Foto: Multicam
Die vehemente Umsetzung von Global Governance und einer einhergehenden Vereinheitlichung der gesamten NATO-Streitkräfte macht sich auch in den Uniformen und Tarnmustern bemerkbar.
Die Army Combat Uniform (ACU) ist der derzeitige Kampfanzug der US Army. Anders als der vorherige Kampfanzug der US Army, die Battle Dress Uniform (BDU), nutzt die ACU eine Universaltarnung, genannt Universal Camo Pattern (UCP), für alle Regionen und Jahreszeiten.
Sie soll durch eine Version mit dem Multicam-Tarnmuster ersetzt werden, da sich das UCP-Tarnmuster als nicht so effizient erwiesen hat, wie es zuerst gedacht war. In Afghanistan zum Beispiel war der Sand viel zu dunkel, so dass die ACU von weitem gesehen wurde. Außerdem ist die ACU nicht für bewaldetes Gebiet geeignet. Es wurden z. B. in Hohenfels und Grafenwöhr zwar schon neuere Uniformen mit deutlich mehr Dunkelgrün gesehen, aber weitere Details darüber sind nicht bekannt.
Im Februar 2010 wurde beschlossen, die ACU durch MultiCam (siehe Bild oben) zu ersetzen, dies soll jedoch vorerst nur für einige US-Truppen in Afghanistan gelten. Die im Irak bewährte ACU bleibt vorerst weiter im Dienst, um zu testen, ob sie nicht doch für weitere Regionen verwendbar ist.
Australien kündigte 2010 an, dass wegen den guten Ergebnissen bei australischen Spezialeinheiten in Afghanistan das Multicam-Muster zum Standard für sämtliches Personal in der Region werden soll. Im Oktober 2014 begann die Standardisierung des „Australian MultiCam Camouflage Uniform (AMCU)“, spezielle Varianten die für sämtliches Personal der Streitkräfte eingeführt werden.
In Deutschland nutzt die Bundeswehr immer noch für ihre Feldbekleidung das Flecktarn B (groß), das in Militärkreisen große Zustimmung hat. So war es bis zum Jahrtausendwechsel unangefochtener Vergleichssieger der Nato-Partner bei der Tarnwirkung im bewaldeten Gelände.
Mittlerweile steht das in die Jahre gekommene Muster jedoch in der Kritik. Experten für Wehrtechnik kritisieren Flecktarn oftmals als „unangemessen für die Schlachtfelder der Zukunft“ und „lebensbedrohlich, wenn am falschen Ort eingesetzt“. Sie bemängelten die unzureichende Universalität der Flecktarnmuster im wechselnden Gelände und – speziell für Bekleidung – die noch unterentwickelte Nachtsichttarnung.
Die Spezialeinheit KSK sowie die GSG9 verwenden inzwischen Multicam.
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