Alexander Benesch
Die russische Nachrichtenagentur Itar Tass behauptet unter Verweis auf Audioexperten, die Aufzeichnungen abgefangener Gespräche von Separatisten in der Ostukraine seien hastige, schlampige Fälschungen. Eine Spektralanalyse würde dies zeigen.
Pro-Putin-Blogs plappern dies wie immer ungeprüft nach. Unsere eigene Spektralfrequenz-Analyse und Spektraltonhöhen-Analyse in der Software Adobe Audition zeigt jedoch nichts Verdächtiges bei den betreffenden zwei Videos. Auch das Abhören auf Studio-Monitor-Lautsprechern über ein Focusrite Audio-Inteface förderte nichts Auffälliges zutage. Wir haben zwar keine absoluten Forensik-Profis zur Hand, nichtsdestotrotz zeigen uns unsere Werkzeuge und unsere Erfahrung, dass es sich entweder um eine ausreichend gute Fälschung handelt oder um ein echtes Gespräch. Die meisten Leute haben keine Ahnung was eine Spektralanalyse ist und dass die Abhörausrüstung die verwendet worden ist, höchstwahrscheinlich die Kanäle der jeweiligen beiden Gesprächsteilnehmer getrennt aufzeichnet um ein Überlagern von Hintergrundlärm zu vermeiden. Außerdem sind alle übertragenen Audiosignale von den jeweils verwendeten Geräten stark komprimiert und es kommen allerhand weitere Filter zum Einsatz.
Man sieht in der Spektralansicht auf jeder Gesprächsseite konsistent-charakteristische Frequenzen und auch solche Frequenzen, die man nicht hören kann, die aber ein bestimmtes Muster haben.
Die Sache ist also nach wie vor offen.