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Leisteten der Bitcoin-Gründer und der Wikileaks-Gründer beide geheime Arbeit für US-Regierung?

Datum:

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Das Magazin Newsweek ließ eine Bombe platzen – die Identifizierung des Erschaffers der digitalen Währung Bitcoin, Satoshi Nakamoto. Dieser leugnete prompt jeglichen Zusammenhang mit dem Projekt, während die Bitcoin-Stiftung erklärte, man sei nicht im Geringsten überzeugt. Die Programmierer sind zufrieden damit, den Schöpfer nie gesehen oder gekannt zu haben. Auch die Bitcoin-Szene will eigentlich gar nicht wirklich wissen, wer’s erfunden hat. Newsweek beharrt darauf, dass man anhand vieler Beweise den Japaner Nakamoto aufgespürt hätte und sich nicht nur auf eine Aussage von ihm auf dem Gehsteig verlassen würde.

Der von Newsweek belagerte Mann hat eine allen Grund, sich uninteressant zu machen: Er leistete geheime Arbeit für das US-Militär und große Konzerne. Wäre er einfach nur ein Nerd, dessen vergangene Karriere nicht größtenteils der Schweigepflicht unterliegt, könnte er sich öffentlich feiern lassen als japanischer Bitcoin-Jesus und sich mit 100-Dollar-Noten die Zigarren anzünden. Denn in der Bitcoin-Welt besitzen 0,1% der Leute rund die Hälfte des Reichtums. Diejenigen, die also zuerst begonnen hatten, Einheiten der Währung zu generieren, hatten kaum Aufwand und Kosten, während heute sehr teure und stromhungrige Spezialcomputer notwendig sind. Wissenschaftler fanden heraus, dass viele Bitcoin-Buchungen nichts weiter als Illusion waren, ein Verschiebebahnhof von Insidern um einen lebendigen Geldfluss vorzutäuschen und möglicherweise den Kurs zu manipulieren.

Bitcoin gilt als Durchbruch und große Hoffnung in der Internet-Welt, ein Symbol für Cyber-Widerstand der Nerd-Underdogs gegen mächtige Kreise; das obwohl die Bitcoin-Programmierer immer wieder klarstellten, keine Geldrevolte zu beabsichtigen, sondern nur die neuen Zuckerbergs werden zu wollen. Business Insider berichtete:

„Bitcoiners behaupteten, der Wirbel an den Märkten würde Kreditkartenfirmen und Zahlungsdienstleister wie Western Union in die Knie zwingen. Manche behaupteten sogar, dass Bitcoin den US Dollar als neue Weltreservewährung ablösen werde. Die Winklevoss-Brüder bliesen noch mehr Helium in den Ballon bei dem Versuch, ihre eigenen Investments hochzupushen, und sagten Preise von bis zu 40.000$ voraus.“

Einer der wichtigsten Bitcoin-Programmierer hielt sogar Vorträge beim einflussreichen Council on Foreign Relations und bei der CIA. So manche große Internetfirmen erhielten früh Unterstützung von In-Q-Tel, dem Investmentarm der Spione aus Langley.

Falls der eigentliche Bitcoin-Gründer Nakamoto tatsächlich von Newsweek korrekt identifiziert wurde und er tatsächlich geheime Arbeit für das US-Militär und Großkonzerne leistete, ergäbe sich ein interessantes Muster. Praktisch alle großen Errungenschaften der Nerd-Hacker-Szene gehen auf die US-Regierung zurück. Erst wird etwas von der Regierung gestartet, dann an gezielt ausgewählte Nerds weitergegeben, um dadurch das Image zu verbessern und die Rolle der Regierung zu verschleiern. So war es bei dem populären Anonymisierungsdienst TOR, der noch heute zur Hälfte vom US-Verteidigungsministerium finanziert wird, so war es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei Bitcoin und auch bei der inzwischen abgehalfterten Whistleblower-Plattform Wikileaks.

Peiter Zatko bewegte sich vor vielen Jahren in der gleichen Hacker-Szene wie Julian Assange, arbeitete jedoch letztendlich am gegenteiligen Ziel, nämlich dem Schutz von Regierungsdokumenten vor Diebstahl, und das auch noch für das Pentagon. Nun erklärte er, der Wikileaks-Gründer hätte früher mit Finanzierung des Pentagons an Software gearbeitet.

