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Warum wir in Zukunft wegen Trinkwasser Kriege führen könnten

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Ismail Serageldin von der Weltbank erklärte: „Die Kriege des 21. Jahrhunderts werden um Wasser gefochten werden.“Es heißt, 75% der Erde seien Wasser. Was das Oberflächenverhältnis zur Landfläche anbetrifft, ja. Wasser ist aber nur 0,07 Prozent der Erdmasse oder 0,4 Prozent des Erdvolumens. Jedes Jahr verliert die Erde dadurch momentan etwa 12 Millionen weitere Hektar fruchtbaren Bodens (dies entspricht etwa der Ackerfläche Deutschlands), mit weiter steigender Tendenz.

Die UNESCO prognostiziert aufgrund der Tatsache einer bisherigen Versechsfachung des Wasserverbrauchs zwischen 1930 und 2002 durch eine Verdreifachung der Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Verdoppelung des durchschnittlichen Wasserverbrauchs pro Kopf ein dramatisches Schwinden der Wasserverfügbarkeit bis 2025 und darüber hinaus. Begründet wird diese Prognose mit kontinuierlich steigendem Wasserverbrauch, verursacht sowohl durch globales ökonomisches Wachstum als auch durch die Verbreitung verbrauchsintensiver Lebensstile in so genannten Drittländern.

Weiteren Aufschluss über die Wasserverfügbarkeit gibt der auf 2009 bezogene Vergleich der kontinentalen Anteile zur Weltbevölkerung gegenüber den Anteilen zur globalen Verfügbarkeit von Süßwasser, der 2003 von der UNESCO veröffentlicht wurde. Danach ergibt sich folgende Tabelle:

  • Asien: 36 % Wasserverfügbarkeit bei 60 % der Weltbevölkerung
  • Südamerika: 26 % Wasserverfügbarkeit bei 6 % der Weltbevölkerung
  • Nord- und Mittelamerika: 15 % Wasserverfügbarkeit bei 8 % der Weltbevölkerung
  • Afrika: 11 % Wasserverfügbarkeit bei 13 % der Weltbevölkerung
  • Europa: 8 % Wasserverfügbarkeit bei 13 % der Weltbevölkerung
  • Australien und Ozeanien: 5 % Wasserverfügbarkeit bei <1 % der Weltbevölkerung

Diese Übersicht zeigt insbesondere die Belastung Asiens und Europas, bei denen der Anteil an der Weltbevölkerung deutlich über dem Anteil an der globalen Wasserverfügbarkeit liegt. Besonders dramatisch gestaltet sich allerdings auch die Situation in Afrika, da man hier nur über eine äußerst schlechte Wasserinfrastruktur verfügt.

In China gibt es die sechstgrößten Wasservorräte der Welt, aber pro Kopf fast die geringsten Vorräte auf der Welt. Laut Experten bei Weitem nicht genug für mindestens 1,5 Milliarden Menschen. Ein Gegner könnte durch Wettermanipulation dieses Problem verschärfen und China austrocknen. Deshalb läuft die Entwicklung von Wetterwaffen im overdrive. Ein großer Teil Chinas wird von einer wüstenartigen Klimazone bestimmt. Sie reicht von der Wüste Takla Makan, vorbei an der mongolischen Grenze bis hin zu den Toren der Hauptstadt. Das Klima ist durch kalte, frostige und schneearme Winter und heiße Sommer gekennzeichnet. Dazu kommen eine extreme Trockenheit und große tageszeitliche Temperaturschwankungen.

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Von weltweit  insgesamt 332.5 Millionen Kubikmeilen (mi3) Wasser sind 96,5% Salzwasser, gut für Fische aber für den Menschen nicht trinkbar ohne Hilfe der Natur oder schweres Gerät. So bleiben 11,6 Millionen mi3 übrig, davon ist aber der Großteil in Eiskappen, Gletschern und dauerhaftem Schnee gebunden oder ist dermaßen tief im Boden, dass es unerreichbar ist mit der heutigen Technologie.

Anzapfbares Grundwasser gibt es 5,614 Millionen mi3, davon 55% Salzwasser. Oberflächenwasser macht 80% unseres Trinkwassers aus. Seen beinhalten 42,320 mi3, knapp über die Hälfte davon trinkbar, die Flüsse halten nur 509 mi3 Frischwasser, weniger als zwei Zehntausendstel eines einzigen Prozents der Gesamtmenge des Planeten.

