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Victor Rothschild womöglich fünfter Mann des wichtigsten Spionagerings der Sowjets

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Alexander Benesch

Die „Cambridge Five“ gelten als der wichtigste Spionagering der Sowjets im 20. Jahrhundert: Kim Philby (Deckname „Söhnchen“), Donald Maclean, Guy Burgess, Anthony Blunt und wahrscheinlich auch John Cairncross wurden in den 1930ern am Trinity College der Ulite-Universität Cambridge angeworben. Blunt und Burgess waren auch Mitglieder der mysteriösen Gruppe Cambridge Apostles.

Vieles spricht dafür, dass der fünfte mann jedoch nicht Cairncross gewesen war, sondern Nathaniel Mayer Victor Rothschild. Er studierte ebenfalls am Trinity College in Cambridge und verhielt sich wie ein Playboy, fuhr Bugatti und sammelte Kunst. Genau wie Blunt und Burgess wurde er Mitglied der marxistischen Geheimgesellschaft Cambridge Apostles. In dem Zirkel lernte er auch Kim Philby kennen, den „Super-Spion“.

Irgendwann teilte Victor Rothschild, ein Baron, sich eine Wohnung mit Burgess und Blunt.

Während dem zweiten Weltkrieg wurde er rekrutiert für den Geheimdienst MI5 und galt als Türöffner für den sowjetischen Spionagering. Nach dem Ende der Sowjetunion beteuerten sechs KGB-Colonels in Moskau, darunter der Führungsoffizier des Spionagerings, dass Victor tatsächlich der fünfte Mann gewesen sei.

„Er hatte die Kontakte,“

erklärte Colonel Juri Modin.

„Er konnte Burgess, Blunt und andere Typen den wichtigen Figuren in den Geheimdiensten vorstellen, wie Stewart Menzies, Dick White und Robert Vansittart im Außenministerium, der den MI6 kontrollierte.“

Victor arbeitete später als Berater für Magaret Thatcher in Sicherheitsfragen. Letztendlich wurde er doch leitender Vorsitzender der Familienbank.

Die Cambridge Five versorgten sie die Sowjetunion mit Informationen über die Kriegsstrategie und Waffentechnik der westlichen Alliierten. Später wechselten einige von ihnen in die USA, um dort beim Aufbau der CIA mitzuhelfen. Stalin misstraute ihren Informationen jahrelang und hielt sie für Doppelagenten.

Burgess und Maclean flüchteten 1951 in die Sowjetunion, Philby war bis 1963 als Agent aktiv, bevor er ebenfalls in die UdSSR flüchtete. Dort arbeitete er bis 1988 als Berater des KGB. Blunt wurde 1964 enttarnt. Als Leiter der königlichen Gemäldegalerie wurde ihm jedoch Politische Immunität zugestanden, um die königliche Familie nicht in den Skandal hineinzuziehen. Erst 1979 wurde ihm seine mittlerweile verliehene Ritterwürde aberkannt.

Neben der Cambridge-Connection dürfte wohl auch eine Oxford-Connection bestanden haben, aber bislang wurden den KGB-Archiven nur die Decknamen Bunny und des Chefrekrutierers Scott entlockt. Die genaue Zahl der Agenten dieses Oxford-Rings ist unbekannt.

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