„Julian sagte mir, dass seine Studienarbeit finanziert worden war durch Geld der US-Regierung, genauer gesagt Geld der NSA und DARPA, das für fundamentale Sicherheitsforschung verwendet werden sollte.“

Die Entwicklung eines Verschlüsselungssystems, dass es dem Benutzer ermöglicht, unter Zwang ein falsches Passwort für ein harmloses Tarn-Dateisystem herauszugeben, während die echten Daten weiterhin verschlüsselt bleiben, ist so ziemlich die einzige irgendwie herausragende Leistung, die Assange vor seier Wikileaks-Zeit immer wieder zugute gehalten wird, wenngleich niemand diese „Rubberhose“ genannte Software jemals gesehen hat.

Assanges offizieller Lebenslauf hat viele und große Lücken, die nachvollziehbaren Angaben sind spärlich verteilt und seine Aussagen notorisch unzuverlässig. Vor wenigen Jahren hieß es in seinem inzwischen entfernten Lebenslauf auf der Wikileaks-Seite noch vollmundig, er habe 37 Schulen und 6 Universitäten besucht, es wurde jedoch keine einzige davon genannt. Er hätte Mathematik, Philosophie und Neurowissenschaft studiert; dennoch wird verschwiegen wo er angeblich studiert haben soll und ob dabei ein Abschluss herauskam.

Peiter Zatko beruft sich auf ein Gespräch mit Assange bei einer Hackerkonferenz 2009:

„Das letzte was ich von ihm gehört hatte war, dass er Mathematik und Physik an der University of Melbourne studiert. Er arbeitete an einem Verschlüsselungssystem, das vor „Zwang“ schützen sollte, das sogenannte Rubberhose-Dateisystem. Die Theorie lautete, dass wenn dein Datenträger verschlüsselt ist und dir jemand droht, dich solange mit einem Gummischlauch zu schlagen bis zu ihn entschlüsselst, du denjenigen täuschen kannst indem du ein zweites, unverfängliches Dateisystem entschlüsselst ohne dabei den Inhalt deiner geheimen Dateien zu enthüllen.“

Ein solches Werkzeug wäre nicht nur ideal für Hacker, sondern auch für Agenten eines Geheimdienstes. Zatko erklärt nicht nur, dass die NSA und DARPA Assanges Arbeit finanziert hätten, sondern dass das Projekt schnell unter Verschluss gestellt wurde:

„Dies war zu einer Zeit, in der die Bush-Administration und das Verteidigungsministerium eine große Menge fundamentaler Forschung unter Geheimhaltung stellte und das Geld für Universitäten zurückfuhr. Die Universitäten bekamen die Botschaft, dass sie nicht länger an diesen Forschungen arbeiten könnten und dass das bereits Erforschte nun geheim sei. In einer Wendung, die an Joseph Heller erinnert, durften sie nicht einmal wissen, was sie da eigentlich entdeckt hatten.“

Ist dies der Grund, weshalb nie jemand Assanges Rubberhose-Programm zu Gesicht bekommen hat? Hängt dies damit zusammen, dass in seinem Lebenslauf soviele große Lücken sind? Was in seinem Werdegang bewiesen ist: Er arbeitete in den 1990er Jahren, zwischen seiner Verhaftung wegen schweren Computerverbrechen und seiner frappierend soften Verurteilung zu einer winzigen Geldstrafe, mit der Polizei des australischen Bundesstaates Victoria zusammen. Außerdem  existiert ein alter Email-Verkehr zwischen dem Hacker und einem Wissenschaftler der NASA aus dem Jahr 1994; eine Kopie ging an jemanden vom Los Alamos National Laboratory, eine Einrichtung des militärisch-industriellen Komplexes. In dem Austausch geht es um Code.

Fazit

Es ist Teil der Hacker-Heilslehre, dass Nerds die Welt mit ihren Bits und Bytes revolutionieren werden. Die religiöse Natur dieser Sichtweise erkennt man bei jedem neuen Hype in der Internet-Welt, sei es Anonymous, Wikileaks oder Bitcoin. Niemand will wirklich in der realen Welt sehen, was für zweifelhafte Figuren die Urheber sind. Man will lieber den Mythos, das Unbekannte, die Projektionsfläche für Wünsche und Fantasien.

AlexBenesch
AlexBenesch
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