mehr von Hysterie als von Fürsorge.

Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair weigerte sich vor ein paar Jahren, im Parlament die Frage zu beantworten, ob sein Sohn die MMR-Impfung erhält und löste damit eine heftige Kontroverse aus. Viele Eltern im Land fürchteten einen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus. Seine Frau Cherie erklärte zwar später in ihrer Autobiografie, dass ihr Sohn Leo die MMR-Impfung erhalten hätte, aber beweisen lässt sich das nicht. Zwei Zeitungen hatten berichtet, dass eine Verwandte von Cherie Blair an Autismus leiden würde. Es ist bekannt, dass Cherie ein großes Interesse an alternativer Medizin und esoterischem Flimflam hat. Frau Blairs Schwester Lyndsey Booth war Anwältin, wurde zur Homöopethin und beschäftigt sich mit autistischen Kindern.

Die Gesundheitsminister Alan Milburn, John Hutton und Jacqui Smith weigerten sich ebenfalls, die Frage zu beantworten ob ihre Kinder die MMR-Impfung bekamen.

Prince Charles bewirbt homöopathischen Flimflam gegen Polio. Die Queen of England hat ihren eigenen Homöopathen namens Peter Fisher, der das sogenannte „Royal London Hospital for Integrated Medicine (RLHIM)“ betreibt. Ich selbst glaube nicht an Homöopathie, aber ich frage mich, ob Sie, Frau Fietz, es wagen würden den Royals offen Dummheit und Verantwortungslosigkeit vorzuwerfen. Warum versuchen Sie es nicht mal mit echtem Journalismus und prüfen gründlich, inwieweit die Reichen und Mächtigen, deren Dunstkreis Sie so schätzen, geimpft sind?

Impfen ist hauptsächlich für den Pöbel gedacht, für die 95%. Prince Charles verschenkt 5 Millionen Impfdosen an die verarmten Kinder in den Phillipinen. Die steinreiche Bill & Melinda Gates-Stiftung wünscht sich hingegen bisher vergeblich, dass Prince William und Duchess Catherine öffentlich ihren Erbfolger impfen lassen.

Warum nutzen sie nicht Ihre Kontakte, Frau Fietz, und stöbern wie ein echter Journalist in den Leben der Reichen und Mächtigen herum? Wie lange würde ihre Karriere halten wenn Sie statt einer Minderheit von Impfgegnern eine Reihe von einflussreichen Politikern und Royals beleidigen? Wie lange würde man Sie im Dunstkreis der Macht den Dunst einamen lassen, wenn sie die Kreise der Mogule beleidigen, für die Sie arbeiten?

Haben Sie überhaupt selbst Kinder? Können Sie vorweisen, dass Sie überhaupt fähig sind, gesunde Kinder großzuziehen und kompetente medizinische Entscheidungen für Kinder zu treffen? Ihr Brief wirkt, als hätten sie eine dünne Broschüre aus der Industrie gelesen oder eine Webseite. Vergessen Sie nicht: Sie geben quasi medizinischen Rat an die Focus Online-Leser, wälzen aber die Verantwortung ab auf Industrie und Politik. Wie billig.

AlexBenesch
AlexBenesch
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