spot_img

Ferguson, USA: Die üblichen Verdächtigen wollen einen tragischen Vorfall ausbeuten

Datum:

Ferguson-640

Ein Kommentar von Alexander Benesch

Eigentlich gibt es jeden Tag schwere Verbrechen, ohne dass solche Vorfälle gewaltige Wellen schlagen. Manchmal jedoch gibt es einen Tsunami des Irrsinns, so wie bei der aktuellen Situation in einer langweiligen US-Stadt namens Ferguson.

Was ist passiert?

Ein weißer Polizeibeamter trifft auf der Straße auf den Afroamerikaner Michael Brown und dessen Freund. Es gab Hinweise auf einen Raub in der Nähe, Aufnahmen einer Laden-Überwachungskamera zeigen wohl Brown beim Stehlen. Der Polizist will das tun, was Standard ist: Verdächtige anhalten, Identität feststellen, befragen, begutachten. Polizisten erkennen nach Jahren im Dienst sehr schnell, wenn jemand lügt und verdächtig ist. Oft ist dies der Moment, an dem die Angehaltenen etwas Dummes tun, denn sobald deren Identität eindeutig festgestellt und per Funk an die Zentrale übermittelt wird, können die Verdächtigen später nicht mehr leugnen, dort gewesen zu sein. Die Versuchung ist stark, den Beamten zu überwältigen und zu türmen.

Der Polizist gibt später an, von beiden Männern angegriffen worden zu sein. Angeblich sei versucht worden, ihm die Dienstwaffe zu entwenden. Ihm sei in der Rangelei nichts anderes übrig geblieben als zu schießen. Unzählige Menschen werfen allerdings dem Polizisten nun vor, aus rassistischen Motiven einen Mord begangen oder zumindest unnötige Gewalt angewendet zu haben.

Wie üblich stürzen sich diverse Gruppierungen und Individuen auf den nach wie vor ungeklärten Vorfall, um ihn nach allen Regeln der PR-Kunst auszuschlachten.

Anwalt Benjamin Crump

Die Angehörigen des getöteten Michael Brown holten sich die Dienste des Anwalts Benjamin Crump. Der Typ vertrat schon die Familie von Trayvon Martin, des jungen Möchtegern-Gangsters der von einem Möchtegern-Polizisten erschossen wurde.

trayvon-mug

Foto: Trayvon Martin

Die Presse war von Beginn an weitestgehend auf der Seite von Trayvon Martin und manipulierte von Anfang an die öffentliche Meinung mit alten Kinderfotos, auf denen der Erschossene jung und unschuldig dreinblickt. Auf neueren Fotos ist deutlich ein Marihunana rauchender, hochgewachsener 17-Jähriger im Gangster-Look zu sehen. Von Zimmerman, der zehn Zentimeter kleiner als Martin ist, nahm man hingegen lange nur dessen Verhaftungsfoto in oranger Gefängniskluft.

Trayvon fiel nicht deshalb in einer „gated community“ auf, einer besonders bewachten Nachbarschaft, weil er Afroamerikaner war, sondern weil er den Gangster-Look von Kriminellen favorisierte. Bei ihm war in der Vergangenheit Diebesgut und ein Einbruchwerkzeug gefunden worden. In der gated community gab es bereits mehrere Einbrüche. Neu veröffentlicht wurden auch SMS-Botschaften von Trayvons Telefon, wo er sich mit einem Freund übers Kämpfen gegen andere Leute und Dope rauchen unterhielt sowie darüber, dass er aus dem Haus seiner Mutter ausziehen müsse. Auf seinem Telefon waren auch Fotos einer Schusswaffe und anscheinend einer Marihuana-Pflanze.

Kurz bevor er von Zimmerman erschossen wurde, soll er früheren Meldungen zufolge nur eine Packung Süßigkeiten für seinen jüngeren Bruder sowie Eistee gekauft haben. Die Packung Skittles wird heute noch herumgereicht als Symbol für kindliche Unschuld. Trayvon war 17, der angebliche Bruder in Wirklichkeit der 14-jährige Sohn der Freundin seines Vaters, und Trayvon ging nur zum Laden weil er gelangweilt war.

Im Juli 2011 abonnierte Martin den Videoblog von Andy Milonakis, dessen verschiedene Drogenrezepte u.a. das sogenannte „purple drank“ beinhalten, ein Mix aus Codeinhaltigem Hustensaft und Sprite mit ein paar Jolly Ranchers oder Skittles reingeworfen. Im Juni 2011 gab es einen Facebook-Austausch zwischen Trayvon und „Mackenzie DumbRyte Baksh“, wo er anscheinend nach einer Quelle für Codein fragt:

MARTIN: unow a connect for codine?
MACKENZIE: why nigga
MARTIN: to make some more
MACKENZIE: u tawkin bout the pill codeine
MARTIN: no the liquid  its meds. I had it b4
MACKENZIE: hell naw u could just use some robitussin nd soda to make some fire ass lean
MARTIN: codine is a higher dose of dxm
MACKENZIE: I feel u but need a prescription to get it

Als er erschossen wurde, hatte er zuvor keinen Eistee gekauft wie fälschlich berichtet wurde, sondern Arizona Watermelon Fruit Juice Cocktail und Skittles. Also zwei von drei benötigten Zutaten für einen „fire ass lean“ Drogen-Drink. Bei der Autopsie fanden sich in seinem Blut und Urin Spuren von dem Wirkstoff THC aus Marihuana. Die Medien vermeiden immer noch das Wort „Watermelon“ (Wassermelone) weil der Konsum großer Mengen der Frucht ein rassistisches Klischee ist.