Alleine in den USA verbrauchten Menschen im Jahr 2005 328 Milliarden Gallonen Oberflächenwasser pro Tag, 83 Milliarden Gallonen Grundwasser. Das meiste Oberflächenwasser kommt von Flüssen wie dem schrumpfenden Colorado River.

Auch der Lake Mead beläuft sich inzwischen nur noch auf 40% seiner Kapazität. Hydrologen geben der völligen Austrocknung eine Wahrscheinlichkeit von 50% in den nächsten 12 Jahren. Sobald der gestaute Lake Mead unter unter 1050 Fuß fällt, also in geschätzten 4 Jahren, gehen die Turbinen des Hoover-Damms und die Lichter in Las Vegas aus. Lake Colorado ist die einzige Wasserquelle für das gesamte Imperial Valley im Südosten Kaliforiens, dank eines komplexen Pipeline-Systems eine der produktivsten Landwirtschaftsregionen in den USA, obwohl dort nur durchschnittlich 3 Zoll Regen pro Jahr fallen. Der Aralsee war einst der viertgrößte Frischwasser-See der Welt, heute hat er nur noch 10% seiner ursprünglichen Größe und soll bis 2020 komplett verschwinden.

Der legendäre Fluss Jordan fließt nur noch mit 2% seiner ursprünglichen Rate. Ein Großteil Nordafikas ist bereits verwüstet, weitere 2,5 Millionen Quadratkilometer haben ein mäßiges Risiko zu verwüsten, 3,6 Millionen ein mittleres Risiko, 4,6 Millionen ein hohes sowie 2,9 Millionen ein sehr hohes.

Eine 2009 im American Meteorological Society’s Journal of Climate veröffentlichte Studie analysierte 925 große Flüsse zwischen 1948 und 2004, man fand insgesamt einen deutlichen Rückgang. Darunter der Amazon, Congo, Chang Jiang (Yangtze), Mekong, Ganges, Irrawaddy, Amur, Mackenzie, Xijiang, Columbia und Niger.

Zugang ist ein weiteres Problem: 40% der Weltbevölkerung hat keinen oder wenig Zugang zu sauberem Wasser, ein Anteil der bis 2025 noch auf 50% steigen soll. Verschmutztes Wasser führt zu Krankheiten, schätzungsweise die Hälfte aller Krankenhausbetten weltweit sind von Menschen besetzt, die an Krankheiten auf Grund von verunreinigtem Wasser leiden.

Industrielle Landwirtschaft ist extrem wasserintensiv, 80% bis 90% des Wasserverbrauchs in den USA geht an die Landwirtschaft. Der massenhafte Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln kontaminiert zusätzlich die Wasserversorgung.

Gemeinden in der Nähe von Nutztierzuchten erleben gefährlich hohe Mengen an E.coli-Bakterien und weitere Organismen in ihrem Trinkwasser. Eine weitere Verschmutzung geschieht durch Medikamentenresten in Ausscheidungen. Proben aus dem Lake Mead zeigten Spuren von Antibabypillen, Steroiden und illegalen Drogen. Der verfilmte Fall von Erin Brockovich demonstrierte industrielle, krebserregende Abfälle die in der Wasserversorgung landen.

Die Suche nach dem Ausweg

Microfiltersysteme können Trinkwasser herstellen, das beinahe mit destilliertem Wasser mithalten kann. Eine Filtrierung von großen Mengen ist damit aber eine Herausforderung. Erfinder Dean Kamen schuf die „Slingshot“, eine Filtrierungsmaschine von der Größe eines Kühlschranks, die 250 Gallonen Trinkwasser am Tag produzieren kann, bei dem gleichen Energieverbrauch wie ein Haarföhn. Das Gerät kann beinahe alles mögliche verfeuern und soll fünf Jahre wartungsfrei sein.

Keramikfilter sind eine Lösung für ländliche Gebiete. Eole Water will Feuchtigkeit mit einem Turbinengerät aus der Luft holen. Viele fragen: Was ist mit all dem Meerwasser, lässt sich das nicht problemlos entsalzen? Nicht problemlos. Es gab im Jahr 2009 zwar bereits 14.451 aktive Entsalzungsanlagen weltweit, die unter hohem Energieeinsatz 60 Millionen Kubikmeter Wasser pro Tag herstellen. Bis 2020 erwartet man eine Verdoppelung. Nichtsdestotrotz handelt es sich nur um Bruchteile eines einzigen Prozents des globalen Wasserverbrauchs.

AlexBenesch
AlexBenesch
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