Al Sharpton und Jesse Jackson

Die großen Faker und Dampfplauderer. Als sogenannte „Bürgerrechtler“ tauchen sie immer dort auf, wo es PR zu holen und Leute zu emotionalisieren gibt. So auch nun nach dem Tod von Michael Brown.

Sharpton goß mehrmals Feuer in eine brenzlige Situation und distanzierte sich hinterher von den verheerenden Auswirkungen. Ein Beispiel sind die Crown Heights-Aufstände in New York: Ein Auto aus der Entourage der jüdischen Lubawitsch-Sekte verletzte aus Versehen ein afroamerikanisches Kind und tötete ein weiteres. Die Afroamerikaner aus der gegend reagierten mit einer Welle aus Gewalt, Morden und Aufständen. Sharpton marschierte bei Demonstrationen mit und verlieh dem Irrsinn dadurch Schein-Legitimität.

Natürlich war Sharpton nach dem Tod von Trayvon Martin einer der größten Trommler, die den angeklagten George Zimmerman vorverurteilten.

Infowars.com

Alex Jones‘ Infowars schlachtet den Vorfall und die Reaktionen der Regierung auf die Ausschreitungen nach allen Regeln der Kunst aus. Es wirkt wie linker Agitprop, der die Beamten pauschal als bösartige Sturmtruppen und die Aufständischen als Helden darstellt. Wie immer stünde laut Jones der totale Polizeistaat in den USA kurz bevor, ein Mantra das man von ihm seit 20 Jahren hört. Selbstverständlich ist es wichtig, die tatsächlich ausufernde Staatsmacht bloßzustellen, allerdings sollte man dies auf eine differenzierte Weise tun, die nicht die Polizei gegen die Bürger und die Bürger gegen die Polizei hetzt.

Unzählige Berichte über Ferguson erschienen auf Infowars.com und dominieren die Radiosendung von Alex Jones mit einem Millionenpublikum. Die Aufständischen brechen wie üblich in alle möglichen Läden ein und stehlen zu ihrer persönlichen Bereicherung, aber Infowars schreibt, die Polizei hätte diese Plünderungen „zugelassen“ um einen Vorwand für die Ausrufung des Kriegsrechts zu bekommen. So macht man die Polizei dafür verantwortlich, wenn „Demonstranten“ stehlen und brandschatzen.

Wenn aber dann die Polizei doch irgendwann den plündernden Mob stoppen und nach Hause schicken will, dann jammert Infowars erst recht und macht einen auf Nelson Mandela:

Ausländische Presse

Wie die Geier stürzen sich russische Medien und die islamische Presse auf den Vorfall und die Ausschreitungen, um wieder einmal die Verkommenheit des Westens zu zeigen. Natürlich ist die Polizei in Russland und in der Heimat der Al Jazeera-Besitzer erst recht brutal und korrupt und keiner traut sich mehr aufzumucken weil Journalisten abgemurkst werden.

Hier bekommt Al Jazeera eine Ladung Tränengas ab:

Im Russen-TV wird die Gegend der Ausschreitungen in Ferguson mit den Schlachtfeldern im Irak verglichen, man versucht das Bild einer komplett zerrissenen Nation zu zeigen.

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Alexander Benesch bei „konsequent frei“ über die Stile der Imperien

Alex Benesch bei "konsequent frei" über Russland und die unterschiedlichen Stile der Imperien. https://youtu.be/WJJ4Me-cXxE

Alex Benesch zu Gast live bei Irfan Peci (19.04.24) ab 20 Uhr

Die Themen: Adel & MachtstrukturenInfluencer wie Alex Jones, Tucker Carlson, Jordan Peterson: Wie sinnvoll ist deren Arbeit und was...

Zwei Deutschrussen verhaftet wegen mutmaßlichen Sabotage-Vorbereitungen im Auftrag Russlands

Kommentar Generalbundesanwalt Jens Rommel hat nach Presseberichten zwei mutmaßliche Agenten festnehmen lassen, die im Auftrag des russischen Geheimdiensts Sabotageaktionen...

Israel wählt anscheinend Bodeninvasion von Rafah statt größeren Angriff gegen Iran

Laut einem Bericht der katarischen Zeitung The New Arab vom Donnerstag haben die USA einer möglichen israelischen Rafah-Operation...